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21. September 2011
Ein Konzertprogramm jenseits ausgetretener Pfade, dargeboten in geschichtsträchtigen Räumen und in historischer Aufführungspraxis: Die Residenzwoche München ermöglicht außergewöhnliche Musikerlebnisse.
Bereits zum neunten Mal bietet die Residenzwoche (8. bis 16. Oktober 2011) neben einem großen Angebot an Sonderführungen ein Musikprogramm, das den Hörgenuss und die Begegnung mit prunkvollen historischen Sälen verknüpft. "Leidenschaft für Schönheit" ist in diesem Jahr das Motto, das sich auf die Kunstsammlungen der Wittelsbacher Herrscher ebenso bezieht wie ihre Förderung der Musik.
Die Aufführungsorte und das Konzertprogramm sind eng aufeinander bezogen: Viele Werke stehen in Beziehung zur Geschichte der Münchner Residenz und zur Musikpflege der Wittelsbacher. "Le Nuove Musiche", der Konzertveranstalter der Residenzwoche, der in diesem Jahr sein zwanzigjähriges Bestehen feiert, entdeckt auch bislang wenig bekannte Komponisten für das Programm.
Das Eröffnungskonzert findet standesgemäß im Kaisersaal der Residenz statt (Samstag, 8. Oktober, 20 Uhr). Das Ensemble "Stylus Phantasticus" unter der Leitung der Gambistin Friederike Heumann entdeckt Werke von drei Komponisten, die heute eher nur noch unter Kennern einen Namen haben: Johann Christoph Pez (1664–1716) war zunächst Türmer, später Chorregent an der Kirche St. Peter in München. 1688 wurde er Hofmusiker beim Kurfürsten Max Emanuel. Georg Muffat (1653–1704) wirkte als Komponist und Organist im süddeutschen Raum, zuletzt in Passau. Philipp Heinrich Erlebach (1657–1714) machte als Komponist die kleine Residenzstadt Rudolstadt zu einem Zentrum musikalischen Lebens.
Ebenfalls im majestätischen Kaisersaal spielt das italienische Ensemble "Zefiro" auf Barockinstrumenten eine Matinée (Sonntag, 9. Oktober, 11 Uhr). Auf dem Programm stehen kammermusikalische Werke von Händel und Telemann, aber auch von Evaristo Felice dall’Abaco (1675-1742). Der Komponist aus Verona war seit 1704 Cellist am Münchener Hof und folgte dann Max Emanuel lange Jahre ins Exil. Nach ihrer Rückkehr ernannte der Kurfürst dall'Abaco zum Kammerkonzertmeister und Kurfürstlichen Rat – eine außergewöhnliche Ehre für einen Musiker!
Am gleichen Abend (Sonntag, 9. Oktober, 20 Uhr) ist noch einmal der Kaisersaal Schauplatz eines Kammerkonzerts. Das Ensemble "Rincontro" aus Nizza, das bereits früher auf der Residenzwoche zu erleben war, spielt Streichquartette von Beethoven und Franz Ignaz Danzi (1763–1826), der einst mit Karl Theodor und der kurfürstlichen Kapelle von Mannheim nach München übersiedelte und es hier zum Vizekapellmeister brachte. Danzi gilt als ein Wegbereiter der Romantik. Außerdem erklingt ein Quartett des Franzosen Hyacinthe Jadin (1776–1800).
Auch im Schwarzen Saal der Residenz dürfen nur während der Residenzwoche Konzerte stattfinden. Hier ist am Donnerstag, dem 13. Oktober "Musik des 14. Jahrhunderts" zu hören, nämlich Estampies und Improvisationen von Guillaume de Machaut (ca. 1300–1377), einem avantgardistischen Minnesänger aus Reims. William Dongois spielt eine frühe Vorform des Zink, Katharina Bäuml die Schalmei und Freddy Eichelberger das Organetto (20 Uhr).
