Presse > Pressearchiv > Schloss Nymphenburg > Pressemitteilung

Inhalt:

21. Juli 2022

Pressemitteilung

König Ludwig II. und seine Liebe zu den Bergen

Bayerische Schlösserverwaltung präsentiert kostbares historisches Modell eines Puttenschlittens im neu gestalteten Eingangsraum des Marstallmuseums

Ab sofort können Besucherinnen und Besucher das für König Ludwig II. angefertigte, lediglich 20 Zentimeter große Modell eines Puttenschlittens im Marstallmuseum in Nymphenburg bewundern. Die Bayerische Schlösserverwaltung hat das kostbare historische Modell restauratorisch frisch gereinigt und in einer neuen Vitrine im Eingangsbereich zu den König-Ludwig-II.-Räumen aufgestellt. Hauptthema des Raums vor der großen Wagenhalle mit den weltberühmten königlichen Prunkfahrzeugen sind seine Ausflüge und Ausfahrten in die Berge.

20 Zentimeter großes Modell aus vergoldeter Bronze und Email

Das Modell zum Puttenschlitten König Ludwigs II. wurde aus vergoldeter Bronze und Email um 1872 in München gefertigt. Der Sockel besteht aus Alabaster. Das Modell zeugt davon, wie intensiv sich Ludwig II. persönlich an der Herstellung seiner Prunkfahrzeuge beteiligte. Der König war von der Idee bis zum letzten Detail an Planung und Bau seiner Kutschen und Schlitten, die im anschließenden Raum zu sehen sind, beteiligt. Eigens für ihn wurde dieses Modell angefertigt, damit er sich besser vorstellen konnte, wie der Puttenschlitten „in groß“ aussehen würde. Zahlreiche Schriftstücke sind überliefert, in denen Ludwig II. Entwürfe kritisiert und konkrete Verbesserungs- und Änderungswünsche äußert. Mitarbeiter und Auftragnehmer fielen schnell in Ungnade, wenn sie die Ansprüche des Monarchen nicht erfüllen konnten. Wie am Ende der aus diesem neu präsentierten Modell entstandene Schlitten aussieht, ist im Raum nebenan im direkten Vergleich zu sehen.

Die Zufluchtsorte des Königs im Überblick

Neben dem Modell erfahren Besucherinnen und Besucher im umgestalteten Eingangsbereich erstmalig auf einer hinterleuchteten Bayern-Karte mit historischen Bildern und aktuellen Fotos, wo sich diese Zufluchtsorte – sogenannte Königshäuser – befanden, von denen die meisten noch heute existieren. Das bekannteste ist das Königshaus am Schachen im Wettersteingebirge, das von der Schlösserverwaltung betreut wird und besichtigt werden kann. Ein imposantes, lebensgroßes Öl-Porträt Ludwigs II. rundet die neu gestaltete Präsentation ab.

Die Vorliebe und die Begeisterung Ludwigs II. für die bayerischen Alpen reichen in seine Jugend zurück. Im Lauf seines Lebens intensivierte Ludwig II. die Aufenthalte in den Bergen, insbesondere nach enttäuschenden politischen und historischen Ereignissen. Die Berghäuser wurden für den naturverbundenen König Zufluchtsorte, wo er Ruhe zur Selbstbesinnung und für die ungestörte Arbeit fand. Bekannt sind die abenteuerlichen nächtlichen Schlittenpartien und Ausfahrten König Ludwigs II. in das schneebedeckte Alpenvorland um Schloss Linderhof. Weniger bekannt sind seine häufig zu Pferd besuchten Bergresidenzen.

„… dort werde ich endlich wieder aufathmen können nach den Mühen bewegter Tage, lästiger Besuche; dort oben in wonniger Einsamkeit, auf Bergeshöhen, werde ich die mir so nöthige Ruhe finden“ schrieb Ludwig II. an Richard Wagner am 5. September 1865.

Das Marstallmuseum

Mit über 40 repräsentativen Kutschen und Schlitten aus Wittelsbacher Besitz dokumentiert das Museum 300 Jahre fürstliche Wagenbaukunst. Prunkgeschirre, kostbares Reitzubehör und historische Bilddokumente lassen die höfische Welt des Reisens und Repräsentierens lebendig werden. Das Museum zeigt außerdem die weltweit einzigartige Sammlung an Fahrzeugen von König Ludwig II.

Das Marstallmuseum war bis zum Zweiten Weltkrieg in der großen Reithalle (heute Marstalltheater) am Marstallplatz nahe der Münchner Residenz untergebracht. 1952 wurde das Marstallmuseum in den ehemaligen Stallungen des Nymphenburger Schlosses eingerichtet. Das Marstallmuseum zählt zu den bedeutendsten seiner Art weltweit.

Weitere Informationen zum Nymphenburger Schloss und zum Marstallmuseum finden Sie unter www.schloss-nymphenburg.de.

Die Schloss- und Gartenverwaltung Nymphenburg

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Außenverwaltung in Nymphenburg kümmern sich mit viel Sorgfalt und Mühe nicht nur um Schloss Nymphenburg mit seinem großen Park und den Betrieb der beiden Fontänen, sie sind zudem für die Parkburgen Amalienburg, Badenburg, Pagodenburg und Magdalenenklause sowie das Marstallmuseum und das Museum „Nymphenburger Porzellan“ zuständig. In der einmaligen Kulisse von Schloss Nymphenburg können zudem aufwendig restaurierte Veranstaltungsräume vielfältig genutzt werden (u. a. für Konzerte, Tagungen, Feiern). Auch Schloss Blutenburg und der Hartmannshofer Park werden von dieser Außenverwaltung betreut. Knapp 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen – teilweise hinter den Kulissen wie beispielsweise in Gewächshäusern und Werkstätten – für ein einmaliges Schlosserlebnis und einen angenehmen Besuch im Schlosspark.

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Franziska Wimberger
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 21. Juli 2022


 
Eye-Able Assistenzsoftware