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31. Juli 2006
"Die Baustelle Cuvilliés-Theater befindet sich im Übergang von der Rohbauphase in die Ausbauphase. Die Bauarbeiten schreiten planmäßig voran. Damit bleibt es bei der Wiedereröffnung des einzigartigen Rokokotheaters am 14. Juni 2008 zum 850. Jahrestag der Gründung Münchens. Der Spielbetrieb soll mit der Mozart-Oper Idomeneo wieder aufgenommen werden", stellte Finanzminister Kurt Faltlhauser vor Ort bei einer Informationsbesichtigung über den Stand der Sanierungsarbeiten am Montag (31.07.) in München fest.
"Das Cuvilliés-Theater, ein Gesamtkunstwerk von europäischem Rang, ist ein Glücksfall für München. Für das einmalige Rokokotheater ist wiederum die Ernst von Siemens Kunststiftung ein Glücksfall", stellte Faltlhauser dankbar zur Förderzusage in Höhe von 2 Millionen Euro für die Renovierung des Theaters durch den Vorsitzenden des Stiftungsrats Dr. Heribald Närger fest.
Die Abbrucharbeiten seien, so Faltlhauser, beendet und die alte Haustechnik werde demontiert. Die Rohbauarbeiten seien zu 75 Prozent fertig. Die Rohinstallation für die Heizungs- und Sanitäranlagen seien abgeschlossen. Im Bühnenhaus werde als nächstes mit der Erneuerung der Bühnenmaschinerie begonnen. Die Restaurierung des Zuschauerraums gliedere sich den Angaben Faltlhausers in drei Bereiche: Die Reinigung und Restaurierung der Logenfronten und Türen, die Überarbeitung und teilweise Erneuerung der kostbaren Textilien an den Wänden und Brüstungen sowie die Erneuerung der Bestuhlung.
Einen Schwerpunkt der Arbeiten bildeten dabei die Reinigung und Restaurierung der reich dekorierten Schnitzereien. Nach der holzbildhauerischen Reparatur von Rissen in den Logenverkleidungen durch das Restaurierungszentrum der Bayerischen Schlösserverwaltung habe nun eine Münchener Fachfirma die weiteren Arbeiten übernommen. Erstmals vorstellen konnte Faltlhauser den jetzt fertig gewordenen Teil der Bauarbeiten im Bereich des obersten Ranges. Dabei konnte er als eindrucksvolles Beispiel für die künftige Präsentation des Zuschauerraums das Bayerisch-Sächsische Allianzwappen über dem Bühnenbogen präsentieren. Dieses stammt aus der Werkstatt von Johann Baptist Straub und zählt zu den bedeutendsten Einzelkunstwerken des Theaters. Die Restaurierungsarbeiten im Zuschauerraum zählen in zeitlicher Hinsicht und von den handwerklichen Anforderungen her zu den aufwändigsten Teilen des Gesamtprojekts.
"Ich freue mich, dass der Staat mit der Ernst von Siemens Kunststiftung einen engagierten Partner an seiner Seite hat", betonte Faltlhauser. Die Kunststiftung habe mit ihrem großen Förderengagement gemeinsam mit dem Comité Cuvilliés die finanzielle Basis für die Wiederherstellung des Cuvilliés-Theaters geschaffen. Besonders erfreut zeigte sich Faltlhauser darüber, dass die Kunststiftung mit 800.000 Euro Bereiche fördere, die nicht zum staatlichen Bauprogramm zählten, aber für das Cuvilliés-Theater von enormer Bedeutung seien: die Möblierung des Theaters und die Herstellung eines Laserscans zum Zuschauerraum.
Ernst von Siemens gründete die Kunststiftung 1983. Er war von Jugend an ein großer Freund der Musik und des Theaters. Faltlhauser: "Er wäre sicherlich zufrieden, dass sein Name nun mit diesem weltweit einmaligen Rokokotheater verbunden ist. Die Stiftung hat dem Willen ihres Stifters in herausragender Weise Rechnung getragen." Das große Engagement der Stiftung wird künftig auf einer Tafel am Eingang zum Zuschauerraum dauerhaft dokumentiert.
Das Cuvilliés-Theater ist das älteste erhaltene Münchner Opernhaus. Ursprünglich war das "Alte Residenztheater" von 1751 bis 1755 im Auftrag des bayerischen Kurfürsten Max III. Joseph als "Neues Opera Hauß" gebaut worden. Nach dem Bombenangriff vom 18.03.1944 war nur noch die prunkvolle Innenausstattung des Zuschauerraums original erhalten geblieben, die rechtzeitig ausgebaut und in Sicherheit gebracht worden war. Nach den Kriegszerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde Mitte der fünfziger Jahre entschieden, das Theater im so genannten Apothekenstock am Brunnenhof wieder entstehen zu lassen. Bereits 1958 konnte das Cuvilliés-Theater wieder eröffnet werden, seitdem ist es einer der herausragenden Veranstaltungsorte in der Münchner Residenz.
Pressemitteilung 210/2006
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Pressemitteilung 31. Juli 2006
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