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23. Juli 2020
Die letzte umfassende Instandsetzung der Feldherrnhalle in München liegt bereits über 70 Jahre mit der Beseitigung der Kriegsschäden zurück. „Im Vorfeld einer anstehenden Gesamtsanierung der Feldherrenhalle lässt die Schlösserverwaltung derzeit Voruntersuchungen zur Schadenskartierung an den seitlichen Plattformen durchführen“, teilt Finanz- und Heimatminister Füracker aus Anlass der Erteilung des Planungsauftrags für eine Gesamtinstandsetzung an die Bayerische Schlösserverwaltung mit. Mit den umfangreichen Sanierungsarbeiten soll nach dem Vorliegen der jetzt angeforderten Detailplanung und der anschließenden Genehmigung durch den Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags begonnen werden.
„Die aus heimischem Kalkstein gefertigte, weit gespannte Bogenkonstruktion der Halle ist konstruktiv anspruchsvoll und reiht den Bau – wie etwa auch die Propyläen oder das Siegestor – in die herausgehobene Klasse Münchner Baukunstwerke des Historismus ein“, merkte Füracker an. Die Feldherrnhalle nimmt als Südabschluss der Ludwigstraße eine herausgehobene Rolle im Münchner Stadtbild ein.
Bei der vorgesehenen Gesamtinstandsetzung der nach drei Seiten offenen Feldherrnhalle werden unter anderem die Gebäudehülle aus Naturstein und steinimitierender Putzoberfläche gesäubert und Fehlstellen ergänzt. Das mit Skulpturen geschmückte Bogenfries und das Dach sollen restauriert und gegebenenfalls erneuert werden. Das Podium erhält wieder einen historischen Asphaltbelag. Der Asphaltbelag war von dem Architekten F. J. Kreuter als eine der ersten Teerdecken Bayerns gestaltet worden. Zudem werden die Großbronzen im Halleninneren und die markanten Löwenstandbilder, die die Zugangstreppe flankieren, restauriert.
Die Feldherrnhalle, deren architektonisches Vorbild die "Loggia dei Lanzi" in Florenz ist, wurde 1841 bis 1844 im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern nach Entwürfen von Friedrich von Gärtner errichtet. Mit dem Bau wollte Ludwigs I. der bayerischen Armee und ihren siegreichen Feldherren ein Denkmal setzen. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde die Feldherrnhalle als Kultort inszeniert, denn am 9. November 1923 war hier ein Zug von Putschisten, unter ihnen Adolf Hitler, auf dem Weg zum Kriegsministerium von der Landpolizei aufgehalten worden. Bei der nachfolgenden Schießerei hatte es auf beiden Seiten Tote und Verletzte gegeben. Heute erinnert eine kleine Bronzetafel vor der Halle an die vier beim Putschversuch 1923 getöteten Landpolizisten.
Pressemitteilung Nr. 127/20
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Pressemitteilung 23. Juli 2020
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