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23. März 2009

Pressemitteilung

Ein Höhepunkt der bayerischen Kunstgeschichte: Landshut und die Renaissance unter Herzog Ludwig X.

"Ewig blühe Bayerns Land": Ausstellung in der Stadtresidenz Landshut, 28. Mai27. September 2009

Die Bayerische Schlösserverwaltung widmet der Epoche Herzog Ludwigs X. von Bayern eine große Ausstellung. Seine Regierungszeit von 1514 bis 1545 war ein Höhepunkt der Kunstgeschichte Bayerns: Der kunstsinnige Herzog brachte die Kultur der italienischen Renaissance über die Alpen. Seine Residenzstadt Landshut formte er zu einem Zentrum humanistischer Gelehrsamkeit und höfischer Kunst. Viele einzigartige Kunstwerke aus ganz Europa, die für diese Ausstellung nach Landshut zurück kehren, machen die Schau zu einem ganz besonderen Ereignis. Ab jetzt steht die Internetseite zur Ausstellung unter www.ausstellung-landshut.de bereit.

Schauplatz der Ausstellung und spektakuläres Zeugnis von Ludwigs Epoche ist das außergewöhnliche Bauwerk der Stadtresidenz Landshut, das als erster italienischer Renaissancepalast nördlich der Alpen in die europäische Kunstgeschichte einging. Ludwig X. trat aber nicht nur als innovativer Bauherr in Erscheinung, sondern auch als Mäzen von Wissenschaft und Kunst. Der Renaissancefürst zog eine illustre Künstlerschar an seinen Hof und pflegte Umgang mit wegweisenden Persönlichkeiten.

Die Ausstellung "Ewig blühe Bayerns Land – Herzog Ludwig X. und die Renaissance" versammelt in einzigartiger Fülle die Werke der Landshuter Hofkunst der Renaissance am authentischen Ort. Rund 200 internationale Leihgaben lassen in eindrucksvoller Vielfalt die Epoche Herzog Ludwigs X. lebendig werden. Sie spiegeln eine bewegte Zeit des Umbruchs: Den Beginn des konfessionellen Zeitalters, in dem Bayern zur staatlichen Einheit fand und sich mit dem Bekenntnis zum katholischen Glauben grundlegend für die Zukunft positionierte.

Bedeutende Kunstwerke kehren zurück nach Landshut

Prominente Leihgaben kommen aus Wien, Prag und Berlin, aus Düsseldorf und Kassel, aus Madrid und Mantua. Um nur einige Höhepunkte herauszugreifen: Aus der Prager Nationalgalerie wird das Gemälde "Alexander der Große und sein Arzt Philippus" von Hans Wertinger zu sehen sein. Das Kunsthistorische Museum Wien entleiht ein Meisterwerk der Landshuter Plattnerkunst, den kostbaren Feldküriss des Konrad Bemelberg, und die Bronzestatue des Jünglings vom Magdalensberg. Einmalig ist die Präsentation von 35 kostbaren Holztafelgemälden der Renaissance, die aufgrund ihrer Klimaempfindlichkeit üblicherweise nicht entliehen werden. Dazu kommen Glasgemälde und Skulpturen, Zeichnungen und seltene Buchdrucke, Medaillen und Urkunden.

Inszenierung am authentischen Ort

Viele wertvolle Kunstwerke, die für Landshut geschaffen wurden, kehren jetzt an ihren authentischen Ort zurück: Zum Beispiel das Staatsporträt Ludwigs X. aus dem Jahr 1516 sowie die reizvollen Monatsbilder Hans Wertingers, der Glasgemäldezyklus von Jörg Breu oder Werke von Barthel Beham. Gezeigt werden auch bedeutende politische Dokumente wie die Primogeniturordnung von 1506.

Die chronologisch angelegte Dramaturgie der Ausstellung führt die Besucher durch 25 Säle der Stadtresidenz und macht dieses Gebäude erstmals umfassend erfahrbar: Die prächtigen Deckenmalereien der Renaissance in den Prunksälen werden sorgfältig ausgeleuchtet und verständlich erklärt. Ein besonderes Augenmerk gilt der anschaulichen und abwechslungsreichen Präsentation der Exponate; Filmprojektionen und Modelle lassen die Epoche Ludwigs lebendig werden.

Ein Renaissancefürst in Bayern: Herzog Ludwig X.

Herzog Ludwig X. (1495-1545) regierte während der Zeitenwende vom Mittelalter zur Neuzeit. Die Kontraste diese Epoche werden in Landshut in den beiden gegensätzlichen Fürstenbauten sichtbar: einerseits die wehrhafte Burg Trausnitz, andererseits der elegante Renaissance-Palazzo der Stadtresidenz.

Der Wittelsbacher wurde als politische Figur wie als Mäzen bisher noch zu wenig gewürdigt. Ludwig, als zweitgeborener Sohn nach der Primogeniturordnung eigentlich ohne Ansprüche auf den Thron, hatte sich seine politische Rolle als Mitregent im Herzogtum Bayern neben seinem Bruder Wilhelm IV. geschickt erstritten. Geprägt von der humanistischen Erziehung durch seine Mentoren Aventin und Plieningen, versammelte er an seinem Hof auf der Burg Trausnitz Künstler und Gelehrte um sich. Bald zeigte er lebhaftes Interesse an der modernen Kunstentwicklung in Italien.

Ludwigs Italienreise im Jahr 1536 wurde zu einem Wendepunkt. Unter dem Eindruck der Renaissance-Paläste wie dem Palazzo Te in Mantua entschloss er sich, seinem soeben begonnenen Residenzneubau in Landshut ein völlig neues Gesicht zu geben. Der Wandel der Vorzeichen wird in den eindrucksvollen Sälen des Italienischen Baus mit ihren Deckenmalereien, Stuckdekorationen und Prunkkaminen unmittelbar anschaulich.

"Floreat semper Bavariae regio" – Ludwigs Devise

In diesem einzigartigen Rahmen versammelt die Ausstellung der Bayerischen Schlösserverwaltung die Bildvorlagen aus Antike und Renaissance, die wichtigen Bezugswerke und einstigen Ausstattungsstücke; sie stellt die beteiligten Maler und Bildhauer mit ihren Werken vor und widmet sich ausführlich dem architektonischen Konzept. Ludwigs Palast wird zum eindrucksvollen Zeugnis seiner Devise: "Ewig blühe Bayerns Land", dem Motto der Ausstellung.

Besucherinformationen

Die Sonderausstellung "Ewig blühe Bayerns Land – Herzog Ludwig X. und die Renaissance" ist vom 28. Mai bis 27. September 2009 täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

Ausstellungsort:
Stadtresidenz Landshut
Altstadt 79, 84028 Landshut

Eintrittspreise:
6,- Euro (regulär) · 4,- Euro (ermäßigt; auch Gruppen ab 16 Personen)

Kombiticket (Stadtresidenz und Burg Trausnitz):
10,- Euro (regulär) · 7,- Euro (ermäßigt)

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt.

 

Presse-Informationen:
Dr. Jan Björn Potthast, Pressesprecher der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 23. März 2009


 
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