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14. Mai 2010

Pressemitteilung

Pschierer: "Wichtiger Schritt zur Wiederherstellung des fürstäbtlichen Appartements in Kempten!"

"Ein weiterer Schritt, die einzigartigen Prunkräume wieder mit Inhalt zu füllen! Eine bemerkenswerte Sammlung von fast 900 Büchern kehrt als Dauerleihgabe in die ehemalige fürstäbtliche Residenz zurück. Die Öffentlichkeit erhält zunehmend eine Vorstellung von der einstigen Pracht und Schönheit", stellte Finanzstaatssekretär Franz Josef Pschierer bei der Präsentation der neu bestückten Räume in der Residenz in Kempten am Freitag (14.5.) fest.

Die Bayerische Schlösserverwaltung habe in den letzten Jahrzehnten etliche kostbare Gegenstände in die im Zug der Säkularisation entleerten Prunkräume der Residenz Kempten zusammengetragen, wie Gemälde, kunsthandwerkliche Objekte und Stiche. Im Vordergrund aller Bemühungen stehe dabei der Wunsch, so Pschierer, Kunstwerke aus dem ehemaligen Kemptener Stiftsbesitz zurückzubringen. Die Rückkehr des Bücherschatzes mit seinen historischen Kostbarkeiten sei, wie Pschierer hervorhob, in erster Linie Herrn Paul Huber zu verdanken. Im Stift Kempten habe es nach den Angaben von Pschierer seit dem Mittelalter eine Bibliothek mit Büchern aller Wissensbereiche gegeben. Die nun wieder in Kempten zu sehenden Bücher stellen eine große und unschätzbare Bereicherung für die Residenz dar. "Die eindrucksvolle Vielfalt der Themen, die große Bandbreite der Erscheinungsjahre sowie die Seltenheit zahlreicher Bücher machen diesen Buchbestand zu einem gültigen Spiegelbild einer großen Stiftsbibliothek", so Pschierer.

Zudem hätten jüngst unter anderem ein italienisches Vortragekreuz aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, eine silberne Tabatière mit der Darstellung der Marter des Hl. Laurentius sowie ein interessantes Stück Kemptener Handwerkskunst, eine silberne Uhr, die der Stiftsuhrmacher Johann Baptist Pfeffer nach 1770 geschaffen hat, zurückerworben werden können. "Ich danke herzlich auch allen engagierten Sammlern, die zusätzlich mit ihren Leihgaben dazu beitragen, die prunkvollen Räume der Residenz in Kempten wieder mit Inhalt zu versehen", betonte Pschierer. So hat der Verein der Freunde der Kemptener Museen unter seiner Vorsitzenden Margarete Gradmann ein bemerkenswertes Gemäldepaar von dem Kemptener Hofmaler Franz Georg Hermann erworben und der Residenz zur Verfügung gestellt.

Das um 750 gegründete Benediktinerstift wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Fürstabt Roman Giel von Gielsberg ließ Kirche und Residenzgebäude von 1652 an als erste monumentale Klosteranlage Deutschlands neu erbauen. Die Ausstattung der Wohnräume erfolgte 1732 – 1742 unter dem kunstsinnigen Anselm von Reichlin-Meldegg.

Vor- und Audienzzimmer, Tag- und Schlafzimmer sind im späten Régencestil gehalten, der Thronsaal führt bereits ins Rokoko. Das Einzigartige der Räume liegt zum einen in der Einbringung sowohl sakraler als auch profaner Elemente, zum anderen in der kräftigen, warmen Farbigkeit.

 

Pressemitteilung 162/2010
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Pressemitteilung 14. Mai 2010


 
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