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13. April 2017
Wie die Bayerische Schlösserverwaltung und der Gondelfahrbetrieb „La Gondola Barocca“ mitteilen, werden seit nunmehr fünf Jahren Fahrten auf dem Mittelkanal im Hofgarten Schleißheim angeboten. Am 18. April 2012 kam die erste venezianische Gondel auf einem Spezialtrailer in Schleißheim an – als erste Gondel unserer Zeit in einem Schlosspark der Bayerischen Schlösserverwaltung. Sie wurde damals unmittelbar in eine Halle gebracht, da sie zunächst aufwändig repariert und instand gesetzt werden musste. Seit Sommer 2012 bietet Josef Spitzlberger exklusive Fahrten mit seinen Gondeln an.
"Der Blick in die glücklichen Gesichter unserer Gäste entschädigt vollkommen für die Mühe, die wir zunächst in unsere erste Gondel stecken mussten. Fünf Monate dauerte die Reparatur, die dabei einen ganz erheblichen Geldbetrag verschlang", sagt Josef Spitzlberger, Miteigentümer des Gondelfahrtbetriebs. "Unsere Gondeln beleben die Schlossanlage sehr. Wir erhalten sehr viele positive Rückmeldungen zu den Gondeln auf dem Mittelkanal. Vor allem Brautpaare, die im Schloss heiraten wollen, freuen sich über unseren Hinweis auf La Gondola Barocca. Uns war es von Anfang an eine Herzensangelegenheit, die eleganten Boote, die schon Kurfürst Max II. Emanuel so sehr liebte, wieder nach Schleißheim zu bringen", so La Gondola Barocca.
Inzwischen verfügt La Gondola Barocca über zwei Gondeln. Am Wochenende vom 21. bis 23. April, kommen diese während des Gartenfestivals im Hofgarten Schleißheim zum Einsatz. Gäste des Gartenfestivals können dann für 5,- Euro pro Person eine Gondelfahrt auf dem Mittelkanal der Schlossanlage Schleißheim im Norden Münchens genießen.
Die Buchungen von Gondelfahrten für die Saison 2017 sind bereits voll im Gange. Insbesondere die abendlichen Fahrten in den Sonnenuntergang oder die kulinarischen Gondelfahrten, bei denen während der Fahrt unterschiedliche Gerichte angeboten werden, erfreuen sich großer Beliebtheit. Noch sind Termine frei, doch der Kalender füllt sich schnell. Und eine Reihe von Heiratsanträgen sind ebenfalls schon wieder eingeplant. Buchungen sind möglich über die Website www.la-gondola-barocca.de.
Eine Gondelfahrt, ein Spaziergang durch den Hofgarten und der Besuch der Schleißheimer Schlösser bieten das perfekte Barockerlebnis. Ab sofort gelten dafür die Sommeröffnungszeiten: Altes und Neues Schloss Schleißheim sowie Schloss Lustheim, der Schöne Stall und die Renatuskapelle sind täglich außer montags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Hofgarten steht im April und September von 8 bis 19 Uhr, von Mai bis August von 8 bis 20 Uhr Flaneuren offen. Die Wasserspiele im Hofgarten sind von April bis Mitte September täglich zwischen 11.30 und 16 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr in Betrieb. Weitere Infos finden Sie auf der Website der Bayerischen Schlösserverwaltung www.schloesser-schleissheim.de.
Die Kurfürsten Bayerns liebten das Reisen mit Booten und Schiffen. Insbesondere Kurfürst Max II. Emanuel (1662-1726), der als Statthalter der spanischen Niederlande und durch seine vielen Jahre im Exil in Belgien und Frankreich die ausgiebigen Kanalanlagen dieser Länder kennen und lieben gelernt hatte, ließ sich am Starnberger See das Prunkschiff Bucentaur nach venezianischem Vorbild nachbauen. Auf den vielen Kanälen, die es zu jeder Zeit in seiner Residenzstadt München gab, ließ er sich mit Booten von der Residenz zu den Schlössern Nymphenburg, Schleißheim und Dachau fahren. Besonders liebte er dabei die Fahrt in original venezianischen Gondeln, die er sich samt dazugehöriger Gondolieri direkt aus Venedig kommen ließ.
La Gondola Barocca ist 2012 entstanden, um in der barocken Schlossanlage Schleißheim, die von Kurfürst Max II. Emanuel zur heutigen Form ausgebaut worden war, diese historisch belegte Attraktion wieder aufleben zu lassen. Die Besucher der Schlösser Schleißheims und des Hofgartens Schleißheim sollten mit den Gondeln die ruhige und romantische Art des Reisens zu Boot selbst nachempfinden können.
