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6. Dezember 2016

Pressemitteilung

Söder erteilt Bauauftrag für Schlossanlage Linderhof

Sanierungsarbeiten im Parkbereich werden fortgeführt // Haushaltsausschuss bewilligt 8,5 Millionen für 5. Bauabschnitt

Mit jährlich rund 450.000 Besuchern zählt Linderhof zu den großen Besuchermagneten der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung. „Die Garten- und Parkanlage in Linderhof zählt zu den Musterbeispielen der Gartenkunst des Historismus. Wir investieren in den Erhalt unserer wertvollen Kulturdenkmäler. Sie prägen unsere Heimat Bayern“, stellte Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder aus Anlass der Erteilung des Bauauftrags für den letzten Bauabschnitt der Sanierungsarbeiten an den Freianlagen im Parkbereich der Schlossanlage Linderhof fest. Der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags hat die Kosten für den 5. Bauabschnitt in Höhe von 8,5 Millionen Euro gebilligt. Damit erhöhen sich die Gesamtkosten für dieses Bauvorhaben auf insgesamt rund 11,8 Millionen Euro. In die Sanierung und Restaurierung der Venusgrotte in Schloss Linderhof investiert der Freistaat weitere rund 25 Millionen Euro.

Die Freianlagen im Park von Schloss Linderhof sind Hangwasser, Witterungseinflüssen, Pilzbefall, Pflanzenaufwuchs und dem Besucherverkehr ausgesetzt. Bereits seit 1998 laufen die Sanierungsarbeiten an den Freianlagen. Der letzte Bauabschnitt umfasst die Restaurierung und Instandsetzung der Kaskadenanlage mit Neptunbrunnen und Laubengängen, des Schlossvorplatzes mit südlicher Stützmauer und Balustraden und der Treppenanlagen westlich und östlich des Schlosses sowie der Treppenanlage zum Wasserparterre und östliches Spaliergitter im Wasserparterre. Saniert werden ferner Teilbereiche der Terrassenanlage südlich des Wasserparterres, der Venustempel sowie die Zinkgussfiguren am Fuß der Kaskade und die steinernen Parkfiguren und Vasen. Dabei werden fehlende Teile an den Kaskadenpavillons ergänzt. In den Bogenlaubengängen müssen geschädigte Holzteile ergänzt werden. Eine Drainage beim Schloss wird eingebaut zur Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden. Der Belag des Schlossvorplatzes wird erneuert.

Ludwig II. kam schon 1860 mit seinen Eltern gerne in das Försterhäuschen seines Vaters Maximilian II. im Graswangtal. Er schätzte als junger König die Abgeschiedenheit und die landschaftliche Schönheit des Tals. 1869 ließ Ludwig II. das Försterhäuschen für seine Zwecke als „Königshäuschen“ umbauen und drei Räume einrichten. Von hieraus wollte er sein neuestes Bauprojekt beobachten: 250 Meter östlich sollte sein „bayerisches Versailles“ entstehen, das allerdings bald die Dimensionen des engen Graswangtals sprengte und schließlich ab 1878 auf der Herreninsel im Chiemsee realisiert wurde. Ab 1870 gab Ludwig am Königshäuschen einen rückwärtigen Anbau in Auftrag. Später wurde dann anstelle des Königshäuschens ein Südflügel mit einem Spiegelsaal errichtet. Der Bau erhielt damit sein heute weltweit bekanntes Erscheinungsbild als Schloss. Schloss Linderhof ist der einzige größere Schlossbau, den König Ludwig II. vollendet erlebte.

Vor dem Schloss entstanden ab 1872 durch Hofgärtendirektor Carl von Effner die ersten beiden Gartenpartien, das heutige Ost- und Westparterre. Aus diesem anfänglichen Provisorium entwickelte sich ab 1873 die heutige Schloss- und Gartenanlage. Vor dem Spiegelsaal im Südtrakt des Schlosses entstand ein großes Wasserbecken mit einer etwa 25 m hohen Fontäne. Nach Süden schließen drei Terrassengärten die Gartenanlage ab, bekrönt von einem Rundtempel und eine etwa 300 Jahre alte Linde. Vor dem Schlafzimmer im Nordtrakt des neuen Gebäudes nutzte man das ansteigende Gelände zum Bau einer Kaskade. Über 30 Marmorstufen fließt das Wasser in feinen Schleiern den Hang herab. Zusammen mit dem „Neptunbrunnen“ als unterer und dem sogenannten „Musikpavillon“ als oberer Abschluss schirmt die Kaskade das Schloss nach Norden hin zur Landschaft ab.

Am nördlichen Rand des Parks ließ sich Ludwig II. im Jahr 1876 zwei seiner zahlreichen kleineren „Fluchtburgen“ erbauen: Die mit modernster Technik farbenprächtig ausgeleuchtete künstliche „Venusgrotte“ und den „Maurischen Kiosk“. Im Jahre 1880 konnte die Garten- und Parkanlage Linderhof schließlich fertiggestellt werden.

 

Pressemitteilung Nr. 631/16
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Pressemitteilung 6. Dezember 2016


 
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