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29. September 2023
Schloss Rosenau in Rödental vor den Toren Coburgs empfängt seine Besucherinnen und Besucher mit einer zauberhaften Anmutung des frühen 19. Jahrhunderts. Man glaubt sich 200 Jahre in der Zeit zurückversetzt. Doch wurde die Schlossausstattung erst in den 1980er Jahren wieder rekonstruiert. Die sensible Nachempfindung gelang auch dank Werken des am 3. Oktober 1823 in Roth/Mittelfranken geborenen Malers und Illustrators Ferdinand Rothbart.
Rothbart schuf um 1845 Aquarelle ausgewählter Räume ernestinischer Schlösser, darunter Schloss Ehrenburg und Schloss Rosenau. Die Aquarelle bekunden Rothbarts künstlerisches Können. Mit ihrem Detailreichtum sind sie wertvolle Zeugnisse des Erscheinungsbildes der Schlösser Ehrenburg und Rosenau kurz nach deren Umgestaltungen durch Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha (reg. 1806 bis 1844). Queen Victoria, Nichte und zugleich Schwiegertochter von Herzog Ernst I., erwarb die Darstellungen, weshalb sie in den Sammlungen der englischen Krone aufbewahrt werden (kostenfrei einsehbar unter: https://www.rct.uk/).
Schloss Rosenau stand 1972, als es nach wechselvoller Nutzung der Bayerischen Schlösserverwaltung übertragen wurde, gänzlich leer. Im Laufe der 1980er Jahre, nachdem das Dach abgedichtet und Grundfeuchte ferngehalten war, begann die Bayerische Schlösserverwaltung eine behutsame Rekonstruktion der Wand- und Deckenmalereien und der Inneneinrichtung wie zu Zeiten von Herzog Ernst I. Hilfreich waren hierbei neben wissenschaftlichen Befunduntersuchungen historische Bilddokumente wie die akkuraten Aquarelle Ferdinand Rothbarts. Sie boten Orientierung, die Rosenau zukünftig wieder im neugotischen Stil mit biedermeierlich-wohnlich eingerichteten Räumen zeigen zu können, wie sie zum Beispiel der 1819 auf der Rosenau geborene Prinz Albert und seine Gemahlin Queen Victoria bewohnt und geschätzt hatten.
Für Ferdinand Rothbart waren die Raumaquarelle nur eine von vielen Beschäftigungen in seiner künstlerischen Laufbahn. Rothbart war neben seiner Tätigkeit als Maler vor allem ein talentierter Zeichner. Er illustrierte Werke Goethes, Schillers oder Lessings, aber auch Jugendliteratur. Ab 1871 arbeitete er als Konservator am königlichen Kupferstich- und Handzeichnungs-Cabinet in München. Ferdinand Rothbart, der am 31. Januar 1899 verstarb, war der Bruder des in Coburg tätigen Architekten und Sammlungskurators Georg Rothbart, von dem ebenfalls Ansichten Coburger Schlossräume überliefert sind.
Für die Geschichte von Schloss Ehrenburg und Schloss Rosenau stellen die Rothbart’schen Aquarelle zentrale Zeitzeugnisse dar. Das auch dank ihnen wiedererstandene Raumkunstmuseum Schloss Rosenau kann zu den ausgewiesenen Öffnungszeiten besichtigt werden. Am Dienstag, 3. Oktober, dem 200. Geburtstag Ferdinand Rothbarts, findet zudem das jährliche Museumsfest auf der Rosenau statt.
Weitere Informationen: www.schloesser-coburg.de.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Außenverwaltung in Coburg betreuen mehrere staatliche Sehenswürdigkeiten: Über der Stadt thronend die Veste Coburg, in der Stadt Schloss Ehrenburg und das ehemalige Zeughaus und vor den Toren der Stadt in Rödental Schloss und Park Rosenau. Die Aufgaben der etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowohl in fester Anstellung als auch als Auszubildende im Garten- und Landschaftsbau, als Bundesfreiwillige oder als Saisonaushilfen, sind dabei sehr vielfältig und abwechslungsreich. Die Gärtnerinnen und Gärtner sorgen nicht nur für einen gepflegten Landschaftspark, sondern auch für die Wegesicherheit. Der Führungs- und Kassendienst betreut die Besucherinnen und Besucher und sorgt für einen angenehmen Aufenthalt in den Schlössern. Auch hervorzuheben sind die Reinigungskräfte und die Mitarbeitenden der Verwaltung, deren Arbeit verstärkt hinter den Kulissen stattfindet, jedoch sowohl für den Erfolg von Veranstaltungen und Führungen als auch für den Erhalt und die Pflege der Liegenschaften unverzichtbar ist. In den einmaligen Kulissen der Außenverwaltung in Coburg können Veranstaltungsräume vielfältig genutzt werden.
Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Florian Schröter
Pressestelle der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 29. September 2023
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