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17. März 2006

Pressemitteilung

Schatzkammer in der Residenz München wieder offen

Nach zweimonatigen Umbauarbeiten öffnet die Schlösserverwaltung wieder die Türen

Wenige Tage vor Eröffnung der großen Sonderausstellung "Bayerns Krone 1806 – 200 Jahre Königreich Bayern" (30. März bis 30. Juli 2006) öffnet die Bayerische Schlösserverwaltung wieder die Schatzkammer in der Münchner Residenz.

In den vergangenen zwei Monaten wurden in der Schatzkammer größtenteils die alten Teppichböden entfernt und durch Linoleum ersetzt. Der neue Fußbodenbelag ist nicht nur pflegeleichter, sondern auch aus konservatorischen Gründen von Vorteil, da von einem glatten Boden weniger Staub aufgewirbelt wird.

Steinboden der Erstausstattung der Schatzkammer entdeckt

In einem der Räume entdeckte die Schlösserverwaltung bei den Renovierungsarbeiten eine Überraschung: Im vierten Raum der Schatzkammer, der der kirchlichen Kunst gewidmet ist, fand sich unter dem Teppichboden ein jahrzehntelang verborgener Steinboden (Auer-Kalk aus Kelheim). Er gehört zur Erstausstattung der Schatzkammer, die nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1958 im Erdgeschoss des Königsbaus der Münchner Residenz in den Räumen der ehemaligen Hofküche eingerichtet worden war.

Der Steinboden ergänzt die Marmorböden der ersten drei Schatzkammerräume. Durch seine helle Farbe und das Rosettenmuster erinnert er an die in bayerischen Kirchen häufig verwendeten Steinböden dieser Art. Der Boden, der mit der Zeit Schaden genommen hatte und deshalb mit einem Teppichboden überdeckt worden war, wurde von Fachleuten nun wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt.

Neue Beleuchtung lässt Schatzkammer in neuem Glanz erstrahlen

Außerdem wurde die Beleuchtung von 1958 über den freistehenden Vitrinen der Schatzkammer durch ein modernes Beleuchtungssystem ersetzt. So funkeln nun die Hauptwerke der Münchner Schatzkammer in neuem Glanz. Die einzig erhaltene mittelalterliche Krone aus England strahlt ebenso wie die mit zahllosen Edelsteinen gezierte Statuette des Ritters St. Georg oder die Insignien des Königreichs Bayern.

Die Schatzkammer in der Münchner Residenz

Wahre Schätze verbergen sich hinter den dicken Mauern der Münchner Residenz: In der Schatzkammer liegen all jene Kostbarkeiten, die die bayerischen Herrscher im Laufe der Jahrhunderte zusammengetragen haben. Von Generation zu Generation hat sich der Schatz des Hauses Wittelsbach um Exponate von unermesslichem Wert vermehrt. Heute ist die Münchner Schatzkammer eine der reichsten und qualitätsvollsten Pretiosensammlungen der Welt und gehört neben Wien und Dresden zu den bedeutendsten Sammlungen im deutschsprachigen Raum.

1565 wurde die Schatzkammer von Herzog Albrecht V. von Bayern begründet. Seit 1958 können die Kostbarkeiten im ehemaligen Küchentrakt des Königsbaus in der Residenz bewundert werden. Ausgestellt sind nicht nur die Bayerischen Kroninsignien, sondern auch viele weitere Meisterwerke aus Bergkristall, Edelsteinen und Elfenbein sowie Kleinodien, Schmuck und Tafelgerät bis hin zu osmanischen Dolchen. Hinzu kommen Tafelgeräte und Toilettengarnituren der Nürnberger und Augsburger Goldschmiedekunst sowie exotisches Kunsthandwerk.

Die Bestände umfassen Spätantike und Mittelalter – wie zum Beispiel einen berühmten Reisealtar, das Arnulfciborium (um 890) –, Spätgotik und Renaissance bis hin zu Barock und Klassizismus. Weltbekannte Exponate der Schatzkammer sind neben dem Arnulfciborium das Kreuzreliquiar Kaiser Heinrichs II. und das Giselakreuz.

Eine der bedeutendsten Bergkristall-Sammlungen

In der Schatzkammer sind nicht nur Gold und Edelsteine zu finden, sondern auch Kostbares aus Bergkristall. Die Münchner Schatzkammer besitzt mit über 50 Gefäßen eine der größten Sammlungen. Bergkristall gehört zur Gruppe der Quarze und wurde früher in den Alpen relativ häufig gefunden. Man bezeichnete diesen Stein auch als Eis der Götter, das nie taut.

Ein Besuch in der Schatzkammer lohnt sich! Blicken Sie hinter die Mauern und begeben Sie sich auf eine Entdeckungsreise durch neun Jahrhunderte funkelnder Goldschmiedekunst und erlesenen Kunsthandwerks. Lassen Sie sich dabei von der kostenlosen Audio-Führung begleiten, die Ihnen die herausragenden Kunstwerke auf spannende Weise erläutert. Die Audio-Führung wird in fünf Sprachen (dt., engl., frz., ital., span.) angeboten.

 

Presse-Informationen:
Ines Treffler, Pressesprecherin der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon (0 89) 1 79 08-160, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 17. März 2006


 
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