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29. September 2009
Archäologen gehen heute (Dienstag, 29. September) im Hofgarten Schleißheim ans Werk. Im Auftrag der Bayerischen Schlösserverwaltung beginnen sie mit gartenarchäologischen Grabungen im Blumenparterre, das zwischen Neuem Schloss Schleißheim und der Kaskade liegt. Sie forschen nach Spuren der historischen Gestaltungsphasen. Dabei legen die Fachleute einen Teil des südlichen Parterrefelds frei und suchen Hinweise, die Rückschlüsse auf die Form und Gestaltung der bepflanzten Ornamente in den vergangenen Jahrhunderten zulassen.
Die Grabung dient der Vorbereitung der für 2010 und 2011 geplanten Restaurierung des Schleißheimer Blumenparterres. Diese wird durch die Spende eines Sponsors, der nicht genannt werden möchte, in Höhe von 125 000 Euro ermöglicht. Die Erkenntnisse der archäologischen Untersuchung fließen in die Planungen dafür ein. Die Grabung wird rund zwei Wochen dauern.
Im Zweiten Weltkrieg ist das Parterre von zahlreichen Bomben getroffen worden. Im Vorfeld der gartenarchäologischen Grabung wurde deshalb eine Sondierung auf Kampfmittel durchgeführt. Es ergaben sich dabei keine "Bombenverdachtsmomente".
Das ursprüngliche Blumenparterre wurde von Kurfürst Max Emanuel in Auftrag gegeben und um 1717 von Dominique Girard entworfen. Im Gegensatz zum heutigen Zustand waren die barocken Blumenornamente nicht in eine Rasenfläche, sondern in eine Kiesfläche eingebettet. Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts befand sich der Hofgarten Schleißheim in zunehmendem Verfall. Erst Ludwig I. ließ die Gartenanlage 1865-68 durch den Gartenkünstler Carl von Effner "nach Plänen und Bildern aus dem Anfange des 18ten Jahrhunderts" wiederherstellen. Im Bereich des Blumenparterres hielt sich Effner eng an die barocke Gestaltung. Durch die Lage der Blumenornamente im Kies zeichneten sich ihre Formen eindrucksvoll ab. Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das einst prachtvolle Parterre vermutlich zur Vereinfachung der Pflege mit einem Rasenteppich überzogen, aus dem 1949 die Blumenornamente wieder "ausgestochen" wurden – eine Gestaltung wie sie bis heute besteht.
Mehr zur Schlossanlage Schleißheim finden Sie unter www.schloesser-schleissheim.de
Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Dr. Jan Björn Potthast
Pressesprecher der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160 und -180, Fax (0 89) 1 79 08-190,
presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 29. September 2009
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