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28. September 2015
Vor 25 Jahren erweckte die Bayerische Schlösserverwaltung Schloss Rosenau aus dem Dornröschenschlaf. Seit dem 4. Oktober 1990 ist das romantische Schloss als Museum der Öffentlichkeit zugänglich.
Anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Museum Schloss Rosenau“ hat die Schloss-und Gartenverwaltung Coburg ein buntes Festprogramm für Jung und Alt für den 3. und 4. Oktober zusammen gestellt. Entdecken Sie bei freiem Eintritt das Schloss, erkunden Sie in einer Parkführung den romantischen Garten, schauen Sie einem Tapezierer beim Restaurieren von historischen Sitzmöbeln über die Schulter oder lauschen Sie Märchen im Turmzimmer. Am 3. Oktober von 13 bis 18 Uhr, am 4. Oktober von 10 bis 17Uhr.
Der Eröffnung als Museum voraus ging eine wechselvolle Geschichte. Der im Kern mittelalterliche Rittersitz in ländlicher Umgebung wurde zwischen 1808 und 1817 vom jungen Herzog Ernst I. von Sachsen-Coburg (1784-1844) umgestaltet. Erste Anregungen gab kein Geringerer als Karl Friedrich Schinkel, damals noch Nachwuchsarchitekt.
Begeistert von der Literatur seiner Zeit schuf sich Ernst I. in der Rosenau einen romantisch-mittelalterlichen Sommersitz in dem Wunsch, die Zeit und Kultur der Ritter wieder lebendig werden zu lassen. Die Fassade wurde durch neugotische Spitzbogen und Maßwerkornamente ergänzt. Die Wohn- und Gesellschaftsräume erhielten stark farbige Wandmalereien und wohnliche Biedermeiermöbel.
In dieser Idylle wurde Prinz Albert als zweiter Sohn Herzogs Ernst I. und seiner Gattin Luise geboren. Mit seiner Gemahlin, Königin Victoria von England, besuchte er die Rosenau 1845. „Wäre ich nicht was ich bin, hätte ich hier mein wirkliches Zuhause“, schwärmte Königin Victoria von der Rosenau und ließ Aquarelle von Innenansichten des romantischen Sommersitzes anfertigen, die noch heute auf Schloss Windsor aufbewahrt werden.
Nach dem Ende der Monarchie 1918 ging Schloss Rosenau samt Park 1920 in den Besitz der Coburger Landesstiftung über. Bis zum Ende der 1930er Jahre lebten Familienmitglieder der ehemals herzoglichen Familie als Pächter im Schloss.
1941 erfolgte ein Bruch. Der nationalsozialistische weibliche Arbeitsdienst bezog das Schloss. Nach dem Krieg wurde die Rosenau als Erholungsheim für Heimatvertriebene, ab 1948 als Altenheim genutzt. Anlässlich des 150. Geburtstags von Prinzgemahl Albert 1969 regte Prinz Philip, Gemahl von Königin Elisabeth II. von England, hier die Einrichtung einer englisch-deutschen Begegnungsstätte an.
1972 ging die Rosenau schließlich in den Besitz des Freistaates Bayern, vertreten durch die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen über. Die inzwischen auf 36 Hektar reduzierte Parkanlage und das Schloss befanden Sich in äußerst schlechtem Zustand. Es folgte eine aufwändige Instandsetzung von Park und Schloss. Die Einrichtung hatte sich nur in Teilen erhalten, hauptsächlich in Schloss Ehrenburg. Auch der Marmorsaal und die Bibliothek im Erdgeschoss waren weitgehend erhalten. Anhand von archivalischen Beschreibungen, den Aquarellen von Innenansichten in Schloss Windsor und historischen Photographien konnte das Schloss wieder seinem ursprünglichen Charakter entsprechend eingerichtet werden. Seit 1990 ist der einst von Herzog Ernst I. in der Rosenau verwirklichte Traum wieder erlebbar.
Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Dr. des. Cordula Mauß
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 28. September 2015
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