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2. April 2003

Pressemitteilung

Holzhausen am Ammersee, Künstlerhaus Gasteiger

Duplikate der Steinbildhauerarbeiten im Park: Vom Original zur Kopie

Für den Park des Künstlerhauses Gasteiger wurden im Auftrag der Bayerischen Schlösserverwaltung von den im Privatbesitz befindlichen Originalsteinbildhauerarbeiten des Künstlers Mathias Gasteiger (1871-1934) Kopien erstellt. Es handelt sich um insgesamt 5 Bildhauerarbeiten: Vasen, Säulen und Blumentröge.

Um vom Original eine Kopie anfertigen zu können, sind einige Arbeitsschritte nötig. Das Original muss in der Oberfläche so präpariert sein (konservatorische Bestandssicherung), dass aufzubringende Materialien nicht das Original zerstören und wertmindern. Um Schäden zu vermeiden, müssen Abplatzungen von abschuppenden Steinfragmentteilen fixiert und sandelnde Oberflächen, die an der Abformmasse haften bleiben können, gefestigt werden.

In weiteren Arbeitsschritten wird die Oberfläche von Verunreinigungen, wie Bemoosungen, gesäubert und gereinigt, eine Trennschicht aufgetragen und mehrmals nacheinander eine dünne, in sich stabile, Silikonkautschukmasse aufgebracht, die eine Negativform des Originals abnimmt. Um die noch stark in sich einfallende zweiteilige Silikonform in Form zu halten, wird diese in eine Ummantelung aus Gipsmaterial eingegipst, die in einer Art "Baukastensystem", aus mehreren zusammengefügten Teilen, aufgebaut ist. Nach abschließendem Formbau werden die einzelnen Gipsummantelungsteile abgebaut sowie die zweiteilige Silikonhaut vorsichtig vom Original abgezogen und in den Gipsmantel eingelegt. Diese mehrteilige Negativform wird mit einem steinähnlichen, zementhaltigen Gussmaterial, welches vorher farblich auf das Original abgestimmt wurde, aufgefüllt. Nach guter Aushärtung kann die entstandene Kopie aus der Silikonform herausgenommen werden. An den Gussnähten entstandene Grate werden niveaugleich abgearbeitet und retuschiert. In einer Abschlussbehandlung wird die Oberfläche sandgestrahlt, um den gleichen Charakter des Originals nachzuempfinden.

Die Originale wurden wieder in Privatbesitz zurückgegeben und 1:1-Duplikate schmücken jetzt den Garten des Künstlerhauses Gasteiger.

 

Weitere Informationen und kostenlose Pressefotos erhalten Sie bei:
Claudia Albrecht, Bayerische Schlösserverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit
Telefon 0 89 / 1 79 08-160, Fax 0 89 / 1 79 08-190


Pressemitteilung 2. April 2003


 
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