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29. Juni 2010

Pressemitteilung

Fahrenschon: "Wiederhergestellter Barockgarten in Schleißheim – deutschlandweit einzigartig!"

"Deutschlandweit einzigartig ist der Barockgarten in Schleißheim. Mit einer diffizilen Restaurierung gelang es nun, das Blumenparterre im Schlosspark an seinen Ursprungszustand zu der Zeit von Effner anzunähern", teilte Finanzminister Georg Fahrenschon anlässlich der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes im Schlossgarten Schleißheim am Dienstag (29.6.) erfreut mit.

Grundlage für die umfangreiche und diffizile gartenpflegerische Maßnahme sei, so Fahrenschon, die Ausarbeitung wissenschaftlicher gartenarchäologischer Untersuchungen gewesen. Dadurch konnten zahlreiche Details der von Carl von Effner in den 1860er Jahren ausgeführten Anlage ermittelt und in die Planung für die Restaurierung einfließen. Mit Kosten von rund 245.000 Euro wurde nunmehr der erste Bauabschnitt fertig gestellt. Im nächsten Jahr werde die Baumaßnahme fortgeführt und abgeschlossen werden, kündigte Fahrenschon an. Die historischen Gärten würden nicht nur zum Spazierengehen und Verweilen einladen. Sie seien auch Kunstwerke und Denkmäler für wichtige Phasen Bayerischer Geschichte. Die Bayerische Schlösserverwaltung verwende jährlich etwa 15 Millionen Euro darauf, den Pflegezustand der ihr anvertrauten historischen Gärten und Parkanlagen auf einem hohen Niveau zu erhalten. Dabei stehen diese Gartendenkmäler kostenfrei den Besuchern zum Vergnügen und zur Erholung zur Verfügung.

Die barocke Gartenanlage in Schleißheim geht auf Kurfürst Max Emanuel und seinen Architekten Enrico Zuccalli zurück. Ab 1717 modernisierte der französische Gartenarchitekt Girard die Schleißheimer Gartenanlage tiefgreifend. Musterbücher aus jener Zeit informieren noch heute über die unterschiedlichen Parterrearten und -formen. Das Schleißheimer Blumenparterre spiegelt dabei analog zum Neuen Schloss und zum gesamten Garten die kulturelle Ordnung des bayerischen Kurfürsten Max Emanuel und die damit einhergehende Prachtentfaltung eindrucksvoll wieder. Es nimmt hinsichtlich seiner Gestaltung und Lage, vor allem aber hinsichtlich seiner Dimension, in der Geschichte der europäischen Gartenkunst eine Sonderstellung ein. In Deutschland sei es einzigartig, betonte Fahrenschon. Nach dem Tode Max Emanuels verfiel der Garten allerdings. Erst ab 1865 wurde er wieder restauriert. Der spätere Hofgärtendirektor Carl von Effner wurde mit der Wiederherstellung der Gartenanlage nach Plänen und Bildern aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts beauftragt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Hofgarten Schleißheim von zahlreichen Bomben getroffen und dadurch stark beschädigt. Nach der 1999 abgeschlossenen Restaurierung der Kaskade wurde daher eine historisch authentische Restaurierung des Blumenparterres im Bereich zwischen Kaskade und Neuem Schloss angestrebt. Dank der großzügigen Sponsoringmaßnahme der BMW AG war die Bayerische Schlösserverwaltung in der Lage, die entscheidende Anschubfinanzierung für die Restaurierung zu leisten.

Das Nebeneinander von restauriertem Parterre und Vorzustand lässt sich weltweit mittels eines besonderen neuen Services begutachten. Über die Website www.schloesser-schleissheim.de kann jeder Internet-Nutzer die grandiose Schleißheimer Anlage – außen wie innen – in dreidimensionalen Rundgängen erleben. Wer hier dem Neuen Schloss aufs Dach steigt, hat einen atemberaubenden Überblick nicht nur auf das neue alte Parterre, sondern auch über das gesamte Umland bis zur Allianzarena im Osten oder Dachau im Westen.

Informationen zu den Schleißheimer Schlössern finden Sie auch unter
www.schloesser-schleissheim.de

 

Pressemitteilung 208/2010
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Pressemitteilung 29. Juni 2010


 
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