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18. September 2003

Pressemitteilung

Faltlhauser: Neues Wilhelmine-Museum macht Geschichte lebendig

Prachtvolle Spindler-Kommode bereichert Neues Schloss in Bayreuth

"Für mich ist Bayreuth eine der reizvollsten Schlösserstädte Bayerns. Das neue Wilhelmine-Museum bietet einen einzigartigen Überblick zum historischen Bayreuth der Markgräfin Wilhelmine. Eine weitere Attraktion im Neuen Schloss Bayreuth ist künftig das prachtvolle Kunstwerk der Spindler-Kommode", erklärte Finanzminister Kurt Faltlhauser bei der Eröffnung des Wilhelmine-Museums und der Präsentation der Neuerwerbung der Rokoko-Kommode der Brüder Spindler am Donnerstag (18.9.) im Neuen Schloss in Bayreuth.

Die Eröffnung des neuen Museums stellt nach den Worten von Faltlhauser auch einen Beitrag zum diesjährigen Doppeljubiläum der Stadt dar. Vor vierhundert Jahren wurde Bayreuth Residenz und vor zweihundertfünfzig Jahren wurde mit dem Bau des Neuen Schlosses durch Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth begonnen. Dessen Ehefrau Wilhelmine von Bayreuth, eine der bekanntesten Frauengestalten des 18. Jahrhunderts, ist in fast allen Räumen lebendig zu spüren. Wilhelmine wurde berühmt als Lieblingsschwester des Preußenkönigs Friedrich des Großen. Ihre Memoiren geben einen erstaunlich schonungslosen Einblick in das Leben am Hof ihres Vaters, des preußischen Soldatenkönigs, sowie als gebildete Freundin Voltaires, mit dem sie in Bayreuth auf der Bühne stand. Sie ist bekannt als Komponistin und Opernliebhaberin, ein Umstand, dem die Stadt das bedeutendste erhaltene Opernhaus des Barock zu verdanken hat. Die reizvolle Ausstattung des Alten Schlosses in der Eremitage ist ebenso ihr Werk wie die Ausgestaltung weiter Bereiche des Neuen Schlosses.

"Die Besucher des neuen Wilhelmine-Museums erleben lebendig die vielen Facetten der berühmten und großen Markgräfin Wilhelmine. Ich würde mich freuen, wenn alle Besucher zuerst das neue Museum besuchen. Ich bin sicher, sie werden daraufhin alle Objekte der Schlösserverwaltung in Bayreuth besuchen wollen", hob Faltlhauser hervor.

Um ein prachtvolles Kunstwerk reicher wurde das Neue Schloss durch die Neuerwerbung einer bedeutenden Rokoko-Kommode der Brüder Johann Heinrich und Heinrich Wilhelm Spindler. Das Hauptwerk aus ihrer Bayreuther Zeit vertritt beispielhaft den Bayreuther Rokoko. Die Kommode ist mit einer prachtvollen Marketerie aus Nussbaum verziert. Faltlhauser bedanke sich in diesem Zusammenhang herzlich für die große Unterstützung der Ernst von Siemens-Stiftung, die zum Ankauf der einzigartigen Kommode zum Preis von über 380.000 Euro beigetragen hat. Johann Heinrich und Heinrich Wilhelm Spindler stammen aus einer Künstlerfamilie. Ihr Vater Johann Spindler hat vermutlich bereits die einzigartigen Parkettböden im Neuen Schloss gelegt. Nach dem Tode von Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth im Jahr 1763 wurden Mitglieder der Familie von Preußens König Friedrich II. nach Potsdam berufen, um dort maßgeblich an der Ausstattung der königlichen Schlösser mitzuwirken. Dort fertigten sie auch das so genannte Spindler-Kabinett für Schloss Fantaisie an, das heute als Kopie dort zu besichtigen ist.

Als Visitenkarte für das Neue Schloss bezeichnete Faltlhauser den neuen Servicebereich mit Kasse, Museumsladen und Behindertenlift. Auch das Wilhelmine-Museum sei behindertengerecht ausgebaut worden. Mit den kommenden Baumaßnahmen werden im Südtrakt, der sich an den neuen Museumsbereich anschließt, bis zum Frühjahr 2005 die Grottenräume, die Galerieräume für eine Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen sowie die Erdgeschossräume des Italienischen Schlösschens der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ferner sollen die didaktischen Einrichtungen in den Schauräumen verbessert werden. "Ich kann mir gut vorstellen, dass am Ende das Neue Schloss geradezu als Modell sowohl für eine moderne Denkmalpflege als auch für eine besucherfreundliche Vermittlung der kunsthistorischen und geschichtlichen Zusammenhänge dastehen wird", zeigte sich Faltlhauser optimistisch.

Das Neue Schloss Bayreuth ist täglich in den Monaten April-September von 9-18 Uhr und in den Monaten Oktober-März von 10-16 Uhr geöffnet.


Pressemitteilung 18. September 2003


 
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