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21. Mai 2003
"Neun Jahre aufwändiger Restaurierungsarbeit liegen hinter uns. Jetzt endlich kann die Pagodenburg der Öffentlichkeit wieder zur Besichtigung übergeben werden", erklärte Finanzminister Faltlhauser am Mittwoch (21.5.) in München. "Der Schlosspark Nymphenburg ist damit um eine weitere Attraktion reicher."
Die Geschichte der Pagodenburg reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Kurfürst Max Emanuel von Bayern ließ die Pagodenburg in den Jahren 1716 bis 1719 durch seinen jungen Hofbaumeister Joseph Effner errichten. Sie war der erste von vier kleineren Bauten im Schlosspark Nymphenburg. Auf sie folgten Badenburg, Magdalenenklause sowie Amalienburg. Nach der Umgestaltung des Parks durch Friedrich Ludwig von Sckell im frühen 19. Jahrhundert wurden die Schlösschen zu reizvoll die Durchblicke auflockernden "Staffagen".
Seit ihrer Errichtung wurde die Pagodenburg immer wieder restauriert. Besonders eingreifend war die Restaurierung unter Ludwig II. Dieser hatte die Pagodenburg im Winter beheizen lassen, um ein Refugium zum ruhigen, ungestörten Lesen zu haben. Durch das Heizen müssen immense Schäden verursacht worden sein.
Die jetzt abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten, die insgesamt 2 Millionen Euro gekostet haben, seien ein Beweis für die große Kunstfertigkeit der beteiligten Handwerker, so Faltlhauser weiter. Tätig gewesen seien Fachkräfte sowohl der Schlösserverwaltung, des Staatlichen Hochbauamtes München I als auch der freien Berufe.
Als besonders kompliziert und zeitaufwändig hat sich die Sicherung der originalen ostasiatischen Papiertapeten erwiesen, die durch aus den tragenden Holzplatten eindringende Säuren bedroht waren. Diese Tapeten wurden in einem Wiener Papierrestaurierungsinstitut wiederhergestellt. Besondere Überlegungen galten auch dem europaweit als nahezu einmalig bewerteten Genueser Samt, der nicht nur die Wände von einigen Möbelstücken im nördlichen Obergeschoss-Kabinett bedeckt, sondern auch an den Wänden dieses Raums hing. Die Experten der Schlösserverwaltung entschlossen sich letztendlich, diesen Samt nachweben zu lassen. Ein nahe Lyon tätiger Spezialist schaffte das nahezu unmögliche Werk – die Erstellung einer gleichartigen Textilkopie.
Pressemitteilung 21. Mai 2003
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