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24. März 2010
Den Bauauftrag für die Fortführung der Restaurierungsarbeiten in der Residenz München hat jetzt Finanzminister Georg Fahrenschon erteilt. Im nächsten Bauabschnitt wird die Schlösserverwaltung die Sanierung der Außenfassade des Königsbaus mit den Dächern zum Abschluss bringen und die technische Grundsanierung im Inneren fortführen. Die Kosten der heute vom Bayerischen Landtag gebilligten weiteren Teilbaumaßnahme belaufen sich auf 13,4 Millionen Euro, die neuen Gesamtkosten für die Sanierung der Münchner Residenz betragen damit rund 31,8 Millionen Euro.
Der erste Bauabschnitt umfasste die Maßnahmen zur Sanierung der Haustechnik im Umfeld des Cuvilliéstheaters, die parallel zur Sanierung des angrenzenden Cuvilliéstheaters durchgeführt wurden. Im zweiten Bauabschnitt wird u. a. die Haustechnik im Königsbau West saniert sowie eine neue Heizzentrale hergestellt und es werden Fassaden und Dächer saniert. Ferner erfolgt die Erweiterung der bestehenden Aufzugsanlage, um eine behindertengerechte Erschließung der Ausstellungsräume zu ermöglichen.
In dem nun anstehenden dritten Bauabschnitt sollen die Fassaden und Dächer sowie die Haustechnik im Bereich des Königsbaus-Ost saniert werden. Bei der Fassadensanierung des Königsbaus-Ost kann auf die Restaurierungsergebnisse der Westfassade an der Residenzstraße zurückgegriffen werden, die eine identische Architekturgliederung und sehr ähnliche konservatorische Problemlagen aufweist. Gleiches gilt für Fenster, Dachkonstruktion und Attika. Die Fassadensanierung soll vordringlich durchgeführt werden, damit die Schaufront der Residenz so bald wie möglich wieder unverhüllt gezeigt werden kann. Auf Grund des erheblichen Bauvolumens (Fassadenhöhe 30 Meter), des differenzierten Schadensbildes der Natursteinfassade und sorgfältig abzustimmender Arbeitsabläufe wird die Bauzeit nach Aussage von Fahrenschon noch rund drei Jahre betragen.
Anlass für die Erneuerung der haustechnischen Installationen ist vor allem die durch die Stadtwerke München beabsichtigte Umstellung des Heizmediums des Fernwärmenetzes. Die Maßnahme führt künftig auch zu Einsparungen bei den Bewirtschaftungskosten.
Die Residenz München, eine der bedeutendsten Palastanlagen Europas, bildete über Jahrhunderte Bayerns kulturelle, politische und repräsentative Mitte. Aus einer spätmittelalterlichen Fliehburg im Nordosteck der Stadtbefestigung hervorgegangen, erlebte sie unter den Herzögen Albrecht V., Wilhelm V. und Maximilian I. von 1570 bis etwa 1620 eine erste Blütezeit, aus der kostbare Raumschöpfungen wie "Antiquarium", "Kaisersaal" und "Reiche Kapelle" hervorgingen. Der Komplex hatte schon fast die heutige Größe.
Der Königsbau (1826-1835) bildete den Auftakt des Klenze'schen Residenzausbaus. Sein 17 Räume umfassendes Königsappartement im Hauptgeschoss, Gesellschaftsräume im seitlich zurückgesetzten 2. Obergeschoss und die monumental freskierten Nibelungensäle im westlichen Erdgeschoss bildeten das repräsentative Lebensumfeld des Bayerischen Königspaars. Die Prunksäle der Schauseite wurden nördlich von einer Reihe von Funktionsräumen begleitet, die in vier Ebenen übereinander lagen. Sowohl bautechnisch als auch im Hinblick auf die technische und künstlerische Ausstattung wurde das großzügig publizierte Hauptwerk Klenzes viel beachtet.
Pressemitteilung 106/2010
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Pressemitteilung 24. März 2010
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