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29. Juni 2018
Eines der größten Raumkunstmuseen in Europa wurde restauriert und weiter museal ausgebaut. „Die Prunkräume des Königsbaus der Residenz München erstrahlen wieder in ihrer ursprünglichen Farbigkeit und neuem Glanz. Neue Museen bereichern die sanierten Prunkräume und werden die Besucher begeistern“, stellte Ministerpräsident Dr. Markus Söder bei der Wiedereröffnung des Königsbaus im Rahmen eines Festakts in der Residenz München am Freitag (29.6.) fest. „Weit über 1000 Kunstwerke machen den neuen Museumsbereich vor allem auch für internationales Publikum interessant. Neue, zum Teil noch nie ausgestellte Werke bereichern das Museumsangebot des einstigen Herrschersitzes der Wittelsbacher. Der neue Museumsbereich im Königsbau mit dem reichen Schatz der Porzellane, mit dem kurfürstlich-königlichen Tafelsilber und der Wittelsbacher Miniaturensammlung erstreckt sich über vier Stockwerke“, hob Finanz- und Heimatminister Albert Füracker hervor.
Die Münchner Residenz – eine der großen Palastanlagen in Europa – entwickelte sich seit dem Ende des 14. Jahrhunderts zum politischen und kulturellen Mittelpunkt Bayerns. Als größte urbane Schlossanlage Deutschlands gehört sie heute zu den bedeutendsten Kulturstätten Bayerns. Sie spielt als repräsentativer und gesellschaftlicher Mittelpunkt im Herzen der Landeshauptstadt eine herausragende Rolle. Die Residenz beherbergt eines der größten Raumkunstmuseen in Europa mit über 100.000 Kunstwerken. Zu den wesentlichen Erweiterungen des 19. Jahrhunderts zählt auch der Königsbau im Süden der Anlage, der den vorgelagerten Max-Joseph-Platz prägt.
In 21 neu ausgebauten Räumen ist in einer gemeinsamen Ausstellung künftig neben dem reichen Schatz der Porzellane das kurfürstlich-königliche Tafelsilber und die Wittelsbacher Miniaturensammlung ausgestellt. „Eine beeindruckend umfangreiche Ausstellung wertvollster und faszinierender Objekte aus dem Bereich der angewandten Kunst, der sich in höchst seltener Vollständigkeit erhalten hat“, hob Füracker hervor. „Als Diplomatengeschenke und als höfische Auftragsarbeiten in den Besitz der bayerischen Herrscher gelangt, erinnern sie noch heute an die Anknüpfung politischer Allianzen und dynastischer Verbindungen quer durch Europa“, merkte Söder an.
Auf dem Feld der Porzellankunst präsentiert das Residenzmuseum eine Vielzahl herausragender Meißener Stücke aus der Frühzeit der europäischen Porzellanherstellung. Dazu kommen der wohl reichste Bestand an Frankenthaler Porzellanplastik sowie nahezu komplett erhaltene höfische Prestigeaufträge an die Nymphenburger Manufaktur. In der Silbersammlung befindet sich eine Vielzahl historischer Einzelbestände. Ihre Übernahme in die Münchner Silberkammer dokumentiert so noch heute zentrale Ereignisse der frühneuzeitlichen Landesgeschichte, der Säkularisation und der Erhebung Bayerns zum Königreich. Die Miniaturensammlung mit mehreren hundert Kleingemälden, die aus dem 16. bis 19. Jahrhundert datieren, stellt schließlich in ihrer Form ein Unikum dar, das auf diesem Niveau und in solcher Vielfalt der Einzelobjekte derzeit wohl nur in München zu sehen ist.
Die „Nibelungensäle“ im westlichen Erdgeschoss des Königsbaus wurden im Auftrag König Ludwigs I. nach Entwürfen des Architekten Leo von Klenze in Anlehnung an italienische Vorbilder ausgestaltet. Sie sind die letzte Raumflucht des Schlosses, in der der einst reiche Bestand an monumentaler Wandmalerei des 19. Jahrhunderts nach schweren Kriegsverlusten noch erlebbar ist. Die einzigartigen Wand- und Deckenbilder führte Julius Schnorr von Carolsfeld von 1828 bis 1834 und von 1843 bis 1867 unter Mitarbeit von Friedrich von Olivier und Wilhelm Hauschild aus. Sie zeigen Szenen des im frühen 13. Jahrhundert niedergeschriebenen Nibelungenlieds, das 1755 wiederentdeckt worden war. Im 19. Jahrhundert wurde es als Nationalepos angesehen. Daher sollten die Nibelungensäle gemäß dem Willen des Königs auch von Anbeginn der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die großteils erhaltenen, 1955-1960 wiederhergestellten Fresken stellen ein Hauptwerk der nazarenischen Monumentalmalerei dar, dessen Bedeutung für alle nachfolgenden künstlerischen Auseinandersetzungen mit dem Nibelungenstoff kaum überschätzt werden kann.
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Pressemitteilung Nr. 249/18
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Pressesprecher: Sebastian Kraft
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Pressemitteilung 29. Juni 2018
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