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1. Oktober 2020
Am 4. Oktober 1990 öffneten sich die Türen von Schloss Rosenau der Öffentlichkeit. Die Besucherinnen und Besucher strömten nach Rödental bei Coburg, um zu besichtigen, was die Bayerische Schlösserverwaltung nach jahrelangen umfangreichen Restaurierungsarbeiten geschaffen hatte: Ein Raumkunstmuseum, das sensibel Aussehen und Anmutung der Rosenauer Räume zu Beginn des 19. Jahrhunderts nachempfindet.
Gerne hätte die Bayerische Schlösserverwaltung den 30. Jahrestag der aufwendigen Wiederherstellung mit einem großen Fest gefeiert. Die Umstände der Corona-Pandemie lassen dies jedoch leider nicht zu.
Am Jubiläumswochenende gelten die üblichen Öffnungs- und Führungszeiten zur Besichtigung des Schlosses. Zum Schutz von Besuchern und Mitarbeitern ist die Teilnehmerzahl pro Führung bis auf Weiteres reduziert.
Frei zugänglich und im Herbst besonders schön ist der von der Bayerischen Schlösserverwaltung betreute weitläufige Landschaftspark um das Schloss. Ein ausgedehntes Wegenetz, ein See, eine Eremitage, eine Felsengrotte und wechselnde Ausblicke laden zum Flanieren ein. Schon die wohl berühmteste Besucherin der Rosenau liebte dies. Es gibt so reizende Spazierwege in der lieben Rosenau, notierte Queen Victoria am 26. August 1845 in ihrem Tagebuch.
Herzog Ernst III. von Sachsen-Coburg-Saalfeld ließ den im Kern mittelalterlichen Bau der Ritter von Rosenau zwischen 1808 und 1817 tiefgreifend im neugotischen Stil umgestalten. Eingerichtet wurde der herzogliche Landsitz im wohnlichen Erscheinungsbild des Biedermeiers. Die Wände waren meist farbig gehalten; die schlichten hochwertigen Möbel erwarb man in Wien. Im Obergeschoss befanden sich die Privat- und Gesellschaftsräume des Herzogspaares. Das Erdgeschoss dominierte der Marmorsaal, so bezeichnet wegen der Wandverkleidung mit Stuckmarmor. Daneben fand eine kleine elfeckige Bibliothek Platz.
Nach wechselvoller Nutzung im 20. Jahrhundert übernahm 1972 die Bayerische Schlösserverwaltung das leerstehende Schloss von der Coburger Landesstiftung. Ein museales Konzept entstand. Das Dach wurde abgedichtet und Grundfeuchte ferngehalten. Dann begann eine behutsame Rekonstruierung der Wand- und Deckenmalereien. Sie stützte sich auf Befunduntersuchungen sowie Aquarelle, die Queen Victoria und ihr Gemahl, der 1819 in Schloss Rosenau geborene Prinz Albert, in Auftrag gegeben hatten und die den damaligen Zustand der Räume zeigten. Manch Mobiliar, so merkte man, war in der Ehrenburg, der Coburger Stadtresidenz, erhalten. Fehlendes Inventar wurde nach hohen Qualitätskriterien nachgekauft. Seit Oktober 1990 und somit nunmehr 30 Jahren bewahrt und präsentiert die Bayerische Schlösserverwaltung ein sorgsam wiederhergestelltes Schloss Rosenau der Öffentlichkeit.
Weitere Informationen zum Schloss und Schlosspark Rosenau finden Sie unter www.schloesser-coburg.de
Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Franziska Wimberger
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 1. Oktober 2020
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