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11. Oktober 2019
Die Bayerische Schlösserverwaltung startet das gartendenkmalpflegerische Sanierungskonzept für die Seufzerallee im Ansbacher Hofgarten. Ziel ist, den momentan lückenhaften Baumbestand im Rahmen der Gartendenkmalpflege in eine stabile, zukunftsfähige Alleestruktur zu wandeln. Am Mittwoch (16. Oktober) beginnt die zweitägige Großbaumverpflanzung mithilfe einer Rundspatenmaschine. Die Experten setzen – unter Aufsicht der Gärtenabteilung und der Schloss- und Gartenverwaltung Ansbach – die zwölf gut entwickelten über 30 Jahre alten Linden der äußeren Alleereihen samt Wurzelballen in die Lücken der inneren Allee. Dadurch entsteht wieder ein einheitliches Alleebild.
Trotz fürsorglicher Pflege durch die Bayerische Schlösserverwaltung fallen gelegentlich einzelne Bäume altersbedingt aus. Diese schlechtgewachsenen Bäume sind bereits zuvor entnommen worden. So entstehen nun aus den ursprünglich vier Baumreihen zwei Reihen mit Raum und Licht für die Kronenentwicklung der übrigen Linden.
Nach der Verpflanzung brauchen die Bäume Unterstützung, um gut anwachsen zu können. Deshalb werden die Bäume mit stabilisierenden Vierböcken aus Holzpfählen verankert und mit einem Gießrand ausgestattet. Nach zwei bis drei Jahren können der Gießrand eingeebnet und die Stützvorrichtung abgebaut werden. Die Bäume sind dann vollständig angewachsen.
Über die gartendenkmalpflegerischen Maßnahmen informieren Schautafeln an den Enden der Allee. Die Schlösserverwaltung bittet um Verständnis, dass es für wenige Tage zu geringfügigen Einschränkungen für die Besucher kommen kann.
Vor dieser großen Maßnahme haben Mitarbeiter der Gärtenabteilung die Geschichte des bald 300 Jahre alten Alleensystems des Ansbacher Hofgartens erforscht. Die Seitenalleen wurden zusammen mit der großen Hauptallee zu Beginn des 18. Jahrhunderts angelegt. Während die Hauptallee bis heute in ihrer historischen Form fortbesteht, ist bereits ab Mitte des 19. Jahrhunderts der schlechte Zustand der Seufzer- und der Weidenmühlallee vermerkt. Der enge Stand der Bäume zueinander und der feuchte Standort führten zu einem vollständigen Verlust der Seitenalleen bis in die 1930er-Jahre.
Der heutige Bestand der Seufzerallee geht auf eine Pflanzung in den 1980er-Jahren zurück. Der enge Stand der Bäume führt zu einer verfrühten Vergreisung der Bäume mit einem unregelmäßigen Kronenaufbau und erhöhter Totholz- und Zwieselbildung. Aus diesem Grund mussten in den vergangenen Jahren bereits Bäume aus der Allee entnommen werden.
Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Franziska Wimberger
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 11. Oktober 2019
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