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4. Juli 2011
"Für die Erhaltung der historischen Gartendenkmäler in ihren ursprünglichen Gestaltungskonzeptionen und Erscheinungsbildern wendet die Bayerische Schlösserverwaltung jährlich fast 15 Millionen Euro auf. Damit kann der Pflegezustand der ihr anvertrauten Gärten und Parkanlagen auf einem hohen Niveau gehalten werden. In Schleißheim steht nun der deutschlandweit einzigartige Barockgarten nach Abschluss der Restaurierungen des Blumenparterres den Besuchern wieder in historischer Pracht zur Verfügung", teilte Finanzminister Georg Fahrenschon anlässlich der Fertigstellung der Restaurierung zwischen dem Neuen Schloss und Kaskade im Hofgarten Schleißheim am Montag (4.7.) mit.
Die wissenschaftliche Detailarbeit, die hinter den eindrucksvollen Arbeitsschritten steht, wurde von der Gärtenabteilung der Schlösserverwaltung in einer Dokumentation zusammengestellt. Diese wird ab sofort den Besuchern von Schleißheim in diesem Sommer als Bestandteil der Wanderausstellung "Erbe und Verpflichtung" gezeigt, teilte Fahrenschon mit. Die Ausstellung wird dabei in einigen bislang nicht öffentlich zugänglichen Ausstellungsräumen im Anschluss an das historische Drechselzimmer im Erdgeschoss des Neuen Schlosses präsentiert.
Auf der Grundlage umfangreicher und diffiziler gartenpflegerischer Maßnahmen konnten zahlreiche Details der von Carl von Effner in den 1860er Jahren ausgeführten Anlage ermittelt und in die Planung für die Restaurierung einfließen. Die in zwei Bauabschnitten durchgeführte Restaurierung kostete insgesamt rund 435.000 Euro.
Die historischen Garten- und Parkanlagen laden nach den Worten von Fahrenschon nicht nur zum Spazierengehen und Verweilen ein. Sie seien auch Kunstwerke und Denkmäler der bayerischen Geschichte. Die von der Bayerischen Schlösserverwaltung behutsam und sorgfältig gepflegten Anlagen stehen dabei den Besuchern kostenfrei zu Verfügung.
Zu den relevanten Aufgaben der Schlösserverwaltung gehöre es nach den Worten von Fahrenschon auch, Geschichte und Bedeutung des Blumenparterres den Besuchern didaktisch angemessen zu vermitteln. Er begrüßte es deshalb sehr, dass nun auch für den Hofgarten Schleißheim ein Kurzführer mit Gartenplan vorliege. Dieser biete einen sehr informativen Überblick über die Geschichte der jeweiligen Anlage und ihre gestalterische Besonderheiten bis hin zu den konkreten denkmalpflegerischen Maßnahmen. Fahrenschon: "Mit ihrem praktischen Jackentaschen-Format und einem Preis von nur zwei Euro stellen diese Kurzführer ein sehr gutes Segment in der umfangreichen und vielfältigen Publikationspalette der Bayerischen Schlösserverwaltung dar".
Fahrenschon dankte dem Regiebetrieb der Schloss- und Gartenverwaltung Schleißheim für zahlreiche flankierende Maßnahmen, vor allem aber für die Bepflanzung der Blumenornamente. Für die Bepflanzung des gesamten Parterres wurden 56.000 Sommerblumen in 16 verschiedenen Arten verwendet, die in der eigenen Gärtnerei der Schloss- und Gartenverwaltung in Nymphenburg angezogen wurden.
Die barocke Gartenanlage in Schleißheim geht auf Kurfürst Max Emanuel und seinem Architekten Enrico Zuccalli zurück. Ab 1717 modernisierte der französische Gartenarchitekt Girard die Schleißheimer Gartenanlage tiefgreifend. Das Schleißheimer Blumenparterre spiegelt dabei die kulturelle Ordnung des bayerischen Kurfürsten und die damit einhergehende Prachtentfaltung eindrucksvoll wieder. Es nimmt hinsichtlich seiner Gestaltung und Lage, vor allem aber hinsichtlich seiner Dimension, in der Geschichte der europäischen Gartenkunst eine Sonderstellung ein. Nach dem Tode Max Emanuels verfiel der Garten allerdings. Erst um 1865 wurde er wieder restauriert. Der spätere Hofgärtendirektor Carl von Effner wurde mit der Wiederherstellung der Gartenanlage nach Plänen und Bildern aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts beauftragt.
Mehr zur Schlossanlage Schleißheim finden Sie unter www.schloesser-schleissheim.de.
Pressemitteilung 216/2011
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Pressemitteilung 4. Juli 2011
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