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26. Mai 2017

Pressemitteilung

Söder: vor 450 Jahren wurde Handschrift des Nibelungenliedes in der Burg Prunn gefunden

Das Mittelalter erleben im Idealbild einer Ritterburg // Schlösserverwaltung feiert Jubiläum mit einem besonderen Veranstaltungswochenende an Pfingsten

Eine der besterhaltenen Burgen Deutschlands: die Burg Prunn bei Riedenburg leuchtet als weithin sichtbares Wahrzeichen über dem Altmühltal. Hier wurde vor 450 Jahren im Jahr 1567 die Handschrift des Nibelungenliedes gefunden. „Diesen Anlass feiert die Schlösserverwaltung mit einem besonderen Veranstaltungswochenende an Pfingsten“, so Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder. Burg Prunn ist das perfekte mittelalterliche Kleinod und entspricht dem Idealbild einer Ritterburg. In der nie zerstörten Burganlage kann man das Mittelalter authentisch erleben, so der Minister weiter. Die originale Handschrift des Heldenepos um den Recken Siegfried und seine Kriemhilde befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek in München. Am originalen Fundort in der Burg Prunn ist eine Kopie in der Dauerausstellung „Burg Prunn und das Nibelungenlied“ zu sehen. „Das Nibelungenlied kann somit auch als bayerisches Heldenlied gelten“, hob Söder hervor.

Den 450. Jahrestag des einzigartigen Fundes des „Prunner Codex“ feiert die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen mit einem Veranstaltungswochenende am 4. und 5. Juni 2017 (Pfingsten). An beiden Tagen finden zwischen 13 und 18 Uhr kostenlose Mitmachstationen und Mitmachaktionen unter dem Titel „Das Nibelungenlied-Buchherstellung im Mittelalter“ statt. So entsteht beispielsweise in einer Schreibstube mit Hilfe von Federkiel, selbst gekochter Tinte und Farbpigmenten eine eigene Handschrift. Auch die Dauerausstellung „Burg Prunn und das Nibelungenlied“ kann besichtigt werden und gibt auf innovative Art und Weise Einblick in die Welt des Mittelalters und des Nibelungenlieds.

Burg Prunn ist eine der besterhaltenen Burgen, da sie über die Jahrzehnte nie zerstört bzw. grundlegend verändert wurde. Die Burg wurde in der Hochzeit des Burgenbaus um 1200 errichtet. Der Herren von Prunn, die 1037 erstmals urkundlich erwähnt wurden, gaben der Burg ihren Namen. 1288 erwarb Herzog Ludwig II. von Bayern die Burg von den Herren von Prunn-Laaber. 1338 übernahm das Geschlecht der Fraunberger von Haag als Lehensträger des oberbayerischen Herzogs die Burg. Im 14. Jahrhundert war Burg Prunn ein kleines kulturelles Zentrum. 1566 nach dem Tod des letzten Fraunberger-Grafen wurde die Burg an den bayerischen Herzog Albrecht V. zurückgegeben. 1672 ging die Burg schließlich in den Besitz der Ingolstädter Jesuiten über. Diese ließen die Kapelle neu gestalten und mit barockem Stuck ausstatten. 1823 fiel die Burg dann zum dritten Mal an die Wittelsbacher. Kein geringerer als König Ludwig I. würdigte Burg Prunn erstmals als Baudenkmal und setzte sich bereits im Jahr 1827 für deren Erhalt ein.

Die um 1330 entstandene Handschrift wurde vom herzoglichen Hofrat Wiguläus Hund gefunden, einem Geschichtsschreiber von Herzog Albrechts V. von Bayern. Das Nibelungenlied wurde in Versform auf Kalbshaut geschrieben und mit prächtigen Fleuronné-Initialen ausgestattet, das sind Anfangsbuchstaben, die mit stilisierten Pflanzenformen abwechselnd in rotem Ocker und blauem Waid verziert sind.

Weitere Informationen im Internet: www.burg-prunn.de

 

Pressemitteilung Nr. 227/17
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Pressemitteilung 26. Mai 2017


 
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