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3. Juli 2019

Pressemitteilung

Füracker erteilt Bauauftrag für Erneuerung der Sicherheitstechnik auf Schloss Neuburg an der Donau

Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags billigt 3,6 Millionen für Baumaßnahmen

Schloss Neuburg an der Donau genießt als einstiges Residenzschloss des 1505 gegründeten Fürstentums Pfalz-Neuburg besondere Bedeutung. „Der Freistaat investiert 3,6 Millionen Euro in die Erneuerung der Brand-, der Einbruchmelde- sowie der Videoüberwachungsanlage. Die Sicherheit des Schlosses und dessen Besucher kann durch die neue Technik noch besser gewährleistet werden“, kündigte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker aus Anlass der Erteilung des Bauauftrags für die Baumaßnahmen auf Schloss Neuburg an die Bayerische Schlösserverwaltung an. Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hatte zuvor grünes Licht für das Bauvorhaben gegeben.

„In Schloss Neuburg an der Donau lässt sich die Auseinandersetzung um den Glauben am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit lebendig erleben. Die Schlosskapelle Neuburg ist der älteste für den protestantischen Ritus ausgestattete Kirchenraum in Deutschland“, merkte Füracker an. Nach seiner Hinwendung zum Luthertum ließ Pfalzgraf Ottheinrich die Kapelle 1543 mit einem monumentalen Bilderzyklus ausmalen – ein bahnbrechendes Zeugnis der neuen Glaubenslehre. In über 40 Szenen breiten die Wand- und Deckengemälde des Salzburger Kirchenmalers Hans Bocksberger der Ältere ein eindrucksvolles Panorama biblischer Geschichte aus. Pfalzgraf Ottheinrich war es auch, der die bereits 100 Jahre früher begonnene nach ihm benannte Ottheinrich-Bibel – das erste illustrierte Neue Testament in deutscher Sprache – vollenden ließ. Zu den kostbarsten Schätzen im Schloss Neuburg gehören kirchliche Textilien aus dem Neuburger Ursulinenkloster, das Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz 1698 stiftete.

Die prächtige Schlossanlage, deren vier mächtige Flügel sich um einen Innenhof mit Arkadengängen gruppieren, entstand am Ort einer spätgotischen herzoglichen Burg. Pfalzgraf Ottheinrich (1502–1559) war der Bauherr der drei Renaissancetrakte, die ab 1530 errichtet wurden. Pfalzgraf Wolfgang ließ 1560–1569 die Dekoration der Hoffassade mit biblischen Szenen in Sgraffito-Technik ausführen, die zu den Besonderheiten des Schlosses zählt. Pfalzgraf Philipp Wilhelm machte das Schloss 1664–1668 mit dem Bau des barocken Osttraktes zwischen mächtigen Rundtürmen und den Schlossgrotten zu einer der ersten Barockresidenzen.

Der Schlosstrakt im Hauptgeschoss des barocken Ostflügels ist der Kunst und Geschichte des Fürstentums Pfalz-Neuburg gewidmet. Unter dem Renaissancefürsten Ottheinrich war es Schauplatz der Künste und Wiege der Reformation. Im 17. Jahrhundert unterhielt es eine bedeutende barocke Hofhaltung mit Beziehungen zu ganz Europa. Neuburger Fürsten wirkten als Kurfürsten von der Pfalz in Heidelberg, Düsseldorf und Mannheim. 1806 ging Neuburg im Königreich Bayern auf.

 

Pressemitteilung Nr. 160/19
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Pressemitteilung 3. Juli 2019


 
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