Begonnen hat die Geschichte von La Gondola Barocca mit einer ca. 30 Jahre alten Gondel, die Anfang 2012 günstig erworben werden konnte. Sie kam am 18. April 2012 nach Schleißheim und wurde dann durch die beiden Eigentümer von La Gondola Barocca eigenhändig in knapp 500 Stunden Arbeit und einem erheblichen finanziellen Engagement repariert und wieder instand gesetzt. Diese erste Gondel wurde schließlich auf dem Namen Max II. Emanuel getauft und am 6. August 2012 erstmals in Schleißheim gewassert. Inzwischen besitzt La Gondola Barocca eine zweite Gondel etwas jüngeren Datums, die auf den Namen Bucentaur getauft wurde.
Pressekontakt zu La Gondola Barocca
Josef Spitzlberger
La Gondola Barocca
Schloss Lustheim 1,
85764 Oberschleißheim
Telefon: 089 24295106 · Mobil: 0151 14007455
josef.spitzlberger@la-gondola-barocca.de · www.la-gondola-barocca.de
Die Gründung der Schlossanlage Schleißheim geht auf Herzog Wilhelm V. von Bayern (lebte 1548 bis 1626) zurück, der im Jahre 1597 die in einsamer Moorgegend gelegene Schwaige Schleißheim erwarb. Wilhelm entsagte schon früh höfischem Prunk, wandte sich religiöser Meditation zu und gab schließlich 1598 vorzeitig die Regierungsgeschäfte an seinen energischen Sohn Maximilian ab. Ausdruck seiner persönlichen Neigung zur frommen Kontemplation wurde die Gründung Schleißheims, wo Wilhelm 1598 bis 1600 eine von kleinen Klausen und Waldkapellen umgebene Anlage aus Gutshof und Herrenhaus errichtete. Die profitable Landwirtschaft veranlasste Maximilian I. (reg. 1598 bis 1651), die Anlage bereits 1616 gegen eine Leibrente von seinem Vater zu erwerben.
Ab 1617 ließ Herzog Maximilian das Herrenhaus seines Vaters durch einen Schlossbau nach Plänen Heinrich Schöns des Älteren ersetzen: das heutige Alte Schloss. Obwohl im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört, ist das Alte Schloss Schleißheim nach dem Wiederaufbau noch immer das Musterbeispiel eines im Stil der Villenarchitektur des oberitalienischen Veneto errichteten Landschlosses.
Ein neues Kapitel begann mit der Regierungszeit Kurfürst Max Emanuels 1680 bis 1726. Unter seiner Herrschaft wurde aus dem prächtigen Landsitz seiner Vorgänger, dessen Mittelpunkt das Alte Schloss bildete, eine pompöse Residenz des Absolutismus. Im späten 17. Jahrhundert entstand zunächst Schloss Lustheim mit seinen beiden Pavillons. Das monumentale Neue Schloss aus den Jahren nach 1700 verkörpert mit seiner Raumaufteilung den Typus eines europäischen Residenzschlosses wie wenige andere. Die Deckenfresken stehen am Beginn einer Epoche machenden Entwicklung in der süddeutschen Deckenmalerei, und die Interieurs, gerade jene der Festräume und des Paradeappartements, mit ihrem Stuckdekor, ihren geschnitzten Vertäfelungen und nicht zuletzt ihrer Möblierung zählen zu den künstlerisch kostbarsten ihrer Art.
Die Schleißheimer Parkanlage, sowohl von Lustheim wie auch vom Neuen Schloss ausgehend streng und bewusst auf die Bauten bezogen, gehört zu den bedeutendsten europäischen Barockgärten. Anfangs niederländischem Beispiel folgend, erweiterte der französische Gartenfachmann und Wasserbauingenieur Dominique Girard den Garten um das Große Parterre im Stil der französischen Gartenkunst des Barock. Mit seinen Broderien, den Wasserflächen, den Fontänen und der Kaskade gelang ihm eine Gesamtgestaltung, die ihresgleichen sucht und in den Grundzügen bis heute fast unverändert erhalten ist.
Das Ensemble aus Neuem Schloss, Altem Schloss, Schloss Lustheim und der weitläufigen barocken Gartenanlage führt bis heute höfische Architektur und Gartenkunst des 17. und 18. Jahrhunderts eindrucksvoll vor Augen.
Nähere Informationen zur Schlossanlage Schleißheim finden Sie hier:
www.schloesser-schleissheim.de
Presse-Informationen:
Dr. des. Cordula Mauß und Franziska Hölzle
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 13. April 2017
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