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8. September 2022

Pressemitteilung

Gefeiert, vergessen und neu zu entdecken

Neue Residenz Bamberg zeigt Sonderausstellung über bis heute fast unbekannten Maler Macco

Nach Jahrzehnten der Vergessenheit würdigt die Bayerische Schlösserverwaltung erstmalig Leben und Werk des Malers Alexander Macco in der Neuen Residenz Bamberg. In der Sonderausstellung „MACCO. Von Rom nach Bamberg“ ist der Historien- und Porträtmaler ab dem 17. September neu zu entdecken. Einst mit Beethoven und Goethe befreundet, ist der Künstler heute nahezu vergessen. Sein Gesamtwerk spannt den Bogen von klassizistischer Historienmalerei bis hin zu Porträts der gesellschaftlichen Elite im Groß- wie auch im Miniaturformat.

In den vergangenen Jahren restaurierte die Schlösserverwaltung Stück für Stück des nun ausgestellten fast 20 Werke umfassenden Bestandes. Der Abschluss der Maßnahme unter der fachlichen Aufsicht von Gemälderestauratorin Sonja Seidel im Restaurierungszentrum in München bildet den Anlass für diese Sonderausstellung, die neben Werken aus dem Besitz der Bayerischen Schlösserverwaltung unter anderem Leihgaben der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, der Akademie der Künste Berlin, des Freien Deutschen Hochstifts Frankfurt und der Staatsbibliothek Bamberg beinhaltet. Insgesamt sind zusammen mit Möbeln und Kunsthandwerk rund 50 Ausstellungsobjekte zu sehen.

Zahlreiche Veranstaltungen, eine Kinderstation und ein Sonderdruck zur Ausstellung

Während der achtwöchigen Laufzeit bis zum 13. November werden abwechslungsreiche Sonderveranstaltungen angeboten, wie beispielsweise am 16. Oktober ein Familienprogramm und am letzten Ausstellungstag eine Finissage mit Musik und Lesung mit dem Ensemble Florian Schroeter (München, Frankfurt). Eine Kinderstation lädt auch die kleinen Besucherinnen und Besucher dazu ein, Maccos rastlosen Wegen durch Europa nachzuspüren. Zudem erscheint ein Sonderdruck des Historischen Vereins für Bamberg mit einem ausführlichen Beitrag Julia Bondls über Leben und Werk Alexander Maccos. Die Broschüre ist für 2,- Euro im Museumsshop der Neuen Residenz erhältlich. Oberkonservator und Kurator der Sonderausstellung, Sebastian Karnatz, ist sich sicher: „Es lohnt sich, Alexander Macco wiederzuentdecken. Ganz besonders freut uns, dass der Bestand der Neuen Residenz zum ersten Mal seit 50 Jahren wieder in seiner Gesamtheit hier in Bamberg öffentlich zu sehen ist.“

Das Kuratorenteam, bestehend aus der Kunsthistorikerin und wissenschaftlichen Volontärin Julia Bondl und dem für Bamberg zuständigen Museumsreferenten Sebastian Karnatz, freut sich darauf, die Besucherinnen und Besucher der Neuen Residenz zur Begegnung mit einem bedeutenden Künstler an der Schwelle vom Klassizismus zum Biedermeier einzuladen. Die Ausstellungsgestaltung übernahm das renommierte Büro „Tido Brussig Szenerien“ (München).

Die Sonderausstellung vom 17. September bis 13. November 2022 ist im Rahmen des regulären Eintritts in die Neue Residenz zu besichtigen.

Ein vergessenes Künstlerleben: In Ansbach geboren, in Europa zuhause, in Bamberg verstorben

Geboren wurde Alexander Macco 1767 in Creglingen im Markgraftum Ansbach, zuhause war er jedoch in Europa. Nach seiner Ausbildung an der Akademie in Mannheim ermöglichte ihm ein Stipendium einen mehrjährigen Aufenthalt in Rom. Dort wurde er Teil der deutsch-römischen Künstlergemeinschaft. Die Französische Revolution, die Napoleonischen Feldzüge sowie die territoriale und gesellschaftliche Neuordnung Europas zwangen ihn zu weiteren Reisen. Zu Maccos zahlreichen Stationen in Europa zählen Städte wie Berlin, Weimar, Frankfurt, Hamburg, München, Wien, Paris, Prag und London. Er pflegte Bekanntschaften mit bedeutenden Geistesgrößen wie Johann Wolfgang von Goethe, Ludwig van Beethoven und Karl Philipp Moritz.

Trotzdem verstarb der Künstler 1849 verarmt und fast vergessen in Bamberg. Den Anstrengungen von Maccos Nachfahren ist es zu verdanken, dass er und sein Werk nicht gänzlich in Vergessenheit geraten sind. 1935 wurde dem Künstler ein Raum in der frisch renovierten Neuen Residenz Bamberg gewidmet, das sogenannte Alexander-Macco-Zimmer. Im Jahr 1965 wurde es aufgelöst und die Werke verschwanden nach und nach im Museumsdepot.

Informationen zur Sonderausstellung, zu den Sonderveranstaltungen und zur Neuen Residenz Bamberg sind unter www.residenz-bamberg.de zu finden.

Die Neue Residenz Bamberg

Die Neue Residenz Bamberg, letzte der fürstbischöflichen Hofhaltungen in Bamberg, vereinigt sich am Domplatz zusammen mit dem Dom und anderen bedeutenden baulichen Zeugnissen aus einem Jahrtausend Bamberger Geschichte zu einer der großartigsten Platzanlagen Deutschlands. Sie ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes „Altstadt Bamberg“. Mit ihrer baulichen Entwicklung an dominanter Stelle im Stadtbild und ihrer im Laufe der Jahrhunderte immer wieder ergänzten und erneuerten Ausstattung legt die Residenz bauliches Zeugnis ab über die letzten 300 Jahre wechselvoller Geschichte. Die ehemalige fürstbischöfliche Residenz der Spätrenaissance vereint unter ihrem Dach heute ein bedeutendes Raumkunstmuseum der Bayerischen Schlösserverwaltung, eine Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und die Staatsbibliothek Bamberg.

Die Schloss- und Gartenverwaltung Bamberg

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Außenverwaltung in Bamberg kümmern sich mit viel Sorgfalt nicht nur um die Neue Residenz und die Alte Hofhaltung am Domplatz in Bamberg, sie sind zudem auch für Schloss und Park Seehof in Memmelsdorf und die Burg Lauenstein in Ludwigsstadt zuständig. Knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 40 Saison- und Aushilfskräfte arbeiten in der Schloss- und Gartenverwaltung Bamberg. Für einen unvergesslichen Besuch im Rosengarten der Neuen Residenz sowie in der Parkanlage von Schloss Seehof mit ihren Wasserspielen und Zitruspflanzen sorgen insgesamt acht Gärtnerinnen und Gärtner. Zudem werden Schloss- und Burgführer, Aufsichts-, Kassen- und Verwaltungskräfte sowie Kastellane beschäftigt.

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Franziska Wimberger
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 8. September 2022


 
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