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18. April 2007
Zum Start in die Frühjahrssaison wartet Schloss Neuburg mit einer neuen Attraktion auf. Die Bayerische Schlösserverwaltung präsentiert ab sofort am Zugang zu den barocken Schlossgrotten fünf Skulpturen, die ursprünglich in den Grotten standen. "Da die Figuren aufgrund ihres altersbedingten fragmentarischen Zustands nicht ungeschützt im Freien ausgestellt werden können, sind sie nun in einem eigenen Raum zu bewundern", erklärt die zuständige Museumsreferentin, Dr. Brigitte Langer.
Die fünf in Holz geschnitzten Figuren wurden um 1667 für die Neuburger Schlossgrotten geschaffen. Drei Figuren, die einst vollständig mit Flussmuscheln verkleidet waren, offenbaren sich als fein bearbeitete Gliederpuppen, deren Haltung nach Belieben festgelegt werden konnte. Zwei nur mehr als Torsi erhaltene Schnitzfiguren, der Flussgott Neptun und der Göttervater Jupiter, dienten ehemals als Wasserspeier in Brunnenbassins. Ihre farbige Gestaltung sollte das Material Bronze vortäuschen. Den Besuchern bietet dieses charmante Ensemble einen spannenden Einblick in die Entstehungsgeschichte des Grottenschmucks.
Von der nur mehr fragmentarisch erhaltenen, besonders ausdrucksvollen Neptunfigur wurde in den Werkstätten der Bayerischen Schlösserverwaltung eine Kopie für den Originalstandort in der Großen Grottenhalle angefertigt. Um die Gesamtwirkung wiederzugewinnen, wurden die verlorenen Elemente – Arme, Dreizack und Delfin – nach historischen Fotos ergänzt. Die Replik ist zunächst zusammen mit einem Kurzfilm über die Herstellung der Bronze imitierenden Farbfassung der Schnitzfigur im Schloss zu sehen.
Pfalzgraf Philipp Wilhelm von Neuburg, der spätere Kurfürst von der Pfalz, ließ 1667 die barocken Schlossgrotten von Schloss Neuburg in seinem neu erbauten barocken Schlosstrakt einrichten. Einst mit künstlichen Wasserspielen ausgestattet, dienten sie dem höfischen Vergnügen. 1990 nach aufwendiger Restaurierung wiedereröffnet, bilden die Schlossgrotten in ihrer Ausgestaltung mit Tuffstein, gläsernen Stalaktiten, See- und Meeresmuscheln und ihrem Figurenschmuck der Wassergötter und Nereiden eine ganz besondere Attraktion für die Schlossbesucher.
Pünktlich zum Saisonstart liegt auch der neue "Amtliche Führer Schloss Neuburg an der Donau" vor. Der handliche und kompakte Schlossführer über das prächtige Residenzschloss des einstigen Fürstentums Pfalz-Neuburg ist mit 85 überwiegend farbigen Abbildungen reich bebildert, übersichtlich gegliedert und durch ausklappbare, farbig angelegte Orientierungspläne serviceorientiert gestaltet. Erstmals gibt es Grundrisse aller vier Geschosse und eine Zusammenfassung in englischer Sprache. Der Führer ist an der Schlosskasse, in den Museumsläden der Schlösserverwaltung, im Buchhandel und in der Online-Buchhandlung für 5,- Euro erhältlich.
Nach Abschluss der baulichen Sanierung des Schlosses und der Erschließung aller vier Schlosstrakte für die Besucher war eine vollständige Neubearbeitung des Schlossführers notwendig. Er enthält nun auch die 2005 eröffnete Staatsgalerie Flämische Barockmalerei und würdigt ausführlich den 2006 neu gestalteten Schloss- und Museumstrakt "Das Fürstentum Pfalz-Neuburg". Erstmals sind auch die in den letzten Jahren restaurierten Säle – Rittersaal, Kleine und Große Dürnitz – vorgestellt. Die Neubearbeitung berücksichtigt die neuesten Forschungen sowie die Erkenntnisse aus Bauforschung und archäologischen Grabungen.
Amtlicher Führer Schloss Neuburg an der Donau, bearbeitet von Brigitte Langer, mit einem Beitrag zum Archäologie-Museum von Dorothea van Endert, herausgegeben von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, 1. Auflage der Neufassung, München 2007, 176 Seiten, 85 Abbildungen
Presse-Informationen:
Ines Holzmüller, Pressesprecherin der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 18. April 2007
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