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17. August 2017

Pressemitteilung

Tierisches Happy End – Kontaktanzeige verhilft schwarzem Schwan im Park Rosenau zu neuem Gefährten

Frohe Botschaft aus der Rosenau: Nur eine Woche, nachdem die Bayerische Schlösserverwaltung eine Kontaktanzeige für einen Trauerschwan im Park Rosenau veröffentlicht hat, wurde ein Partner gefunden. Das Tier stammt von einem Züchter aus Ingolstadt, der die Schloss- und Gartenverwaltung Coburg direkt kontaktiert hatte. Es wurde bereits am vergangenen Freitag abgeholt und in die Rosenau gebracht. Das erste Treffen und die ersten Tage zu zweit verliefen harmonisch, die beiden scheinen sich gut zu verstehen.

„Wir wurden regelrecht mit Presseanfragen aus ganz Deutschland und darüber hinaus überhäuft und danken allen Hinweisgebern auf das Herzlichste“, sagt Herr Christoph Schäftlein, stellvertretender Leiter der Gartenabteilung der Schloss- und Gartenverwaltung Coburg. Der Neuzugang ist erst circa 9 Monate alt. Aus diesem Grund kann man das Geschlecht noch nicht bestimmen, das ist bei Schwänen erst nach 3 Jahren möglich. Aber was am Ende zählt ist schließlich, dass sich die zwei verstehen. Und wenn man sieht, wie die beiden glücklich nebeneinander auf dem See schwimmen, dann darf man auf ein Happy End hoffen.

Seit dem Verschwinden eines schwarzen Schwanes im Mai hatte die Schloss- und Gartenverwaltung Coburg nach einem neuen Partner für den Trauerschwan gesucht, zuletzt eben mit einer Kontaktanzeige. Schwäne sind für die Rosenau von besonderer historischer Bedeutung, denn es heißt, Königin Victoria habe diese zum Zeichen der Trauer nach dem Tod ihres Ehemanns Albert, einem deutschen Prinz aus dem Haus Sachsen-Coburg und Gotha, in den Schlosspark gebracht.

Schloss und Park Rosenau

Schloss Rosenau liegt malerisch inmitten eines Landschaftsgartens auf einem Hügel über dem Flüsschen Itz in der Gemeinde Rödental, nur einige Kilometer nordöstlich von Coburg. Die Rosenau ist ein bemerkenswert frühes Beispiel des romantischen Historismus in Bayern.

Herzog Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld (reg. 1800-1806) hat den im Kern noch mittelalterlichen Sitz der Herren von Rosenau auf Drängen des damaligen Erbprinzen Ernst 1805 erworben. Kaum hatte dieser die Regierung angetreten, ließ er den verfallenen Bau in den Jahren 1808 bis 1817 im neugotischen Stil umgestalten. Er wollte sich einen Sommersitz erschaffen, in dem gemäß den romantischen Vorstellungen seiner Zeit das mittelalterliche Erscheinungsbild des Baus wiederbelebt werden sollte. Erste Anregungen zu den Spitzbogenarchitekturen und Maßwerkornamenten gab der damals noch junge Berliner Architekt Karl Friedrich Schinkel. Die Fertigstellung von Schloss Rosenau wurde im Jahr 1817 anlässlich der Hochzeit Herzog Ernsts I. mit Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg mit einem Ritterturnier in altdeutscher Tracht auf den Wiesen vor dem Schloss und einem Kostümball im Marmorsaal gefeiert. In diesem Saal wurde der auf der Rosenau geborene zweitälteste Sohn des Herzogspaares, Albert, 1819 getauft. 1845 besuchte Prinz Albert (1819-1861) gemeinsam mit seiner Gemahlin, Königin Victoria von Großbritannien (1819-1901) die Rosenau. In ihren Erinnerungen schwärmt die Queen: „Wäre ich nicht was ich bin, hätte ich hier mein wirkliches Zuhause“. Als Andenken an diesen Besuch wurden von verschiedenen Künstlern Aquarelle mit Raumansichten von Schloss Rosenau gefertigt, die bis heute in der Royal Library in Windsor aufbewahrt werden.

Gleichzeitig mit der Umgestaltung des Schlosses begann Herzog Ernst I. (reg. 1806-1844) ab 1808 mit der Anlage des Landschaftsparks, in dem zahlreiche aus England bekannte romantische Elemente aufgegriffen wurden. Begünstigt durch das von Natur aus stark bewegte Gelände entstanden variationsreiche Parkbilder und beim Durchschreiten des Gartens öffnen sich immer wieder schöne Ausblicke über das Tal der Itz. Besonderer Wert wurde auf einen unmerklichen Übergang des gartenkünstlerisch gestalteten Areals in die umgebende Landschaft gelegt.

Das Zentrum des Parks selbst bildet ein weites Wiesental, an dessen Ende sich ein See, der sogenannte Schwanenteich befindet. Einige der Parkarchitekturen sind bis heute erhalten. Auf einer Gesamtfläche von einst rund 200 Hektar fanden sich neben Nutzgärten und Baumschulen auch eine Fasanerie sowie ein Schäferei und eine Schweizerei. Der heutige Park Rosenau umfasst noch 36 Hektar.

 

Presse-Informationen:
Dr. Cordula Mauß und Franziska Hölzle
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 17. August 2017


 
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