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9. Juli 2012

Pressemitteilung

Heißes Gefährt in frischem Glanz: Schlösserverwaltung präsentiert restaurierten Rennschlitten Kurfürst Max Emanuels

Freier Eintritt ins Marstallmuseum zum 350. Geburtstag des "Blauen Kurfürsten" am Mittwoch, 11. Juli

Wer vor den heißen Sommertemperaturen Abkühlung sucht, ist ab 11. Juli im Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg richtig. Als Geburtstagsgeschenk für den legendären "Blauen Kurfürst" Max Emanuel hat die Bayerische Schlösserverwaltung dessen Rennschlitten aufwendig restauriert und neu präsentiert. Das "heiße" Gefährt erstrahlt in frischem Glanz und wird auf einem weißen Leuchtpodest ins rechte Licht gerückt.

Kurfürst Max Emanuel, der vor 350 Jahren am 11. Juli 1662 geboren wurde, hätte an diesem Geburtstagsgeschenk wohl seine helle Freude gehabt. Gesandte am Münchner Hof berichten, dass der junge Kurfürst ein begeisterter Schlittenfahrer war: "Die Jagd, das Spiel und Schlittenfahrten, in der Nacht mit allen möglichen Kreaturen, das ist derzeit seine Hauptbeschäftigung", merkt ein französischer Diplomat im Winter 1685 an. Die Schlittenleidenschaft des jungen Regenten lässt sich bei einem Blick auf das rasante Gefährt im Marstallmuseum sehr gut nachvollziehen. Der Rennschlitten entstand wahrscheinlich um 1683 im Umkreis des Bildhauers Andreas Faistenberger.

 
Herkules und Hydra fahren mit

Auf einem Untergestell mit feurig roten Kufen und einem bekrönenden Sonnenhaupt ist ein Sitzkasten in Form einer phantastisch geschnitzten Hydra platziert. Inmitten der Schlangenhälse des vielköpfigen Monsters reitet als Galionsfigur Herkules. Der Heros hat seine Keule mit Schwung erhoben, um das züngelnde Haupt des Ungeheuers zu erschlagen. Das Motiv spielte auf Max Emanuels Erfolge in den Türkenkriegen an und verdeutlicht den ungeheuren Machtanspruch, den der junge Kurfürst von Beginn seiner Regentschaft vertrat.

Spannende Neuerkenntnisse hat die jüngste Restaurierung zur ursprünglichen Farbfassung des Gefährts gebracht. Der Schlittenkasten war mit einer aufwendigen Blattsilberauflage und partiellen Vergoldungen versehen. Lüsterfarben in roter, blauer, grüner und gelber Tönung sorgten für einen schillernden Farbeindruck, der es mit jedem Speziallack der Autoindustrie aufnehmen könnte.

 
Lustgefährt barocker Festkultur

Seinen "Sportwagen" steuerte Max Emanuel selbst – von einer Pritsche hinter dem Sitzkasten des Schlittens, in dem seine jeweilige Favoritin Platz nahm. Selbst bei eisigen Temperaturen schreckte der Kurfürst vor solchen Vergnügungen nicht zurück, während die zur Teilnahme verpflichtete Hofgesellschaft vor Kälte bibberte. Ein Glück also, dass man dieses Lustgefährt einer überbordenden barocken Festkultur nun mitten im Sommer im Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg als erfrischende Abkühlung bewundern kann.

 
Freier Eintritt zum Geburtstag des Kurfürsten!

Im Rahmen der Max Emanuel Jubiläumswoche der Bayerischen Schlösserverwaltung, die noch bis zum 15. Juli läuft, wird der Rennschlitten in mehreren Themenführungen speziell vorgestellt. Am Geburtstag Max Emanuels, dem 11. Juli 2012, gewährt die Bayerische Schlösserverwaltung zusätzlich allen Besuchern des Marstallmuseums in Schloss Nymphenburg freien Eintritt.

Mehr zum Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg

 

Presse-Informationen:
Dr. Jan Björn Potthast, Pressesprecher der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-180, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 9. Juli 2012


 
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