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5. Juni 2022

Pressemitteilung

Der Schöpfer der schönsten Korkmodelle in Aschaffenburg

Eine Würdigung zum 200. Todestag von Carl Joseph May (1747–1822)

Kolosseum, Pantheon, Konstantinsbogen, Cestius-Pyramide: Diese und viele andere antik-römische Bauten sind im Schloss Johannisburg in Aschaffenburg zu sehen: als Korkmodelle. Mit insgesamt 54 historischen Korkmodellen ist hier weltweit die größte Sammlung solcher Miniaturbauten vereint. Dabei ist der Begriff „Miniatur“ als relative Größe aufzufassen, denn das Kolosseum im Größenmaßstab von etwa 60:1 hat die Ausmaße 3,49 auf 2,94 Meter. Maßstabs- und detailgetreu wurden die meisten dieser Modelle von Carl Joseph May (1747-1822) angefertigt. Die Bayerische Schlösserverwaltung erinnert anlässlich des 200. Todestages am Montag (6. Juni) an Carl Joseph May, der als erster seriöser Korkbildner Deutschlands gilt.

Der in Mainz geborene May war ursprünglich gelernter Konditor. Als solcher trat er um 1790 in die Dienste von Carl Theodor von Dalberg, welcher damals als Koadjutor und Statthalter des Mainzer Kurerzbischofs in Erfurt lebte und ab 1802 selbst der letzte Kurfürst-Erzbischof von Mainz werden sollte. Mays handwerkliches Geschick im Nachbilden römischer Bauten ist ab 1794 durch einen Zeitungsartikel belegt, in dem die neue, aus Italien kommende Kunst der Phelloplastik (Korkbildnerei) beschrieben und May als deutscher Vertreter dieser Handwerkskunst gepriesen wird.

Die Korkbildnerei war bereits im 16. Jahrhundert im Zuge der italienischen Krippenbaukunst entwickelt worden und erfreute sich Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts enormer Beliebtheit. Das poröse Material eignete sich vorzüglich, um das Ruinenhafte der antiken Bauten zu veranschaulichen. Hauptvertreter der italienischen Phelloplastik und Hauptexporteur nach Deutschland war damals Antonio Chichi (1743–1816).

Der Autodidakt Carl Joseph May, der anfangs die Modelle Chichis kopierte und  später in serielle Produktion ging, galt als Perfektionist, wenn es darum ging, Tischdekorationen für den Mainzer Hof zu gestalten. Diese Perfektion und Liebe zum Detail macht seine Korkmodelle nicht nur zu kleinen Kunstwerken, sondern auch zu Zeitzeugen der Gebäude in ihrem jeweiligen Erhaltungszustand um die Jahrhundertwende zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert.

In Aschaffenburg sind 37 seiner Werke, darunter der Konstantinsbogen, der Titusbogen, die Konstantinsbasilika, das Pantheon, das Grabmal der Caecilia Metella oder der Tempel des Mars Ultor im Rahmen der Dauerpräsentation „Rom über die Alpen tragen“ im Schloss Johannisburg zu bewundern.

Die Schloss- und Gartenverwaltung Aschaffenburg

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Außenverwaltung in Aschaffenburg kümmern sich mit viel Sorgfalt und Mühe nicht nur um Schloss Johannisburg mit dem Schlossgarten, sie sind zudem für das Pompejanum sowie für Schloss und Park Schönbusch zuständig. Rund 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zwei Saisonkräfte arbeiten in der Schloss- und Gartenverwaltung Aschaffenburg. Für einen unvergesslichen Besuch im Schlossgarten sowie in einem der schönsten Landschaftsgärten, dem Park Schönbusch, sorgen mehr als 20 Gärtnerinnen und Gärtner. Zudem arbeiten – teilweise hinter den Kulissen wie beispielsweise in Gewächshäusern und Werkstätten – Schlosser, Kraftfahrer, Schreiner, Elektriker sowie Kassen- und Reinigungskräfte. 

Weitere Informationen zu Schloss Johannisburg

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Franziska Wimberger
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 5. Juni 2022


 
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