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12. Juni 2019

Pressemitteilung

Klein, aber fein – Neuer aufwändiger Bestandskatalog erschienen

Ausstellung „Galante Miniaturen“ um fünf Exponate reicher

Die Spezialsammlung galanter Miniaturen des Ehepaars Dr. Eva und Dr. Hans-Ullrich Löer im Neuen Schloss Bayreuth ist einzigartig: Die rund 100 Gemälde wurden aufgrund ihres Motivs ausgewählt, der Liebe zwischen Mann und Frau. Keine Epoche verstand es besser als das Rokoko, das Spiel der gegenseitigen Anziehung und Verführung auf eine heitere, beschwingte Weise darzustellen. Aus dieser Zeit stammen denn auch die meisten Werke im neuen von der Bayerischen Schlösserverwaltung herausgegebenen prachtvollen Bestandskatalog.

Das reich bebilderte Werk „Galante Miniaturen“ hat Dr. Bernd Pappe verfasst, der als Kunsthistoriker und Restaurator auf Miniaturen spezialisiert ist. Erschienen ist der Katalog im Verlag Schnell und Steiner, unterstützt mit einer großzügigen Spende des Ehepaars Löer. Das profunde Handbuch bietet auf über 180 Seiten einen wunderbaren Zugang zur galanten Miniaturenmalerei und ihrer weitreichenden Bedeutung für die Gesellschaft des Rokoko und entführt den Leser zugleich in die „Welt im Kleinen“.

Die Bayerische Schlösserverwaltung freut sich nicht nur über das neue Buch, sondern auch, dass die Dauerausstellung "Galante Miniaturen – Sammlung Dr. Löer" im Neuen Schloss um weitere Kunstwerke ergänzt werden konnte. Neu zu sehen sind fünf Miniaturen – darunter das Werk eines französischen Malers um 1720 mit dem Titel „Unter dem Hut versteckt“ und von Etienne-Louis Advinent (um 1795) das Bild „Dame mit sehnsuchtsvollem Blick“.

Die Liebe en miniature

Das Wechseln verliebter Blicke, ein verwirrt vorgebrachtes, zärtliches Wort, eine erste harmlose Berührung findet man in Miniaturen der galanten Zeit ebenso wie das heimliche Treffen in einem Boudoir oder auf einer abgelegenen Parkbank. Der durch einen eingeweihten Kurier verschickte Brief, das eloquente Versichern der Gefühle und der Liebesantrag sind weitere Stationen auf dem Weg zweier Liebender. Es kommt zum Schäferstündchen, dem ersten Kuss. Es werden Bänder, Locken, Miniaturporträts ausgetauscht, die den Liebenden über den Schmerz einer kurzen Trennung hinwegtrösten. Das Objekt der Liebe wird angebetet, gar vergöttert. Man vergisst die eigene Vernunft und will nur noch eines, dem geliebten Menschen ganz angehören und mit ihm verschmelzen.

Wie weit konnte und durfte der Maler im Darstellen der Liebe gehen? Das entdeckungsfreudige Zeitalter der Aufklärung stellte die traditionellen Richtlinien infrage und lotete das Gebiet speziell in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts neu aus. Im Bereich des Gemäldes, das für alle sichtbar an die Wand gehängt wurde, durften gewisse Grenzen des Anstands und des guten Geschmacks nicht überschritten werden. Andere Sparten der darstellenden Kunst gewährten größere Freiheiten. Zu diesen zählte insbesondere die Miniatur. Sie ließ sich mühelos in einer Manteltasche oder einer Schublade verbergen und war im Nu vor unliebsamen Blicken geschützt. Die Namen vieler Künstler von galanten Miniaturen sind heute nahezu unbekannt. Einige erreichten aber einen beachtlichen Bekanntheitsgrad, wie beispielsweise Jacques Charlier (1706-1790) und Carl Gustav Klingstedt (1657-1734), von denen das Ehepaar Löer mehrere besonders ansprechende Werke erwerben konnte.

 

Galante Miniaturen – Die Sammlung Dr. Löer im Neuen Schloss Bayreuth
Hardcover bzw. Klappenbroschur 24 x 28 cm
184 Seiten, 162 farbige Illustrationen, 5 s/w Illustrationen
Hardcover ISBN 978-3-7954-3420-5, 34 Euro
Die Publikation ist erhältlich unter www.bsv-shop.bayern.de und im Museumsladen des Neuen Schlosses Bayreuth sowie unter www.schnell-und-steiner.de.

 

Pressekontakt Verlag Schnell und Steiner
Jutta Dresken-Weiland, Telefon 0941 7878-551, j.dresken-weiland@schnell-und-steiner.de

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Franziska Wimberger
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 12. Juni 2019


 
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