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23. Dezember 2003

Pressemitteilung

Die Trausnitz in Landshut hat einen neuen "Bewohner" – und für die Besucher gibt es jetzt ein neues Handbuch zur Burg

Lange wurde sie vor allem von den Kindern vermisst, jetzt endlich ist sie in die Trausnitz "eingezogen": eine komplette Ritterrüstung

Neuauflage des Amtlichen Führers jetzt in neuem Design und mit aktuellen Ergebnissen der archäologischen Grabungen im Damenstock

Die Burg Trausnitz ist ein Stück "ritterlicher" geworden. Denn in der historischen Dürnitz, dem ehemaligen Speisesaal des herzoglichen Gefolges, können die Besucher bei der Burgführung nun auch eine Armatura alla francese, zu deutsch Ritterrüstung im französischen Stil, des Kurfürsten Friedrich I. von der Pfalz bewundern. Wie die Burgverwaltung in der Vergangenheit immer wieder festgestellt hatte, wurde gerade bei den beliebten Kinderführungen von den jüngsten Besuchern eine Ritterrüstung vermisst. Die Rüstung ist eine Kopie, angefertigt um 1950 nach dem bedeutenden Original von 1451, das sich in der Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien befindet.

Wie die zuständige Referentin Dr. Brigitte Langer erläutert, wären originale Rüstungen in dieser Qualität und mit historischem Bezug zu Landshut im Kunsthandel nicht mehr zu erwerben, weshalb sich die Bayerische Schlösserverwaltung glücklich schätzt, den Besuchern nun diese Kopie zeigen zu können.

Kurfürst Friedrich von der Pfalz (reg. 1449/51-76) war ein Verwandter und Bündnispartner von Herzog Ludwig dem Reichen von Bayern-Landshut (reg. 1450-79). Friedrichs Großneffe Rupprecht von der Pfalz heiratete 1499 Ludwigs Enkelin Elisabeth. Der Brautvater Georg der Reiche setzte das Ehepaar als Erben des Herzogtums Niederbayern ein, was 1503 zum Landshuter Erbfolgekrieg führte.

Friedrich I. hatte die Prunkrüstung zu seinem Amtsantritt als Kurfürst von der Pfalz bei der Missaglia-Werkstatt in Mailand bestellt. Die sorgfältig gearbeitete Rüstung vermag nun den Burgbesuchern die auch in Landshut gepflegte hohe Plattnerkunst anschaulich zu vermitteln. So wurde die Rüstung nach Maß und nach den besonderen Vorlieben ihres Trägers durch die damals führende Plattner-Werkstatt für Luxusharnische in Italien "geschneidert", in diesem Fall alla francese, das heißt im französischen Stil, erkennbar insbesondere an den überlangen Schnabelschuhen der Rüstung. Bemerkenswert ist das Gewicht, das damals dem Träger sicherlich zu schaffen machte. Allein der Harnisch (Körperschutz ohne Gliedmaßen) wog um die 20 kg. Die Neuerwerbung der Bayerischen Schlösserverwaltung macht nun den Besuch der Burg Trausnitz noch ein Stück lohnenswerter.

Neuauflage des Amtlichen Führers "Burg Trausnitz"

Neben dieser neuen Errungenschaft hat die Burg noch eine zweite: der Amtliche Führer "Burg Trausnitz – Landshut" der Bayerischen Schlösserverwaltung ist jetzt in einer aktualisierten und neu gestalteten Form erschienen. Er ist auf der Burg, im Museumsladen der Stadtresidenz, im Buchhandel sowie bei der Bayerischen Schlösserverwaltung für vier Euro erhältlich (ISBN 3-932982-51-7).

In dem neuen Amtlichen Führer wurden die neuesten Erkenntnisse aus den archäologischen Grabungen eingearbeitet, welche die Sanierungsmaßnahmen für das neue Kunstkammermuseum der Renaissance im Damenstock begleiteten. Der Burgführer hat 160 Seiten und ist mit 58 überwiegend farbigen und neu fotografierten Abbildungen sowie Lageplan und Grundrissen eine umfassende Dokumentation zur Geschichte der Burg.


Öffnungszeiten, Burg Trausnitz:
April-September: 9-18 Uhr, Oktober-März: 10-16 Uhr
Täglich geöffnet
Geschlossen am: 1.1., Faschingsdienstag, 24.12., 25.12., 31.12.

Eintrittspreise ab 1.1.2004:
4,- Euro regulär / 3,- Euro ermäßigt (für Gruppen ab 15 Personen)
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt

 

Weitere Informationen und Pressefotos erhalten Sie bei:
Michael Grill, Bayerische Schlösserverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit
Telefon (0 89) 1 79 08-160, Fax (0 89) 1 79 08-190, presse@bsv.bayern.de


Pressemitteilung 23. Dezember 2003


 
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