Ludwig II. wird in seinem 125. Todesjahr allerorten gefeiert. Auch die Residenzwoche leistet einen Beitrag und erinnert mit einem Konzert in der Allerheiligen-Hofkirche an den populären König, aber auch an seinen Vater: Der Geburtstag Maximilians II. (1811–1864) jährt sich heuer – von der Öffentlichkeit im Ludwig-Jahr kaum beachtet – zum 200. Mal!
Mit Bläserquintetten von Danzi und Wagner wird den beiden Monarchen gehuldigt. Außerdem erklingt ein Quintett von Franz Lachner (1803–1890), dem Münchner Ehrenbürger, der hier studierte und später Generalmusikdirektor war. Zu Unrecht beinahe vergessen ist dagegen August Klughardt (1847–1902), Hofkapellmeister in Dessau, dessen Bläserquintett auch gespielt wird (Freitag, 14. Oktober, 20 Uhr).
Ein "Konzert für Kinder und kleine Köche" gibt es am Samstag und Sonntag (15./16. Oktober) um 16 Uhr im Vierschimmelsaal: Ein Küchenjunge aus der Hofküche König Ludwigs II. erzählt Geschichten vom Essen und von der Musik des Märchenkönigs. Konrad Wipp erzählt, Varvara Manukyan spielt Liszt, Schumann und Chopin auf dem Tafelklavier
Die Residenzwoche bietet die außergewöhnliche Gelegenheit, Konzerte im Antiquarium zu erleben. Im größten profanen Renaissance-Saal nördlich der Alpen erklingen in diesem Jahr Werke von Carl Maria von Weber und Richard Strauss. Auf Einladung der "Freunde der Residenz München e.V." spielt das "Ensemble Berlin" aus Mitgliedern der Berliner Philharmoniker (Samstag, 15. Oktober, 19 Uhr)
Für Nachtschwärmer gibt es später noch ein besonderes Erlebnis: Beim Nachtkonzert "Lachrimae" im Schwarzen Saal spielt Thomas Dunford auf der Renaissancelaute Musik von John Dowland (Samstag, 15. Oktober, 22 Uhr).
Der krönende Abschluss am letzten Tag der Residenzwoche findet wieder im Antiquarium statt. Unter dem Motto "Beau le cristal: Die Münchner Hofkapelle im 16. Jahrhundert" erklingen französische Chansons der Renaissance von Orlando di Lasso, Claude Lejeune und Giaches de Wert. Claire Lefilliâtre singt, Irene Klein spielt Gambe, Friederike Heumann leitet das kleine Ensemble mit Zink, Dulzian und Orgel (Sonntag, 16. Oktober, 20 Uhr).
Die Konzertkarten sind hier erhältlich:
An allen VVK-Stellen von München Ticket:
Telefon (0 89) 54 81 81 81
Residenzladen, Residenzstraße 1:
Telefon (0 89) 24 20 56 56
Montag-Freitag: 11-19 Uhr, Samstags: 11-18 Uhr
Le Nuove Musiche – Kartenservice
Telefon (0 89) 36 79 28, Fax (0 89) 18 95 61 01, post@musiche.de
Das Programmheft zur 9. Residenzwoche ist soeben erschienen. Es ist u. a. bei der Touristeninformation im Rathaus, im Infopoint im Alten Hof und in den Schlössern erhältlich.
Die Gesamtübersicht mit allen Veranstaltungen finden Sie unter www.residenzwoche.de.
Info-Telefon zur Residenzwoche: (0 89) 179 08-444
Die Homepage der Residenz München: www.residenz-muenchen.de
Die Internetseite der Residenzwoche 2011 (8.-16. Oktober): www.residenzwoche.de
Der neue Blog der Residenz: www.residenz-muenchen-blog.de
Die Residenz bei Facebook: www.facebook.com/ResidenzMuenchen
Presse-Informationen:
Dr. Jan Björn Potthast, Pressesprecher der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160 und -180, Fax (0 89) 1 79 08-190,
presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 21. September 2011
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