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3. Mai 2007
"Ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Wiederaufbaus der Cadolzburg kann abgeschlossen werden. Mit den neuen Räumen im Alten Schloss wird die Burganlage ein sehr attraktiver Ort für Veranstaltungen und Feierlichkeiten. Kurz: Die Burg wird wieder mit Leben gefüllt!", stellte Finanzminister Kurt Faltlhauser bei der Eröffnung der Ausstellungs- und Veranstaltungsräume im Alten Schloss Cadolzburg am Donnerstag (3.5.) fest. Die Burg wurde in den vergangenen Jahren durch die Bayerische Schlösserverwaltung wieder aufgebaut.
Bislang sind für den Wiederaufbau, für Sicherungs- und Instandsetzungsmaßnahmen an der Struktur der durch Kriegseinwirkungen und Alter schwer geschädigten Cadolzburg rund 27,5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden, sagte Faltlhauser. Insgesamt 4,6 Millionen Euro flossen dabei als Sondermittel aus den Privatisierungserlösen des Freistaats Bayern nach Cadolzburg.
Abgeschlossen wurde nunmehr in zwei Ebenen der Innenausbau des Alten Schlosses, der nun mitsamt einer modernen Infrastruktur der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Die Räume stellt die Bayerische Schlösserverwaltung jetzt für Veranstaltungen und wechselnde Ausstellungen zur Verfügung. Auf mehr als 400 der insgesamt rund 700 Quadratmeter neu ausgebauten Fläche bieten drei große Räume Platz für verschiedenste multifunktionale Aktivitäten. Diese Räume vermitteln mit dem jetzt wieder zugänglichen Folterturm und der in wichtigen Teilen erhalten gebliebenen alten Burgküche mit ihren Gewölben eine Burgatmosphäre, die ihresgleichen sucht. Dabei sei für die vorgesehene Nutzung als Ausstellungs- und Veranstaltungsort ein barrierefreier Zugang geschaffen worden, der auch behinderten Besuchern einen Besuch beider Ebenen der Burg erlaube, hob Faltlhauser hervor.
Die Baumaßnahme der Bayerischen Schlösserverwaltung konnte rechtzeitig zur 850-Jahr-Feier der Marktgemeinde abgeschlossen werden. Faltlhauser: "Die Cadolzburg ist als historischer Ort fest im Bewusstsein der Bevölkerung verankert und hat ihre Anziehungskraft nicht verloren. Die Fertigstellung der neuen Räume ist ein Beitrag des Freistaates zu dem Jubiläum der Marktgemeinde."
Burgenbau ist, nach den Worten Faltlhausers, ein teures, schwieriges und langwieriges Geschäft. Dies sei im Mittelalter nicht anders gewesen als heute. Bauten wie die Cadolzburg mit ihren prachtvollen Buckelquadermauern seien keine Nutzbauten gewesen, sondern Prestigeobjekte, die den Nachbarn imponieren und die Stärke des Bauherrn demonstrieren sollten. In den vergangenen Jahren hat sich nun im Zuge der Bauarbeiten ein sichtbarer Wandel der Burganlage vollzogen. So sind die Außenanlagen nach den Angaben Faltlhausers nach dem historischen Befund neu gestaltet worden. Eine Besonderheit sei dabei die gut erhaltene Pferdeschwemme, die freigelegt und deren teilweise abgetragene Einfassung in ursprünglicher Gestalt rekonstruiert wurde. Auch im Bereich der Burgmauern und Wehranlagen sei an vielen Stellen gearbeitet worden, vor allem am Inneren Torbau, an der Stützwand südlich des Hungerturms und an weiten Teilen der Mauern der Vorburg.
Die Cadolzburg wurde erstmals im Jahr 1157 als Burg der Abenberger Rangaugrafen erwähnt. Mitte des 13. Jahrhunderts gelangte sie in den Besitz der Burggrafen zu Nürnberg. Die Hohenzollern regierten in der Folge immer häufiger auf der Cadolzburg und bauten sie schließlich im 15. Jahrhundert als prächtige Residenz und zum Zentrum ihrer Herrschaft in Franken aus. Nach dem Auszug der Hofhaltung blieb die Burg bis zum Ende des 18. Jahrhunderts ein wichtiges Verwaltungszentrum des Markgrafentums Brandenburg-Ansbach. Bei Kriegsende 1945 brannte die Burg aus. Zum Jubiläumsjahr 2007 können nun wieder wichtige Räume im Alten Schloss zugänglich gemacht werden.
Pressemitteilung 106/2007
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Pressemitteilung 3. Mai 2007
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