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Ausstellungsraum „Kein Fürst ohne Pferd“

Bild: Ausstellungsraum "Kein Fürst ohne Pferd"

 

In der Residenz Ansbach widmet sich ein Ausstellungsraum einem im Automobil-Zeitalter fast vergessenen Thema: Dem Pferd am markgräflichen Hof. Ein barocker Fürstenhof war ohne Pferde undenkbar: Sie waren als Reit- und Kutschtiere, auf Jagden oder in Kriegen unverzichtbar. Im 1727 errichteten Marstall der Ansbacher Residenz fanden 122 Tiere Platz. In Triesdorf betrieben die Ansbacher Markgrafen eine ambitionierte Pferdezucht.

 

Bild: Pferdepräparat in der Residenz Ansbach

Widerhall fand die Bedeutung der Vierbeiner auch in den Prunk-Rüst- und Sattelkammern. Im Jahr 1786 beschreibt der Markgräflich-Brandenburgische Geheime Kanzlist und Heimatforscher Johann Bernhard Fischer: „Die Rüst- und Sattelkammern sind sehenswürdig.  […] in der Sattelkammer werden die [sic!] kostbarste, sammtene, mit Gold und Silber reich gestickte Sättel, Schabracken, Reutzeuche, Schlittengeschirre, und mehreres, […] gezeigt.“ Zudem wurden auch ausgestopfte Tiere ausgestellt, die als Leibreitpferde der Fürsten oder Zuchttiere ausgefallener Fellfärbung besondere Bedeutung hatten.

Während die kostbaren Reitzeuge die Zeiten nicht überdauert zu haben scheinen, haben sich im Bestand der Bayerischen Schlösserverwaltung gleich drei seltene und kulturhistorisch höchst bedeutende barocke Pferdepräparate erhalten. Um diese Tiere ranken sich Erzählungen. 1786 berichtet J.B. Fischer vom dort ausgestellten Pferd, das gemeinsam mit dem Markgrafen Georg Friedrich 1703 in der Schlacht von Schmidmühlen gefallen sei. Das angebliche Einschussloch ist bis heute in der Brust des braunen Pferdes sichtbar. Im 19. Jahrhundert gesellen sich weitere Überlieferungen hinzu, die die „Heldentode“ mehrerer Tiere beschreiben. Ob diese zutreffen, bleibt ein Geheimnis.

Die drei Pferdepräparate, die lange Jahre nicht zu sehen waren, werden in der kleinen, aber feinen Dauerausstellung im Rahmen des regulären Schlossrundgangs präsentiert.

Die Reihe "Pferde am Hof" im Blog der Bayerischen Schlösserverwaltung informiert zu spannenden Themen rund um die Ausstellung.


 
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