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9. Februar 2011

Pressemitteilung

Fahrenschon: Glänzendes Ergebnis der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen!

"Wir können sehr zufrieden sein! Unsere Kulturschätze erfreuen sich nach wie vor einer großen Beliebtheit, bei Einheimischen ebenso wie bei Gästen aus nah und fern. Die von der Bayerischen Schlösserverwaltung betreuten Schlösser, Burgen und Residenzen lockten beinahe 5 Millionen Besucher an", hob Finanzminister Georg Fahrenschon bei der Bilanzpressekonferenz der Bayerischen Schlösserverwaltung am Mittwoch (9.2.) in München hervor.

Die um den Sondereffekt (160.000 Besucher) der Bayerischen Landesausstellung 2009 in der Residenz Würzburg bereinigte Bilanz weist eine Steigerung der Besucherzahlen um rund 0,5 Prozent aus. Dabei wurden die meisten Besucher traditionsgemäß in Schloss Neuschwanstein mit 1.342.050 Besuchern gezählt, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 4,7 Prozent bedeutet.

Die weiteren Königsschlösser Linderhof und Herrenchiemsee lockten 451.470 bzw. 417.660 Besucher an. Dank des neuen Museums Deutscher Fayencen konnte Schloss Höchstädt an der Donau seine Besucherzahlen auf 12.899 verdoppeln. Aber auch die Burg Trausnitz in Landshut verzeichnete mit 62.405 Besuchern einen Zuwachs um fast 25 Prozent. Hohe Zuwachsraten meldeten auch die Bavaria in München mit 17,5 Prozent, das Marstallmuseum in Nymphenburg mit 7 Prozent sowie die frisch restaurierte Burg Prunn im Altmühltal mit 10,5 Prozent.

Erfolgreich war auch der Beitrag der Gärtenabteilung der Schlösserverwaltung zur Landesgartenschau 2010 in Rosenheim mit der Ausstellung "Pomeranzen-Gold" im neuen Gewächshaus in der Schlossgärtnerei Herrenchiemsee. Die Veranschaulichung der fürstlichen Orangeriekultur in Bayern wurde von fast 29.000 Gästen besucht. "Ein wahres Glanzlicht", wie Fahrenschon anmerkte.

Sehr gut angenommen wurden nach den Worten von Fahrenschon auch zusätzliche Angebote der Schlösserverwaltung, wie die Residenzwoche in München oder die Residenztage in Bayreuth.

Die Schlösserverwaltung in Atem gehalten habe im vergangenen Herbst auch das Projekt für die Hollywood-Produktion "Die drei Musketiere". Der Film sei größtenteils in Bayerns Schlössern gedreht worden. Die Schlösserverwaltung habe die Dreharbeiten konservatorisch und sicherheitstechnisch begleitet, etwa in den Schlössern Würzburg, Schleißheim, Herrenchiemsee, Burghausen und der Residenz München.

Als wichtige Bauprojekte habe die Schlösserverwaltung im vergangenen Jahr die Instandsetzung der Mauern und Wälle auf der Festung Marienberg in Würzburg vollendet. Für die Sanierung der Festungsmauern seien insgesamt rund 26,2 Millionen Euro aufgewendet worden. Fahrenschon: "Die Summe erklärt sich angesichts der enormen Mauermassen dieser größten erhaltenen Festung der Barockzeit in Bayern!" In Neuschwanstein wurde ein weiterer Abschnitt der Fassadensanierung abgeschlossen. Derzeit laufen Arbeiten an der Stützmauer der Schlossstraße. Die rund 10,9 Millionen Euro teure Baumaßnahme werde noch bis 2012 andauern. Auf Burg Prunn seien langjährige Dachstuhlsanierungs- und Mauerinstandsetzungsarbeiten mit der Inbetriebnahme des neuen Eingangsbereiches sowie des Museumsladens abgeschlossen worden. Die Baukosten hierfür betrugen 2,7 Millionen Euro. Die Orangerie im Hofgarten Ansbach erhielt eine grundlegende technische Sanierung mit einer Investitionssumme von 7,5 Millionen Euro.

Die Einnahmen der Bayerischen Schlösserverwaltung seien im Jahr 2010 um 4,5 Prozent auf 53,6 Millionen Euro angestiegen. Gleichzeitig seien die Ausgaben um 4,8 Prozent gesunken. Damit sei die Kostendeckungsquote auf rund 60 Prozent einschließlich der Baumaßnahmen angestiegen. Ohne Baumaßnahmen betrage die Kostendeckungsquote sogar rund 92 Prozent. Fahrenschon: "Die herausragende Quote sucht im europäischen Vergleich ihresgleichen und zeigt, dass die Burgen und Schlösser keine Luxusspielzeuge Bayerns sind".

