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25. Juli 2016

Pressemitteilung

Ein strahlender Feldherr: Christiansportal auf der Plassenburg frisch restauriert

Wie die Bayerische Schlösserverwaltung bekannt gibt, konnten die Restaurierungsarbeiten am Christiansportal auf der Plassenburg erfolgreich abgeschlossen werden.

Das Portal verherrlicht den Markgrafen Christian zu Brandenburg-Kulmbach (geb. 1581 in Cölln an der Spree – gestorben 1655 in Bayreuth, Markgraf von Bayreuth ab 1603), den Begründer des Kulmbach-Bayreuther Zweiges der jüngeren Linie der fränkischen Hohenzollern. Er verlegte 1604 erstmals die Residenz von der Plassenburg nach Bayreuth, wodurch die Plassenburg nur noch selten Fürstensitz war und vor allem als Landesfestung diente. 1606 wurde Markgraf Christian zum Kreisobristen des Fränkischen Reichskreises gewählt und vollendete in der Folgezeit den von seinem Vorgänger Georg Friedrich veranlassten Ausbau der im „Bundesständischen Krieg“ (1552-1554) erheblich beschädigten Plassenburg. Hierbei wurde auch die Hohe Bastei neu errichtet – samt Treppenaufgang und dem repräsentativen Sandsteinportal.

Im Zentrum des Portals ist der Markgraf in voller Rüstung auf einem steigendem Pferd zu sehen. Links und rechts stehen antike Feldherrn, den oberen Abschluss bildet die Statue der Göttin Minerva. Als Göttin der Weisheit und der klugen Kriegsführung soll sie die überragenden Fähigkeiten von Markgraf Christian als Feldherr bezeugen. Mit der Ausführung der Portalskulpturen wurde der zunächst in Bamberg, seit 1600 in Nürnberg tätige Bildhauer Hans Werner (um 1560-1623) beauftragt, der hier im Jahr 1607 eines der bedeutendsten Reiterstandbilder im deutschsprachigen Raum fertig stellte – eine bildhauerische Meisterleistung des frühen Barocks in Franken.

Bei der ersten Restaurierung seit 1976/77 wurde das Christiansportal ab Juni 2015 einer gründlichen Natursteinrestaurierung unterzogen. Auch das Dach des Christinsturms wurde im westlichen Bereich von der Holzkonstruktion der Haube bis zur Schiefereindeckung saniert. Dank der „Freunde der Plassenburg e.V.“ konnten zudem die seit mehreren Jahrzehnten verschollenen Waffen der Statuen rekonstruiert werden. Anhand historischer Fotoaufnahmen gelang es Armin König aus Hohenberg an der Eger, einem Experten für frühneuzeitliche Waffen, diese nachzubilden. Die „Freunde der Plassenburg“ lieferten dazu nicht nur die Anregung, sondern fanden auch einen Sponsor, der die erforderliche Summe in Höhe von 3000 Euro spendete.

Die Ausführung der 220.000 Euro kostenden Restaurierung erfolgte durch das Staatliche Bauamt Bayreuth unter der Federführung der Bayerischen Schlösserverwaltung.

„Wir freuen uns, dass mit dem frisch restaurierten Christiansportal ein Glanzlicht der Plassenburg wieder strahlt – eine tolle Gemeinschaftsleistung von Schlösserverwaltung, Staatlichem Bauamt und den Freunden der Plassenburg“, lobt Bernd Schreiber, Präsident der Bayerischen Schlösserverwaltung.

 

Die Plassenburg

Die Plassenburg ist eine von Befestigungen der Renaissancezeit umgebene Höhenburg über der oberfränkischen Stadt Kulmbach. Sie gilt als eines der imposantesten und größten Renaissancebauwerke Deutschlands. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Plassenburg 1135. Die trutzige Festung gehörte von 1338 bis 1791 den Burggrafen von Nürnberg und späteren Markgrafen von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern. 1559 beauftragte Georg Friedrich von Ansbach den Architekten Caspar Vischer mit dem Bau einer Vierflügelanlage.

Der Schöne Hof, ein Arkadenhof mit dichtem Reliefdekor, ist eine der bedeutendsten Schöpfungen der deutschen Renaissance. Sehenswert sind auch die Markgrafenzimmer mit alten Ansichten, Herrscherporträts und dem vergoldeten Baldachinbett des Markgrafen Christian und der Markgräfin Maria (um 1630) sowie das Museum "Hohenzollern in Franken" und das "Armeemuseum Friedrich der Große" (Sammlung Windsheimer).

 

Presse-Informationen:
Ines Holzmüller und Dr. des. Cordula Mauß
Pressesprecherinnen der Bayerischen Schlösserverwaltung
Telefon 089 17908-160 und -180, Fax 089 17908-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 25. Juli 2016


 
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