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8. Juli 2010
Das älteste erhaltene Tor des Nymphenburger Schlossparks steht nach seiner Restaurierung wieder an seinem angestammten Platz am nördlichsten Punkt der Parkmauer. Das Alte Hartmannshofer Tor stammt aus dem Jahr 1737; die Jahreszahl ist im Gitter eingestanzt. Das etwa sieben Meter breite Tor ermöglichte einst den bayerischen Herrschern den Zugang zur Fasanerie, die außerhalb des ummauerten Tierparks lag. Insofern gehört es zu den letzten Zeugnissen des kurfürstlichen Jagdwesens rund um das Nymphenburger Schloss.
Die Restaurierung des schmiedeeisernen Gittertores kostete die Bayerische Schlösserverwaltung rund. 40.000 Euro. Die Hälfte davon übernahm die Mooseder-Stiftung aus München. "Es ist vor allem dem Engagement der Mooseder-Stiftung zu verdanken, dass sich das Hartmannshofer Tor jetzt wieder in seinen Angeln dreht", sagte Dr. Johannes Erichsen, Präsident der Schlösserverwaltung, beim Einbau des restaurierten Parktores. "Wir freuen uns sehr über diese großartige Unterstützung von privater Seite, die in Zeiten des Sparkurses der öffentlichen Hand immer wichtiger wird".
Das Tor ist eine handwerklich schöne Schlosserarbeit mit gewissen Unregelmäßigkeiten in der Ausführung, ohne großen künstlerischen Anspruch und mit nur wenigen Schmuckelementen. Gerade seine Schlichtheit macht das Tor zu einem wertvollen Dokument der Barockzeit, weil einfacher gestaltete Bauelemente häufig weniger gepflegt wurden und daher seltener erhalten sind.
Die Restaurierung fand unter der Leitung des Staatlichen Bauamts München 1 statt. Zunächst musste das Tor ausgebaut und in die Werkstatt der Kunstschmiede Max Traut in Grafrath gebracht werden. Nach der Rostentfernung durch Sandstrahlen konnten die Schäden erfasst und ein Restaurierungskonzept entwickelt werden. Um die starke Rostbildung komplett beseitigen zu können, zerlegte man vor den Schmiedearbeiten das Tor in seine Einzelteile.
Torteile, die der Rost nur angenagt hatte, wurden repariert; verlorene oder durchgerostete Stücke hingegen ergänzt oder ersetzt. Nach der anschließenden Grundierung wurden die Einzelteile wieder zusammengebaut, bevor der Endanstrich aufgebracht werden konnte. Die großen und schweren Torflügel möglichst leichtgängig wieder einzubauen, war abschließend nochmals eine Herausforderung.
"Nach der Restaurierung präsentiert sich das Tor nun wieder in gutem Zustand, ohne jedoch sein hohes Alter zu verleugnen", freute sich Dr. Erichsen zusammen mit den Vertretern der Mooseder-Stiftung.
Die Schlossanlage in Nymphenburg mit ihrem prächtigen Park war bereits im 18. Jahrhundert in ganz Europa bekannt. Das Gesamtkunstwerk wurde von den bayerischen Kurfürsten in Auftrag gegeben und war als Sommerresidenz einst ein Refugium für den Münchner Hof. Heute ist der Schlosspark eine der grünen Oasen inmitten der Landeshauptstadt. Die Schlossanlage gehört zu den meist besuchten Reisezielen auch internationaler Gäste in Bayern.
Weitere Informationen zu Schloss und Park Nymphenburg unter www.schloss-nymphenburg.de
Presse-Informationen:
Dr. Jan Björn Potthast, Pressesprecher der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-180, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 8. Juli 2010
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