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19. Juli 2012
Der Hofgarten der Residenz ist einer der schönsten und traditionsreichsten Orte im Münchner Stadtzentrum. Das Hofgartentor von Klenze und die Arkadengänge mit ihren Fresken gehören zu den Schätzen der Stadt. Leider hat das Ensemble in den letzten Jahrzehnten stark gelitten und bedarf einer Gesamtinstandsetzung.
Die Bayerische Schlösserverwaltung ruft deshalb im Rahmen des Kunstprojekts REPLIKA eine Benefizaktion ins Leben: Sie sucht Unterstützung, um das Gebäudeensemble um den Hofgarten möglichst rasch unfassend restaurieren zu können.
Das klassizistische Hofgartentor am Odeonsplatz ist der Haupteingang zum Hofgarten. Es entstand 1816 als erstes Bauwerk von Leo von Klenze in München in einer Kette von Perlen wie der Alten Pinakothek, der Glyptothek oder dem Königsbau der Residenz. Nicht minder wertvoll sind die Arkadengänge, die das südliche Flair des Hofgartens prägen und die mit Fresken von Schülern des Malers Peter Cornelius verziert sind.
Aber die Putzfassade des Hofgartentores ist verschlissen, das Dach zeigt Rostschäden, die bekrönenden Bleifiguren von Johann Baptist Stiglmaier haben ihre einstige bronzefarbige Fassung verloren. Die Fresken aus der bayerischen Geschichte, die das Innere der Arkaden zieren, brauchen dringend eine konservierende Auffrischung.
Bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung des REPLIKA-Kunstprojektes in der Residenz schilderte Schlösserverwaltungs-Präsident Bernd Schreiber die Pläne seines Hauses für die Gesamtinstandsetzung des Hofgarten-Ensembles.
In einem ersten Schritt wird die Bayerische Schlösserverwaltung ab dem kommenden Jahr die Außenfassaden und die Dächer von Hofgartentor und westlichem Arkadenbau zwischen Theatinerstock der Residenz und Annast-Haus restaurieren. Im nächsten Schritt würden sich unmittelbar die Arbeiten im Inneren der Arkadenbögen anschließen, nämlich die Restaurierung des kostbaren Freskenschmucks, eine Optimierung der Beleuchtung sowie die Verbesserung des Bodenbelags – wenn die Mittel dafür zusammenkommen.
"Allein für diese beiden Maßnahmen sind Kosten in Höhe von über 600.000 Euro veranschlagt", so Schreiber. "Uns wurden glücklicherweise bereits 190.000 Euro von verschiedenen privaten Unterstützern zugesagt". Schreiber hob speziell die Dr. Fritjof Regehr-Stiftung hervor, die eine langjährige Begeisterung ihres Namensgebers für den Hofgarten zum Wohl dieser innerstädtischen Oase nutzbar machen wolle. "Um das Restaurierungsprojekt jedoch zur Gänze finanzieren zu können, sucht die Bayerische Schlösserverwaltung dringend weitere Mäzene", sagte Schreiber.
"Unser Ziel ist darüber hinaus", so Schreiber weiter, "in einem dritten Schritt auch die übrigen 88 Arkadengänge instand setzen zu können. Eine Realisierung ist allerdings – aufgrund vieler anderer dringender Aufgaben der Schlösserverwaltung – in absehbarer Zeit ohne großzügige Spendenmittel leider nicht möglich."
Die Bayerische Schlösserverwaltung betreut 45 Schlösser, Burgen und Künstlerhäuser, 27 historische Gärten und 21 Seen – insgesamt rund 900 denkmalgeschützte Gebäude. Die Verpflichtungen, die sich daraus ergeben, sind der Schlösserverwaltung lieb und teuer, so Schreiber: "Bürgersinn ist daher dringender gefragt denn je!" In diesem Sinne freue sich die Bayerische Schlösserverwaltung über jeden Beitrag zur Finanzierung des Restaurierungsprojektes.
Die Tradition des Kopierens italienischer Architektur bei bedeutenden historischen Bauwerken Münchens wird mit der Kunstinstallation REPLIKA temporär weitergeführt: Der Münchner Hofgarten wird als Reproduktion der Piazza San Marco aus Venedig inszeniert, indem die beiden Künstler Bostan und Kellermann die bekannten wehenden Vorhänge der Arkadengänge für den Münchner Hofgarten nachbilden. Die 88 Arkadenbögen erhalten helle Vorhänge – und München wird in diesem Sommer noch ein Stück italienischer.
Presse-Informationen:
Dr. Jan Björn Potthast, Pressesprecher der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160 und -180, Fax (0 89) 1 79 08-190,
presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 19. Juli 2012
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