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1. Juli 2011
Am kommenden Sonntag, dem 3. Juli eröffnet im Künstlerhaus Exter in Übersee-Feldwies am Chiemsee eine Sonderausstellung: Die Bayerische Schlösserverwaltung präsentiert aus ihrem Gemäldebestand 64 Gemälde des Malers und Bildhauers Julius Exter. Die Ausstellung "Julius Exter (1863-1939) – Von Rot bis Blau" zeigt Werke von den 1890er Jahren bis zu den letzten Schaffensjahren des Künstlers.
Landschaften, Bildnisse, Stillleben und Genreszenen bieten den Bildgegenstand. Aber die Farbgebung ist das eigentliche Thema der Arbeiten. Hier lotet Exter die künstlerischen Möglichkeiten aus, die ihm die Farben bieten. Von den akademisch anmutenden Werken der 1890er Jahre bis zu den expressiven Farbexperimenten kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges und dem gemäßigten Einsatz der Farbe der "späten Jahre" zeichnet sich eine Entwicklung ab, die auf eine künstlerische Eigenständigkeit des Malers abzielt. Exter hat sich mit Hilfe der Farbe von seinen akademischen Vorbildern, den Kollegen der Künstlervereinigung "Scholle" und späteren Vorbildern wie Vincent van Gogh befreit und ist zu einem eigenständigen Malstil vorgedrungen. Von den 64 Gemälden der Sonderausstellung wurden 18 Werke in den letzten zwei Jahren gereinigt und restauriert. Sie werden erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Julius Exter (1863-1939) zählt zu jenen modern gesinnten Künstlern, die 1892 aus der Münchener Künstlergenossenschaft austraten und die Vereinigung der "Münchener Secession" gründeten. Exter war regelmäßig in den Ausstellungen der Secession vertreten. Die Kunstkritik wurde rasch auf ihn aufmerksam. Mit dem künstlerischen Aufstieg begann der wirtschaftliche Erfolg. 1902 kaufte Exter das historische "Stricker"-Anwesen in Übersee-Feldwies, baute es zum Künstlersitz um und ließ sich dort 1917 endgültig nieder. Hier entstand sein unverwechselbarer, virtuos anmutender Malstil. Die Zeitläufe jedoch verhinderten in Exters letzten zwei Lebensjahrzehnten den Erfolg, die Anerkennung, die seine hohe künstlerische Qualität verdient hätte.
Mit dem Tod von Judith Exter, der Tochter des Künstlers, ging das Exter-Anwesen 1975 an den Freistaat Bayern. An das Erbe war der Wunsch geknüpft, das Künstlerhaus zur Erinnerung an das Werk des Künstlers öffentlich zugänglich zu machen. Seit der Eröffnung am 1. Juni 1980 organisiert und finanziert der eigens gegründete Trägerverein den Ausstellungsbetrieb. Die Schlösserverwaltung hat das Anwesen mit hohem finanziellem Aufwand originalgetreu restauriert und widmet sich der Sicherung des künstlerischen Nachlasses.
Inzwischen besuchen rund 10.000 Kunstinteressierte pro Jahr das von Exter umgebaute rund 500 Jahre alte Bauernanwesen, das über den Exter-Nachlass hinaus auch andere Ausstellungen bietet. Besonderer Anziehungspunkt ist der nach Vorbild Monets und anderer berühmter Vertreter der Plein-Air-Malerei von Exter geschaffene und vor mehr als zehn Jahren nach Gemälden, Fotos und anderen Dokumenten restaurierte Staudengarten mit dem markanten Blumenweg.
Öffnungszeiten der Ausstellung
Dienstag bis Sonntag jeweils 17 bis 19 Uhr oder nach telefonischer Voranmeldung. Am "Tag des offenen Denkmals" (Sonntag, 11.9.2011) von 10 bis 19 Uhr.
Künstlerhaus Exter mit Garten
Blumenweg 5,
83236 Übersee-Feldwies
Telefon (0 86 42) 89 50 83,
Fax (0 86 42) 89 50 85
Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Dr. Jan Björn Potthast
Pressesprecher der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160 und -180, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 1. Juli 2011
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