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12. März 2020
„Ab morgen (13.03) kann in der Residenz Würzburg der neue Dokumentationsraum zum Wiederaufbau des ehemaligen Sitzes der Fürstbischöfe besichtigt und dabei Geschichte hautnah erlebt werden. Interessante Videoproduktionen, anschauliche Objekte, viele Großfotos und kurze Filmsequenzen geben spannende Einblicke in die vielfältigen Einzelschritte, die für die Wiedererrichtung des Wahrzeichens notwendig waren“, kündigt Finanz- und Heimatminister Albert Füracker an. Bereits ab Freitag können die Gäste die neue Dokumentation besuchen – rechtzeitig zum 75. Jahrestag des Luftangriffs der Alliierten auf die Stadt Würzburg am 16. März 1945. „Damals wurde eines der schönsten Schlösser Bayerns nahezu vollständig zerstört. Aber 42 Jahre später erstrahlte der Barockbau nach der Wiedereröffnung des rekonstruierten Spiegelkabinetts 1987 wieder in alter Pracht. Eine unglaubliche Leistung – allen Beteiligten gilt hierfür unser Dank“, betonte Füracker. Ein Highlight des neuen Dokumentationsraums ist eine Videoprojektion zur Restaurierung des weltweit einmaligen Spiegelkabinetts, dessen Rekonstruktion mit dem Bernsteinzimmer in St. Petersburg vergleichbar ist.
Die ehemalige Residenz der Würzburger Fürstbischöfe gilt als eines der bedeutendsten Gesamtkunstwerke des Barock. Das UNESCO-Weltkulturerbe des Baumeisters Balthasar Neumann ist ein einzigartiges Schmuckstück und wertvoller Bestandteil unserer Heimat Bayern. In der Residenz Würzburg überstand das Inferno der Bombennacht nur das „Corps de logis“ mit der beeindruckenden Raumfolge Balthasar Neumanns und den farbenfrohen Fresken Giovanni Battista Tiepolos. Dank der außergewöhnlichen Wölbungstechnik hielten die freitragenden Steindecken dem glühenden Brandschutt stand. Allerdings waren sie nun ungeschützt der Witterung ausgesetzt. Der Erhalt der Kunstwerke ist ein großes Verdienst des amerikanischen Kunstschutzoffiziers Leutnant John Davis Skilton, der nach seiner Ankunft in Würzburg unverzüglich mit Sicherungsarbeiten und dem provisorischen Abdecken der Gewölbe begann. Als Kunsthistoriker und Mitarbeiter der Nationalgalerie in Washington wusste er um die Bedeutung der Residenz und ihrer einzigartigen Innenausstattung. Er bewahrte so unter anderem Tiepolos Fresken im Treppenhaus und im Kaisersaal vor dem Verfall. Auch ein Großteil der Einrichtung konnte rechtzeitig ausgelagert und somit wiederhergestellt werden.
Pressemitteilung Nr. 048/20
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Pressemitteilung 12. März 2020
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