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20. April 2005
Schloss Neuburg erstrahlt in neuem Glanz! Rechtzeitig zur Feier aus Anlass "500 Jahre Fürstentum Pfalz-Neuburg" konnte das anspruchsvolle Vorhaben der Sanierung der Schlosstrakte fertig gestellt werden. Im letzten Bauabschnitt investierte der Freistaat rund elf Millionen Euro in den Ausbau der Dürnitzsäle für Veranstaltungszwecke und die Einrichtung der "Staatsgalerie Neuburg – Flämische Barockmalerei" – einer Galerie von europäischem Rang, stellte Finanzminister Kurt Faltlhauser anlässlich der Eröffnung der Flämischen Barockgalerie auf Schloss Neuburg an der Donau am Mittwoch (20.4.) fest.
Insgesamt flossen laut Faltlhauser in die bauliche Sanierung von Schloss Neuburg seit der Übernahme durch den Freistaat Bayern im Jahre 1970 rund 26 Millionen Euro. Hinzu kommen noch die ständigen Aufwendungen im Bauunterhalt. Mit der Vollendung des letzten Bauabschnitts wurden alle vier Trakte des Schlosses wieder belebt. Mit den beiden restaurierten Gewölbesälen im Erdgeschoss habe Neuburg zwei bedeutende historische Säle als Veranstaltungsräume gewonnen. Die Kleine Dürnitz ist der älteste erhaltene Schlossraum spätgotischen Gepräges. Die monumentale Große Dürnitz ist der ehemalige Speiseraum des Pfalzgräfischen Hofstaates. Die flämische Barockmalerei, mit Spitzenwerken großer Meister wie Peter Paul Rubens und Anthonis van Dyck, ist im großen Festsaal im zweiten Geschoss untergebracht. Mit seinen gewaltigen Ausmaßen von rund 50 Metern Länge auf 17,5 Metern Breite ist er einer der eindruckvollsten historischen Säle in Bayern.
Im Zuge der Sanierung seien, wie Faltlhauser hervorhob, einige bauliche Eingriffe des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, wie Raumteilungen oder eingezogene Treppenhäuser, entfernt und der Bau wieder in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt worden. Gleichzeitig seien moderne Gestaltungselemente aus Stahl und Glas in bewusstem Gegensatz zur historischen Bausubstanz gesetzt worden. Dass sich das Schloss nun in neuem Glanz repräsentieren könne, sei auch Frucht einer Kooperation zwischen Staat und Kommune. Das Engagement des Staates sei durch einen sukzessiven musealen Ausbau unterfüttert worden. Die Stadt Neuburg habe vertraglich zugesagt, sich in allen Ausbaustufen zu einem feststehenden Anteilssatz an den Betriebskosten zu beteiligen, stellte Faltlhauser dankend fest.
Fertig gestellt werden konnte auch ein repräsentativer Eingangsbereich. Der großzügige Raum im historischen Gewölbe mit Museumskasse und umfangreichem Verkaufsangebot bietet den Besuchern allen nötigen Service. Bis zur Eröffnung der Bayerischen Landesausstellung Anfang Juni soll auch die begrünte Schlossterrasse fertig gestellt sein. Damit könnten sich die erwarteten zahlreichen Besucher dieser Landesausstellung an einem völlig renovierten Glanzstück erfreuen, hob Faltlhauser hervor.
Die Anfänge des Neuburger Schlosses reichen bis in das Hochmittelalter zurück. Innerhalb einer frühgeschichtlichen Wallanlage auf dem Neuburger Stadtberg entstand vermutlich im 11. Jahrhundert ein bayrischer Herzogshof, später eine Benediktinerinnenabtei und dann eine Burganlage. Im 16. Jahrhundert wird die Stadt Neuburg Teil des neu geschaffenen Fürstentums "Junge Pfalz", später Pfalz-Neuburg. Pfalzgraf Ottheinrich ließ ab 1527 die mittelalterliche Feste im Renaissancestil zur Residenz des Fürstentums umbauen. Sein heutiges barockes Aussehen erhielt das Schloss vom letzten in Neuburg residierenden Fürsten Philipp Wilhelm. Unter seiner Herrschaft entstand der monumentale Ostflügel mit seinen Rundtürmen (1665-68).
Sehenswert ist unter anderem die Schlosskapelle – der älteste evangelische Kirchenbau Bayerns – mit dem bedeutenden Deckengemälde von Hans Bocksberger aus dem Jahre 1543. Einzigartig ist auch die in Sgraffitotechnik dekorierte Hoffassade von Hans Schroer. Von Bedeutung sind zudem der "Rittersaal" mit originaler Holzkassettendecke und umlaufender Holzvertäfelung von Hans Pihel aus dem Jahre 1575 sowie die Grottenanlagen im Erdgeschoß des nördlichen Schlossturms mit ihrer Tuffstein- und Muschelverkleidung.
Pressemitteilung 084/2005
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Pressemitteilung 20. April 2005
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