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7. April 2003
Als eine neue Perle in der Reihe der staatlichen Schlösser Bayerns stellte Finanzminister Kurt Faltlhauser Schloss Marquardsburg in Seehof, die barocke Sommerresidenz der Bamberger Fürstbischöfe, am Montag (7.4.) vor. Dabei übergab er zur Bereicherung für das Mobiliar des Schlosses einen spätbarocken Bamberger Schreibsekretär aus dem 18. Jahrhundert.
Das nach der Säkularisation in Privatbesitz übergegangene Schloss war 1975 vom Freistaat Bayern erworben worden und wurde Außenstelle des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Zum 1. Januar 2003 ging Seehof in die Zuständigkeit der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen über. Als "oberster Schlossherr" informierte sich Faltlhauser bei seinem Besuch über das neue Objekt und überzeugte sich vom Stand der Arbeiten und den Plänen für die nächsten Jahre. So ist geplant, die Wiederherstellung des Parks fortzusetzen und das Ferdinand-Tietz-Museum mit den in Seehof verbliebenen Gartenfiguren des berühmten Bildhauers dauerhaft zu öffnen. Die Schlosskapelle soll künftig regelmäßig für Veranstaltungen, aber auch für Hochzeiten zur Verfügung stehen.
Die Übernahme durch die Bayerische Schlösserverwaltung wird, wie Faltlhauser hervorhob, dem Publikum einen verbesserten Zugang zu den Repräsentationsräumen von Seehof mit dem berühmten Weißen Saal ermöglichen. Künftig wird das Schloss im Rahmen der einheitlichen Öffnungszeit der staatlichen Schlösser, Burgen und Residenzen von April bis Oktober täglich außer Montags von 9 bis 18 Uhr geöffnet sein.
Die Parköffnungszeiten werden an den Werktagen um eine Stunde bis 19 Uhr verlängert und die Tore am Wochenende bereits um 8 Uhr geöffnet. In den Wintermonaten müssen die Schauräume aus konservatorischen Gründen wie bisher geschlossen bleiben.
Als wichtige Neuerwerbung, welche die vom letzten Privatbesitzer größtenteils zerstreute Ausstattung des Schlosses komplettieren hilft, übergab Faltlhauser einen Bamberger Schreibsekretär, den Servatius Brickard, Hofschreiner unter Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn, um 1720/30 geschaffen hat. Die Rückerwerbung dieses kapitalen spätbarocken Möbels aus ausländischem Privatbesitz belegt die intensiven und andauernden Bemühungen des Freistaats Bayern, bedeutende Objekte aus dem kulturellen Erbe der Regionen für diese zurückzugewinnen, betonte Faltlhauser.
Servatius Brickard hat von 1721 bis 1735 für die Bamberger Residenz, für Seehof und Pommersfelden gearbeitet; eines seiner Hauptwerke ist das Chorgestühl von St. Michael in Bamberg. Das neuerworbene Möbel zeichnet sich durch die handwerklich präzise Verarbeitung und die hervorragende Erhaltung der gravierten Einlegearbeiten aus, welche die Schreibplatte und die Tabernakeltür schmücken. Es ist ein seltener Beleg für den hohen Stand der Schreinerkunst in einem der wichtigsten Kunstzentren Frankens. Ähnliche Möbel dieser Qualität dürften einst auch in der Sommerresidenz Seehof gestanden haben.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Claudia Albrecht, Bayerische Schlösserverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit
Telefon (0 89) 1 79 08-160, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de
Pressemitteilung 7. April 2003
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