Presse > Pressearchiv > Residenz München > Pressemitteilung

Inhalt:

4. Dezember 2002

Pressemitteilung

Faltlhauser: Freistaat Bayern größter Auftraggeber für Restaurationen

Erste Fachgruppentagung des Verbandes der Restauratoren e.V. in der Residenz München

"Der Freistaat ist der größte Auftraggeber für Restaurationsaufträge in Bayern. Dadurch dokumentiert der Staat den verfassungsmäßigen Auftrag als Kulturstaat. Konsequenterweise legen wir besonderen Wert auf Qualität und Qualitätssicherung bei Restaurationsarbeiten", stellte Finanzminister Kurt Faltlhauser bei der Fachgruppentagung "Möbel und Holzobjekte" des Verbandes der Restauratoren e. V. im Rahmen der Sonderausstellung "Pracht und Zeremoniell" am Mittwoch (4.12.2002) in der Residenz in München fest. "Ich heiße Sie zu Ihrer ersten Fachtagung seit Gründung Ihres Verbandes besonders deshalb gern in der Münchner Residenz willkommen, weil Ihre Entscheidung für München als Tagungsort eine besondere Würdigung des in der Bayerischen Schlösserverwaltung konzentrierten Könnens und Erfahrungsschatzes darstellt. Ihr Besuch ist eine Auszeichnung und die beste Werbung für die Residenz München."

Um die vielfältigen Aufgaben der Restaurierung bewältigen zu können, sind in dem vor zwei Jahren gegründeten Restaurierungszentrum der Bayerischen Schlösserverwaltung mehr als 40 Fachkräfte tätig. Angesichts der vielfältigen und umfangreichen Arbeiten in den rund 50 von der Schlösserverwaltung betreuten Objekten mit ihrer reichhaltigen musealen Ausstattung sei allerdings zusätzlich die Zusammenarbeit mit freiberuflichen Restauratoren erforderlich, so Faltlhauser. Das Tätigkeitsfeld sei weit: So stütze sich qualifizierte Konservierungs- und Restaurierungsarbeit heute auf einen wissenschaftlichen Befund. Zu dem Aufgabenbereich der Restauratoren, so Faltlhauser, gehörten weiter nicht nur die oft langwierige sensible manuelle Tätigkeit am Kunstobjekt, sondern auch Arbeitsplanung, Logistik, tatkräftiges Zupacken bei Ausstellungsvorbereitungen bis hin zu vorbeugenden Maßnahmen, wie etwa fachgerechte Klimatisierung, zur Vermeidung erheblicher Schäden an Kunstobjekten.

Im ablaufenden Jahr seien nach den Angaben von Faltlhauser fast 35 Millionen Euro in den Bau, den Bauunterhalt und die Restaurierung der bayerischen Schlösser geflossen. Zusätzlich zum regulären Etat fließen Sondermittel in Höhe von 21 Millionen Euro aus Privatisierungserlösen in den Erhalt der Schlösser, Burgen und Residenzen. Damit könnten beispielsweise Objekte wie die Schlossanlagen in Bayreuth oder Veitshöchheim als Ensembles fachgerecht restauriert werden.

"Diese Gelder sind gut angelegt. Sie dienen vorrangig der Bewahrung unseres kulturellen Erbes. Sie stellen aber gleichzeitig eine wichtige Form der Wirtschaftsförderung dar", betonte Faltlhauser. Immerhin kommen jährlich rund fünf Millionen Besucher aus aller Welt in die gepflegten Kunstwerke. Damit könnten auch in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit Arbeit und Einkommen gesichert werden.

Einen eindrucksvollen Einblick in die handwerkliche Kunst der Restauratoren bietet die Ausstellung "Pracht und Zeremoniell – Die Möbel der Residenz München" , die noch bis 2. Februar 2003 in der Residenz in München besucht werden kann. Diese weltweit größte Möbelausstellung bietet in einer einmaligen Zusammenstellung einen Überblick über die Glanzlichter der Möbelkunst, die von den kunstliebenden bayerischen Herrschern in drei Jahrhunderten erworben beziehungsweise in Auftrag gegeben wurden. Allein in den knapp zwei Jahren für die Vorbereitung zu dieser Ausstellung haben die Möbel- und Textilrestauratoren der Schlösserverwaltung zusammen mit freiberuflichen Restauratoren mehr als 7.000 Arbeitsstunden aufgewendet, hob Faltlhauser hervor.

Der Verband der Restauratoren e.V. wurde im Jahr 2000 als fachlicher und berufspolitischer Zusammenschluss der Restauratoren und Restauratorinnen in Deutschland gegründet. Er hat seinen Sitz in Berlin und zählt rund 3.500 Mitglieder. Er entstand durch die Fusion der bis dahin existierenden sieben Restauratorenverbände in Deutschland.


Pressemitteilung 4. Dezember 2002


 
Eye-Able Assistenzsoftware