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10. Juni 2016
Eine neue Sonderausstellung gewährt Besuchern in Übersee-Feldwies Einblick in das umfangreiche Werk des Chiemsee-Malers Julius Exter. Der Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung, Bernd Schreiber, eröffnet die Ausstellung mit dem Titel »Licht und Farbe« am Wochenende. Im Mittelpunkt stehen farbintensive Landschaftsgemälde, die nach 1900 entstanden sind. Die Ausstellung umfasst über 100 Werke aus dem Gemäldebestand der Bayerischen Schlösserverwaltung. 14 Gemälde wurden für die Ausstellung restauriert und sind ab Sonntag bis 11. September erstmals öffentlich zu sehen. Inspiration für seine Farbenpracht fand Exter in seinem üppig blühenden Garten. Dieses Idyll, das anhand von Gemälden und Fotos nun wieder wie zu Exters Zeiten aussieht, können Besucher der Ausstellung im Anschluss genießen.
Neben großformatigen Panoramen sind auch kleine Naturausschnitte zu sehen. Es sind unscheinbare Motive, die der Künstler in farbenfrohe Gemälde verwandelt: Badenixen an roten Stränden, Uferlandschaften in leuchtenden Farben, blaue Gebirgslandschaften, Baumgruppen am Waldesrand, Felder und Wiesen in gleißendem Sommerlicht, gelbe Blumen im eigenen Garten. Exter wollte nie willkürliche Buntheit, sondern suchte nach geeigneten Bildlösungen, um verschiedene Lichtsituationen und Tageszeiten mit Hilfe der Farbe künstlerisch festzuhalten. Zudem sind einige experimentelle Studien Exters ausgestellt. Diese kleinformatigen Bildmotive waren nicht für den Verkauf bestimmt, sondern als Gedächtnishilfe und zu Übungszwecken gedacht.
Julius Exter (1863–1939) zählt zu jenen modern gesinnten Künstlern, die 1892 aus der Münchener Künstlergenossenschaft aus- und der Künstlervereinigung der "Münchener Secession“ beitreten. Im Rahmen der Sezessions-Ausstellungen sind Exters Werke immer wieder in den großen Kunstausstellungen in München, Berlin und Düsseldorf vertreten. Seine Gemälde finden ein kaufkräftiges Publikum, aber einige Jahre vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs geht der wirtschaftliche Erfolg des Künstlers zurück. Der französische Impressionismus wird populär und die internationalen Kunstsammler beginnen ihre Sammlungen zu Gunsten der Impressionisten neu auszurichten. Die Münchner Künstler und auch Exter bekommen diesen Geschmackswandel zu spüren. Nach dem Ersten Weltkrieg ziehen sich die internationalen Käufer vom Münchner Kunstmarkt spürbar zurück. Die wirtschaftliche Situation in den 1920er Jahren macht es auch für Künstler immer schwieriger Auftraggeber und Käufer zu finden. Julius Exter stirbt am 16. Oktober 1939. Judith Exter, die Tochter des Künstlers, erbt das Haus, das Grundstück und die zahlreichen unverkauften Werke des Vaters.
Judith Exter (1900–1975) hat das Exter-Anwesen testamentarisch dem Freistaat Bayern vermacht. An das Erbe hat sie den Wunsch geknüpft, das Künstlerhaus und den künstlerischen Nachlass des Vaters öffentlich zugänglich zu machen. Seither kümmert sich die Bayerische Schlösserverwaltung um die Sicherung des Nachlasses und die Sanierung und Restaurierung des Anwesens. Der Ausstellungsbetrieb im Künstlerhaus wird seit 1980 vom eigens gegründeten Trägerverein finanziert und organisiert.
Inzwischen besuchen jährlich etwa 15.000 Kunstinteressierte das Künstlerhaus, das neben den Präsentationen aus dem Künstler-Nachlass auch andere Ausstellungen bietet.
Ein besonderer Anziehungspunkt ist der von Julius Exter geschaffene und nach Gemälden, Fotos und schriftlichen Dokumenten restaurierte Staudengarten mit dem markanten Blumenweg.
12. Juni bis 11. September 2016
Eintritt 2,- Euro, ermäßigt 1,50 Euro
Das Künstlerhaus Exter ist von Dienstag bis Sonntag jeweils von 17 bis 19 Uhr geöffnet. Am "Tag des offenen Denkmals" (Sonntag, 11. September 2016) kann das Künstlerhaus von 10 bis 19 Uhr besichtigt werden.
Künstlerhaus Julius Exter mit Garten
Blumenweg 5,
83236 Übersee-Feldwies
Telefon 08642 895083,
Fax 08642 895085
Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Dr. des. Cordula Mauß
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 10. Juni 2016
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