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15. März 2008
"Der Freistaat Bayern hat ein vitales Interesse daran, dass die Geschichte und damit das regionale Bewusstsein der historisch so unterschiedlichen Teile unseres Staates gepflegt und in der Bevölkerung verankert werden. Die Veste Coburg, eine der größten und eindrucksvollsten Burganlagen Deutschlands, eignet sich dafür in hervorragender Weise. Der Freistaat ist hier seiner 1920 übernommenen Verpflichtung zur Pflege des baulichen Erbes des Coburger Landesteils in hervorragender Weise nachgekommen", erklärte Finanzminister Erwin Huber bei der Eröffnung des Fürstenbaus der Veste Coburg am Samstag (15.03.). Der Fürstenbau der Veste Coburg war in den vergangenen sechs Jahren von der Bayerischen Schlösserverwaltung für 7,77 Millionen Euro saniert worden.
Huber betonte, dass man sich bewusst dazu entschlossen habe, den Fürstenbau nicht radikal zu entkernen und modern einzurichten, sondern die historischen Raumformen und damit das Andenken an die enge Verbindung zwischen Coburg und der britischen Krone zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu bewahren. Der Fürstenbau bietet damit heute nicht nur einen stilvollen Rahmen für die Ausstellungen, sondern ist auch selbst wesentlicher Teil des historischen Museums Veste Coburg.
"Seit 1918 sind die Kunstsammlungen der Veste Coburg der wichtigste Nutzer des historischen Bauwerks, der "Krone Frankens". Ihr Bereich wird mit dem Fürstenbau abgerundet und erheblich erweitert. Mit der Übernahme des Fürstenbaus durch die Kunstsammlungen, eines der wichtigsten Museen des Landes, erfährt die Nutzung der Veste ihren krönenden Abschluss", betonte Huber.
Der Fürstenbau gehöre, wie Huber erinnerte, zu den Kernbauten der einstigen Dynastenburg, die sich die Grafen von Henneberg ab der Mitte des 13. Jahrhunderts auf den "Coberg", dem uralten Herrschaftsmittelpunkt zwischen Franken und Thüringen, errichteten. Der Bau war einst der Palas, der Saal- und Repräsentationsbau der mittelalterlichen Burg. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts, als Coburg zum Kurfürstentum Sachsen gehörte und es zu einer stärkeren Verbindung der Region mit Mitteldeutschland kam, sei der Fürstenbau seiner repräsentativen Funktion beraubt und zum Wohnbau umgewandelt worden.
Als schließlich Herzog Carl Eduard, ein Enkel der Königin Victoria, 1905 volljährig wurde und heiratete, wollte ihm das Land die Wiederherstellung der Lutherkapelle auf der Veste zum Geschenk machen. Aus diesem Vorhaben entwickelte der Herzog die Idee, auf der Burg seiner Ahnen residieren zu wollen. 1909 beauftragte er den Architekten Bodo Ebhardt mit der Planung und Durchführung der Umgestaltung zur Residenz. Ebhardt war damals ein sehr bekannter Forscher und Spezialist für die Herstellung mittelalterlicher Burgen. Sein wohl bedeutendstes Werk war der Wiederaufbau der Hochkönigsburg im Elsass für Kaiser Wilhelm II.. Ebhardt schuf damals die, so Huber, vielleicht letzte repräsentative Wohnung für einen regierenden Fürsten in ganz Deutschland und damit ein historisches Zeugnis von besonderem Rang. Das Wohnrecht im Fürstenbau währte bis zum Tode des Prinzen Friedrich Josias 1998.
Es sei nicht immer einfach gewesen, einen gangbaren Weg zwischen Denkmalpflege und den Erfordernissen eines modernen Museumsbetriebes zu finden. Huber dankte deshalb den Mitarbeitern der Bauabteilung und des Restaurierungszentrums der Bayerischen Schlösserverwaltung, die in Zusammenarbeit mit den Kollegen des Staatlichen Bauamts Bamberg und den Kunstsammlungen hervorragende Arbeit geleistet hätten.
Weitere Informationen im Internet: www.coburgerlandesstiftung.de
Pressemitteilung 071/2008
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Pressemitteilung 15. März 2008
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