Der Englische Garten ist eine der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt. Auf einer Länge von fünfeinhalb Kilometern verbindet er einzigartig die Naturlandschaft der Isarauen mit der Altstadt Münchens. „Die Natur drückt sich nur zufällig bildlich aus, die Kunst tut dies mit Vorsatz“, beschreibt der maßgebliche Schöpfer des Englischen Gartens, Friedrich Ludwig von Sckell, sein Werk. Eine inszenierte, künstliche Natur, bis ins kleinste Detail geplant, und doch wirkt diese Parkanlage auf den Betrachter und Spaziergänger sehr natürlich, nicht wie ein Garten in einer Großstadt.
Als Kurfürst Karl Theodor im Jahr 1789 die Anlage des Englischen Gartens per Dekret beschloss, war bereits festgelegt, er solle „nicht bloß einem Stande, sondern dem ganzen Volke zugute kommen“. Die Idee zu diesem für München so segensreichen Beschluss kam von dem gebürtigen Amerikaner Sir Benjamin Thompson, dem späteren Reichsgrafen von Rumford . Bereits im August 1789 wurde der Schwetzinger Hofgärtner Sckell nach München gerufen, um zu einem geplanten Volksgarten „seine Meinung zu äußern, und mit zu wirken“. Grund für die zügige Umsetzung eines Parks für die Münchner Bevölkerung waren möglicherweise die sozialen Unruhen, die in Paris zum Sturm der Bastille geführt hatten.
Das Gebiet des Englischen Gartens war Überschwemmungsland, von Weiden und stachligem Sanddorn bewachsen. Erst die Anlage eines Damms gab dem Englischen Garten Schutz vor weiterer Überflutung. Die unter der Regie Rumfords verrichtete gartentechnische Leistung ist nicht hoch genug zu schätzen. In kürzester Zeit wurden Wege angelegt, Pflanzungen etabliert, Brücken gebaut und Gebäude wie der Chinesische Turm oder das Rumfordhaus (beide 1790) errichtet.
Im Jahr 1800 wurden unter Rumfords Nachfolger Freiherrn von Werneck nochmals 100 ha Parkfläche im Norden, die sogenannte „Hirschau“, hinzugewonnen. Der Kleinhesseloher See entstand ab 1804. Friedrich Ludwig von Sckell hatte in diesen Jahren nur begrenzten Einfluss auf das Geschehen. Erst als er 1804 von Schwetzingen nach München zog, um als Hofgartenintendant die Geschicke des bayerischen Hofgartenwesens zu leiten, bekam der Englische Garten den Schliff, der ihn zu einem der herausragenden Gartenkunstwerke des 19. Jahrhunderts machte. Viele Wegeführungen wurden überarbeitet, Pflanzungen verbessert, Gewässer vollendet. Ein Wahrzeichen des Englischen Gartens, der Monopterostempel, entstand erst nach Friedrich Ludwig von Sckells Tod. Der Architekt Leo von Klenze ließ ihn im Jahr 1837 auf einem von Carl August Sckell künstlich aufgeschütteten und sanft modellierten Hügel errichten.
Übrigens: Im Nordteil des Englischen Gartens hat die Deutsche Wildtier Stiftung einen Wildbienen-Lehrpfad angelegt. An acht Info-Stationen kann man auf der etwa drei Kilometer langen Strecke mittels QR-Codes digital mehr über Wildbienen und ihre Lebensweise erfahren. Der Wildbienen-Lehrpfad ist als Rundkurs angelegt; man kann sich zum Beispiel vom U-Bahnhof Studentenstadt oder vom Aumeister Biergarten aus auf den Weg zu den Stationen machen (Lageplan).
Mit einer Fläche von 376 ha bzw. 411 ha (inkl. Maximiliansanlagen, Hof- und Finanzgarten) ist der Englische Garten eine der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt (größer als der Central Park in New York oder der Hyde Park in London). Er erstreckt sich heute über den Hof- und Finanzgarten vom Odeonsplatz bis weit in den Norden der Stadt.
Von der Fläche des Englischen Gartens von 376 ha entfallen ca. 170 ha auf Gehölz-, 187 ha auf Wiesen- und 16 ha auf Wasserflächen.
Das Wegenetz im Englischen Garten hat eine Länge von 78 km (davon ca. 12 km Reitwege).
Größtes Gewässer im Englischen Garten ist der Kleinhesseloher See mit einer Fläche von rund 8 ha.
Die Länge der Bäche im Englischen Garten beträgt ca. 15 km.
