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12. Juli 2017

Pressemitteilung

200. Todestag Emanuel Joseph von Herigoyen am Donnerstag, den 27. Juli

Die Bayerische Schlösserverwaltung erinnert anlässlich des 200. Todestages am Donnerstag, den 27. Juli, an Emanuel Joseph von Herigoyen (1746-1817), einen der bedeutendsten Architekten des Frühklassizismus in Deutschland. Er entfaltete seine Bautätigkeit vorwiegend in Aschaffenburg, Regensburg und München. Das Schloss und die zahlreichen Parkbauten im Landschaftsgarten Schönbusch in Aschaffenburg, das Theater und das Präsidialpalais am Bismarckplatz in Regensburg sowie das Tor zum Alten Botanischen Garten in München erinnern noch heute an ihn.

Geboren in Belas bei Lissabon, diente Herigoyen zunächst bei der portugiesischen Marine und studierte anschließend in Paris Zeichenkunst, Architektur und Mathematik. Seit 1769 lebte er in Wien, wo er 1773 Graf Sickingen kennenlernte, der ihn erst als seinen Privatarchitekten nach Landstuhl in der Pfalz holte und später in Kurmainzer Dienste brachte. Im Auftrag des Mainzer Erzbischofs und Kurfürsten Friedrich Carl von Erthal übernahm Herigoyen ab 1774 die innere Umgestaltung von Schloss Johannisburg in Aschaffenburg und die Planung der Bauwerke im Park Schönbusch. Diese Arbeiten setzte er ab 1778 als Ingenieuroffizier des Kurmainzischen Geniekorps fort, aber er konstruierte auch einen Heißluftballon, zeichnete Landkarten, baute Straßen und entwarf das Aschaffenburger Rathaus. 1789 unternahm er eine Studienreise nach Belgien, Holland und England. Als Mainz infolge der Koalitionskriege an Frankreich fiel und der Hofstaat Erthals 1797/98 nach Aschaffenburg übersiedelte, baute Herigoyen dort Wohnhäuser für die Mainzer Emigranten. Unter Erthals Nachfolger, Kurfürst-Erzkanzler Dalberg, ging er 1804 im Range eines Ingenieur-Oberstleutnants als Stadt- und Landbaumeister in dessen zweite Residenzstadt Regensburg. Dort errichtete er unter anderem das Theater und die französische Gesandtschaft, das spätere Präsidialpalais. Als Regensburg 1810 an Bayern fiel, wurde Herigoyen als Oberbaukommissar Leiter des staatlichen Bauwesens im gesamten Königreich Bayern. Neben der Fortführung und Überwachung zahlreicher anderer Bauten konnte er in München nach eigenen Entwürfen noch das (nicht erhaltene) Theater am Isartor und das Tor zum (Alten) Botanischen Garten erbauen. Herigoyens Todestag jährt sich am 27. Juli zum 200. Mal, seine letzte Ruhestätte fand er im Alten Südlichen Friedhof in München.

Wer sich auf die Spuren von Herigoyen machen möchte, dem sei als Geheimtipp der Park Schönbusch empfohlen. Schloss Schönbusch ist noch bis zum 3. Oktober dienstags bis sonntags von 9-18 Uhr geöffnet. Die letzte der stündlichen Führungen findet um 17 Uhr statt. Der Eintritt kostet 3,50 Euro regulär / 2,50 Euro ermäßigt. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren entdecken Schloss Schönbusch kostenfrei.

 

Presse-Informationen:
Dr. des. Cordula Mauß und Franziska Hölzle
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 12. Juli 2017


 
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