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26. November 2021

Pressemitteilung

Neues Wissen über alte Bilder – Wiederentdeckung in Schloss Rosenau

Die kleine, elfeckige, holzvertäfelte Bibliothek ist nicht nur einer der einprägsamsten Räume in Schloss Rosenau, in ihr befinden sich auch gemalte Schätze über den Bücherschränken: Die sieben Ölgemälde zeigen Szenen aus literarischen Werken der Romantik. Bei zwei der Darstellungen geriet im Verlauf der Jahrhunderte das Wissen über den zugrundeliegenden Text in Vergessenheit. Deshalb forschte die Bayerische Schlösserverwaltung nach und wurde fündig. „Nun wissen wir wieder von allen sieben Szenen, auf welche literarische Vorlage sie sich beziehen,“ freut sich Bernd Schreiber, Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung.

Die Nachforschungen ergaben, dass die beiden gemalten Szenen aus „Rokeby“ (1813) und „The Lord of the Isles“ (1815), aus zwei Werken des Schotten Sir Walter Scott, stammen. Damit erhöht sich die Anzahl von Scott-Illustrationen in Schloss Rosenau auf sechs; eine schöne Erkenntnis wenige Wochen nach Scotts 250. Geburtstag. Die anderen vier Bilder, die ebenfalls auf Werke von Scott zurückgehen, zeigen Szenen aus „The Lay of the Last Minstrel“ (1805), „The Vision of Don Roderick“ (1812) und aus „Thomas the Rhymer“, erschienen in Scotts dreibändigen Werk „The Minstrelsy of the Scottish Border“ (veröffentlicht ab 1802). Das siebte Bild zeigt eine Szene aus „Die Fahrten Thiodolfs des Isländers“ (1815) von Friedrich Baron de la Motte Fouqué.

Sir Walter Scott war einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Tage und gilt mit seinen Stoffen aus der britischen Geschichte als Wegbereiter des historischen Romans. Sein vielleicht bekanntestes Werk „Ivanhoe“ wurde mehrfach vertont und verfilmt.

Begünstigt wurde die Identifikation der Bilder in der Bibliothek dadurch, dass deren Maler Gustav Heinrich Naeke auf Vorlagen zurückgriff. Naeke malte seine Ölgemälde für das Schloss Rosenau um 1816/17 eng nach Illustrationen in den damaligen Buchausgaben Scotts. Die Vorlage für die Szene aus „The Lord of the Isles“ in Schloss Rosenau wurde von Richard Westall illustriert, seinerzeit ein produktiver Textillustrator und Zeichenlehrer von Princess Victoria, der späteren Queen, dem wohl berühmtesten Gast von Schloss Rosenau.

Schloss Rosenau

Schloss Rosenau war der Sommersitz der Coburger Herzöge. Ernst I. ließ die mittelalterliche Burg 1808 bis 1817 umgestalten. Das Gebäude präsentierte sich fortan im neugotischen Stil. Eingerichtet wurde der Landsitz in der wohnlichen Art des Biedermeier. 1819 wurde Ernsts Sohn, Prinz Albert, der spätere Gemahl von Queen Victoria, in der Rosenau geboren. Das malerische Anwesen liegt inmitten eines englischen Landschaftsparks.

Weitere Informationen zu den Schlössern in Coburg finden Sie unter www.schloesser-coburg.de.

Die Schloss- und Gartenverwaltung Coburg

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schloss- und Gartenverwaltung Coburg betreuen mehrere staatliche Sehenswürdigkeiten: Über der Stadt thronend die Veste, in der Stadt Schloss Ehrenburg und das ehemalige Zeughaus und vor den Toren der Stadt Schloss und Park Rosenau mit dem Europäischen Museum für Modernes Glas. Die Aufgaben der etwa 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, egal ob in fester Anstellung, als Auszubildende im Garten- und Landschaftsbau, als Bundesfreiwillige, oder als Saisonaushilfe sind dabei sehr vielfältig und abwechslungsreich. Die Gartenfachleute sorgen nicht nur für einen gepflegten Landschaftspark, sondern auch für die Wegesicherheit. Der Führungs- und Kassendienst betreut die Besucherinnen und Besucher und sorgt für einen angenehmen Aufenthalt in den Schlössern. Nicht zu vernachlässigen sind die Reinigungskräfte und die Verwaltung, deren Arbeit eher hinter den Kulissen stattfindet, aber für den Erfolg von Veranstaltungen und Führungen sowie für den Erhalt und die Pflege der Häuser unverzichtbar ist.

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Franziska Wimberger
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 26. November 2021


 
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