Dank der ökonomischen Bewirtschaftung stellen die Objekte der Schlösserverwaltung einen unbeschreibbar wertvollen Beitrag für die gesamte bayerische Volkswirtschaft, insbesondere für die stetig wachsende Tourismusbranche, dar.

Dabei sei vor allem zu berücksichtigen, dass die sehr aufwendige Betreuung der Gartenanlagen, wie des Englischen Gartens, des Nymphenburger Schlossparks und der übrigen Hofgärten in Bayern mit einem Aufwand von fast 15 Millionen Euro enthalten sei. Damit werde der Pflegezustand der Gärten und Parkanlagen auf hohem Niveau gehalten. "Und das allein dient nicht der Einnahmenmaximierung, sondern traditionell allein dem Vergnügen und der Erholung der Besucher, die kostenlos diese Anlagen besuchen können", hob Fahrenschon hervor.

Das Jahr 2011 werde ganz im Zeichen des 125. Todestages König Ludwigs II.stehen. Daher sei eine Reihe von Sonderveranstaltungen und Ausstellungen geplant, wie die Bayerische Landesausstellung 2011 "Götterdämmerung – König Ludwig II. und seine Zeit", die vom Haus der Bayerischen Geschichte und der Bayerischen Schlösserverwaltung unter Beteiligung des Landkreises Rosenheim veranstaltet wird. Für die Schau werden erstmals die Rohbauräume im Nordflügel des Neuen Schlosses Herrenchiemsee öffentlich zugänglich sein. Diese werden mit einem finanziellen Aufwand von rund 5,4 Millionen Euro für die Ausstellung und eine multifunktionale Folgenutzung derzeit hergerichtet.

In der Schlossanlage Linderhof wird erstmals das sogenannte Königshäuschen, die Keimzelle der Schlossanlage, der Öffentlichkeit in diesem Jahr zugänglich gemacht. Darin wird die Sonderausstellung "Vom Lynder-Hof zum Schloss" gezeigt, die die Nutzung des Gebäudes durch Mitglieder der Familie Wittelsbach von König Maximilian II. bis zum Prinzregenten Luitpold sowie die Bedeutung des königlichen Planungsbüros während der Bautätigkeit König Ludwigs II. beleuchtet. Im Marstallmuseum in Schloss Nymphenburg wird zu Ostern 2011 der Ludwig II.-Raum unter dem Schwanenturm wiedereröffnet, in dem kostbare Exponate aus der Zeit Ludwigs II. präsentiert werden. Im Neuen Schloss Schleißheim werde das mit Mitteln der Ernst von Siemens Kunststiftung neu erworbene Gemälde "La Marche" von Philippe de Hondt im März der Öffentlichkeit vorgestellt, kündigte Fahrenschon an. Im Sommer soll die zweite Hälfte der Rekonstruktion des barocken Blumenparterres am Neuen Schloss Schleißheim abgeschlossen werden. Die Perle der fränkischen Schweiz, die Burg Zwernitz in Sanspareil, werde "aus dem Dornröschenschlaf" geweckt. Voraussichtlich im Juli wird ein neues Jagdmuseum, ein Museum zur Jagd der Hohenzollern in Franken, eröffnet werden. An der Befreiungshalle in Kelheim soll mit der dringend erforderlichen Dachstuhlsanierung begonnen werden. Die Maßnahme wird rund 2,3 Millionen Euro kosten. In der Münchner Residenz soll in der zweiten Jahreshälfte die Grüne Galerie mit einer rekonstruierten Gemäldehängung des 18. Jahrhunderts neu eröffnet werden.

Zum 1. Februar 2011 wurde der Antrag für die Aufnahme des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth in das UNESCO-Weltkulturerbe eingereicht. Voraussichtlich Ende März soll die "Haushaltsunterlage – Bau" für die Instandsetzung und Restaurierung des Opernhauses dem Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtags zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 18,7 Millionen Euro. Vorbehaltlich der Genehmigung durch den Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtags will Fahrenschon Weiterführungsauftrag erteilen, damit die Detailplanung erstellt und die Ausschreibung der Baugewerke vorbereitet werden kann. Vor einer endgültigen Baufreigabe will Fahrenschon allerdings das Votum der UNESCO abwarten, um den Welterbeantrag nicht zu gefährden.

 

Pressemitteilung 39/2011
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Pressemitteilung 9. Februar 2011

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