Über 100 Brücken und Stege befinden sich im Englischen Garten.
Neben 50-60 Brutvogelarten leben im Englischen Garten auch Igel, Eichhörnchen, Wildkaninchen, Feldhasen, Füchse und Biber.
Insgesamt sind für die Verwaltung und Pflege des Englischen Gartens 60 Mitarbeiter beschäftigt.
Der Freistaat Bayern wendet inklusive Personalkosten jährlich ca. 2,5 Mio. Euro (mit Bauunterhalt 2,7 Mio. Euro) für den Parkunterhalt auf.
Jährlich besuchen mehr als 5 Mio. Menschen den Englischen Garten.
Für die Besucherinnen und Besucher stehen vier Gaststätten (Aumeister, Chinesischer Turm, Hirschau und Seehaus) sowie vier Kioskbetriebe zur Verfügung.
Der Biergarten am Chinesischen Turm ist mit 7000 Sitzplätzen einer der größten Biergärten in Bayern.
Probleme ergeben sich durch das geänderte Verhalten der Menschen (Wiesennutzung, z. B. zum Nacktbaden, Trampelpfade), sowie durch Vandalismus und Beschädigungen.
Jährlich müssen ca. 120 t Müll gesammelt und entsorgt werden. Der Hauptanteil entsteht durch die Verschmutzung der Wiesen an den Wochenenden.
Bitte beachten Sie, dass Sie als Reiter im Englischen Garten (12 km Reitwege, eine Reitwiese, eine Sprungwiese) eine kostenpflichtige Reiterlaubnis benötigen.
Diese ist als Jahres-Reitgenehmigung bei der Verwaltung des Englischen Gartens erhältlich. Tages-Reitpässe o.ä. können leider nicht ausgestellt werden. Reiter, die eine Jahres-Reitgenehmigung beantragen, müssen auf eigene Kosten bei einer Schilder-Firma eine Plakette mit der zugeteilten Reit-Nummer (genaue Beschreibung in der Reiterlaubnis) anfertigen lassen. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Verwaltung des Englischen Gartens.
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass eine vom Landratsamt München für den Landkreis München erteilte Reiterlaubnis im Englischen Garten nicht gilt.
Englischer Garten
80538 München
ganzjährig geöffnet
Historisches Kinderkarussell am Chinesischen Turm
April bis Oktober: bei schönem Wetter täglich ab 14 Uhr, in den Schulferien ab 13 Uhr
Eintritt frei
Überwiegend ebenes Gelände mit befestigten Wegen und ausreichend Sitzgelegenheiten;
der Weg zum Monopteros ist nicht barrierefrei
(über 6% Steigung).
Barrierefreie Toiletten finden Sie bei den Gaststätten/ Biergärten „Seehaus“, „Hirschau“, „Chinesischer Turm“ und „Aumeister“ sowie am Tivoli-Pavillon (Kiosk).
München
www.bahn.de
"Marienplatz"
Bus bis "Chinesischer Turm", Tram bis "Tivolistraße"
Tiefgarage am Max-Joseph-Platz oder Marstallplatz (hier auch Busstellplätze)
Kutschenfahrten durch den Englischen Garten
www.kutschen-muenchen.de
Beiträge zum Englischen Garten im Schlösserblog
mietbare Veranstaltungsräume im Englischen Garten
Anlagenvorschriften Englischer Garten, Hofgarten und Finanzgarten
Service (Prospekte, Foto/Film, Links…)
Japanisches Teehaus
Königinstraße 4
80539 München
089 224319
Japanische Teezeremonie vom 1.4.-31.10. jedes zweite Wochenende im Monat: Sa./So. 14, 15, 16 und 17 Uhr
www.urasenke-muenchen.de
Freies W-LAN verfügbar
Restaurant und Biergarten
am Chinesischen Turm
Englischer Garten 3
089 383873-0
www.chinaturm.de
Aumeister Restaurant
und Biergarten
Sondermeierstraße 1
089 325224
www.aumeister.de
Restaurant Seehaus
Kleinhesselohe 3
089 381613-0
www.kuffler.de
Restaurant und Biergarten
Hirschau
Gyßlingstraße 15
089 3221080
www.hirschau-muenchen.de
Minihofbräuhaus
Gyßlingstraße 59
089 36100880
Bio-Imbiss MilchHäusl
Königinstraße 6
089 517297-180
www.milchhaeusl.bio
Verwaltung des Englischen Gartens München
Englischer Garten 2
80538 München
089 3866639-0
Fax 089 3866639-23
gvenglischergarten@ bsv.bayern.de
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