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18. April 2018

Pressemitteilung

Wochenendtipps für den 21./22. April: Die Welt der Wilhelmine im Neuen Schloss mit Experten erleben

Nicht nur im frisch eröffneten Markgräflichen Opernhaus, auch in den Schlössern der Bayerischen Schlösserverwaltung sind die Experten permanent damit beschäftigt, die wertvollen Kulturgüter zu erhalten, zu erforschen und unseren Besuchern nahe zu bringen. Am Wochenende erhalten die Besucherinnen und Besucher im Rahmen der Residenztage Einblicke in die vielfältige und faszinierende Arbeit der Expertinnen und Experten.

Am Samstag, den 21. April, können die Besucherinnen und Besucher um 13 Uhr dem Kulturgeologen Dr. Gerhard Lehrberger von der Technischen Universität München über die Schulter schauen. Unter dem Motto „Vorhang auf für den Zirkus der Tiere aus Stein. Fossilien erzählen Geschichte“ unternehmen die Besucher eine Reise in die Erdgeschichte, die bis 370 Millionen Jahre zurückgehen wird. Zahlreiche Lebensspuren vergangener Zeiten werden an vielen Gesteinsplatten im Neuen Schloss zu erkennen. Meist sind es Meeresbewohner wie Ammoniten oder Muscheln, die sich als Fossilien in den Kalksteinen erhalten haben. Durch die für die Dekoration von Möbeln oder Böden nötige Politur sind die Versteinerungen besonders gut zu erkennen. Dr. Gerhard Lehrberger wird anschaulich erläutern, welche Fossilien von welchem Zeitalter Zeugnis geben. Die Anhand von Modellen und Anschauungstafeln werden die Lebensreste anschaulich „zum Sprechen gebracht“. Die gezeigten Steine erzählen somit nicht nur über eine Epoche der Kunstgeschichte, sondern auch über einen langen Zeitraum der Erdgeschichte.

Am Samstag, den 21. April um 15.30 Uhr geht es um die ganz große Inszenierung in der Malerei: Der Workshop „Kunst entdecken – Der Vorhang als Stilmittel zur Ver- und Enthüllung in der Malerei“ lädt zum aktiven Entdecken der Gemälde in der Galerie im Neuen Schloss ein. Durch den Vorhang und seine Funktion im Bild erschließen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Anleitung von Johanna Mocny von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München das gesamte Kunstwerk. Aspekte wie Form und Farbe, Licht und Schatten, Perspektive und Komposition werden so anschaulich gemacht.

Am Sonntag, den 22. April funkelt es im Neuen Schloss. „Lüster und Leuchter – Glanzlichter im Neuen Schloss“ sind Thema der Führung von Ingrid Stricker, Restauratorin der Bayerischen Schlösserverwaltung, um 15 Uhr und um 16.30 Uhr. Wer verbindet die funkelnden edlen Lüster nicht mit prunkvollen Festen, prächtigen Schlössern oder glänzenden Theatern? Nur wenige kennen hingegen die Geschichte(n) und Geheimnisse rund um die wertvollen Kronleuchter, Lüster und anderen Beleuchtungskörper. Frau Stricker ist Kunsthistorikerin und Restauratorin für Kunsthandwerk. Seit über 20 Jahren restauriert sie nun die mit Glas behängten Lüster der Bayerischen Schlösserverwaltung in ganz Bayern. Für Ihre Restaurierungen ist häufig eine wahre Detektivarbeit nötig. Neben Einblicken in die Geschichte der Lüster möchte sie die speziellen Probleme bei deren Erhaltung und Restaurierung erläutern. 

Mehr Schein als Sein ist ein Thema in der Führung „Marmor, Stuckmarmor und Marmorierung“  am 22. April um 13.30 Uhr von Dr. Gerhard Lehrberger, Kulturgeologe aus München. Dabei kann ein Steinimitat höchst kunstvoll, schön und teuer sein, wie über den Stuckmarmor zu erfahren ist. Während im Markgräflichen Opernhaus „nur“ mit Marmorierung verzierte Holzelemente die Gestaltung des Innenraums ausmachen, gibt es im Neuen Schloss in Bayreuth die unterschiedlichsten Formen von „Marmor“. Dr. Gerhard Lehrberger zeigt im Rahmen seiner Themenführung die unterschiedlichen Formen von Gesteinsdekor in Marmor-Gestalt. Neben polierten bunten Kalksteinen aus Oberfranken, den sog. „Bayreuther Marmoren“, gibt es auch polierten Muschelmarmor aus Mittelfranken sowie den „echten Marmor“ aus Wunsiedel zu sehen. Diese Gesteine wurden sowohl für Möbelplatten, als auch Kamine und die berühmte Badewanne des Markgrafen im Italienischen Bau verwendet. Aber nicht alles, was nach Marmor aussieht, ist auch Naturstein. Aus Gips und farbigen Pigmenten hat man kunstvollen Stuckmarmor hergestellt, der beispielsweise den großen Festsaal ziert. Aber auch Bemalungen im Stil eines Marmors fanden im Neuen Schloss Anwendung. Die unterschiedlichen Formen zu unterscheiden, ist nicht immer leicht, wird aber an eindeutigen Beispielen erklärt. Dr. Lehrbergers Forschungen fließen auch in die Arbeit der Restauratoren der Bayerischen Schlösserverwaltung ein.

Die Teilnahme an den Führungen bzw. am Workshop kostet je 5,50 Euro inklusive Museumseintritt. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Die Führungen dauern je ca. eine Stunde, der Workshop 90 Minuten.

Im Programm der Bayreuther Residenztage finden Sie noch viele weitere spannende Veranstaltungen, Vorträge und Führungen. Unser Programm finden Sie online unter www.bayreuth-wilhelmine.de.

 

Presse-Informationen:
Dr. Cordula Mauß und Franziska Hölzle
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-180 und -160, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 18. April 2018


 
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