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11. März 2024

Pressemitteilung

Die Bayerische Schlösserverwaltung erinnert an den 200. Todestag von Antoinette von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1779–1824)

Unter den Coburger Prinzessinnen und Prinzen, die seit dem späten 18. Jahrhundert dynastisch vorteilhafte Eheverbindungen eingingen, zählt Prinzessin Antoinette Ernestine Amalie von Sachsen-Coburg-Saalfeld zu den eher weniger bekannten. Dennoch hatte sie vielfältige Bezüge zum Hochadel ihrer Zeit und gilt als Stammmutter des heutigen, katholischen Hauses Württemberg. Aus Anlass ihres 200. Todestags am 14. März 2024 erinnert die Bayerische Schlösserverwaltung an die 1779 geborene Prinzessin und ihre Verbindung zu zwei Sehenswürdigkeiten der Schlösserverwaltung.

Am 17. November 1798 heiratete Antoinette Alexander Friedrich Karl von Württemberg. Der Herzog war der siebte Sohn seiner Eltern. Einer seiner Brüder war mit einer Tochter des englischen Königs verheiratet und eine Schwester, Maria Fjodorowna, mit dem russischen Kaiser. Auch Antoinette besaß familiäre Verbindungen an den Zarenhof. Ihre Schwester Juliane war mit einem Sohn Maria Fjodorownas verehelicht. Das Paar lebte schließlich auch in Russland, wo Alexander Friedrich Karl in hohen Militär- und Verwaltungsdiensten stand. Sie bewohnten ein kunstvoll ausgestattetes Palais im Jusupow-Garten in St. Petersburg. Die von ihrem Bruder Leopold als gescheit, liebenswürdig und sehr taktvoll beschriebene Antoinette gebar fünf Kinder – eine Tochter und vier Söhne – und verstarb mit 44 Jahren am 14. März 1824 an den Komplikationen einer Viruserkrankung. Die Zeitungen berichteten damals von einem zwölftägigen Krankenlager infolge einer Gesichtsrose und dass Antoinettes Ableben das königliche Haus Württemberg in tiefe Trauer versetzt habe.
Antoinette erlebte folglich nicht mehr, dass ihre Tochter ihren Onkel, Antoinettes Bruder Ernst, heiratete und in Antoinettes Heimat Coburg Herzogin wurde; ebenso wenig die Ehe ihres Sohnes Alexander mit einer französischen Königstochter, Schwägerin von Antoinettes Bruder Leopold, dem König der Belgier. Zu ihren Lebzeiten war auch noch nicht absehbar, dass 1921 Herzog Wilhelm (bis 1918 König Wilhelm II.) von Württemberg ohne einen männlichen Nachkommen versterben würde. Fortan entstammte der Chef des Hauses Württemberg der von Antoinette und Alexander Friedrich Karl begründeten, zwischenzeitlich katholisch gewordenen Linie.

In Schloss Ehrenburg in Coburg erinnert ein apartes Porträt von Johann Albrecht Friedrich Rauscher an die Herzogin. Es zeigt sie im Alter von acht Jahren gemeinsam mit ihrer Schwester Sophie. Neben der Coburger Stadtresidenz besteht noch bei einer weiteren Sehenswürdigkeit der Bayerischen Schlösserverwaltung eine Verbindung zu Antoinette. Das im Kern auf Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth zurückgehende Schloss Fantaisie in Donndorf wurde 1793 von Antoinettes Schwiegermutter, einer Nichte Friedrichs des Großen, erworben. Diese übergab den Sommersitz schon bald ihrem Sohn Alexander Friedrich Karl, Antoinettes Gemahl. Er und Antoinette lebten hier, bevor sie nach Russland zogen. Später verbrachte ihr Sohn Alexander seine Sommermonate in der Fantaisie, baute das Schloss aus und gestaltete den Park um. Heute beherbergt das nach mehrfachem Nutzungswechsel 1961 zur Bayerischen Schlösserverwaltung gekommene Gebäude ein Gartenkunst-Museum.

Presse-Informationen:
Florian Schröter und Susanne Eichinger
Pressestelle der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-180 und -160, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 11. März 2024


 
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