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8. Mai 2002

Pressemitteilung

Enthüllung einer Gedenktafel an Max von Pettenkofer

Apothekenhof der Residenz München, 8. Mai 2002, 11 Uhr

Der Begründer der wissenschaftlichen Hygiene, Max von Pettenkofer, war in den Jahren 1850 bis 1896 Leiter der königlichen Leib- und Hofapotheke, die im so genannten Apothekenstock der Münchner Residenz untergebracht war. Dort lebte und arbeitete der auch für seine seuchenmedizinischen Pioniertaten berühmte von Pettenkofer (3.12.1818-10.2.1901). An diesen weltberühmten Apotheker und Wissenschaftler und sein Wirken in der Münchner Residenz wollen die Bayerische Landesapothekerkammer und die Lesmüller-Stiftung mit einer Gedenktafel erinnern.

Die Gedenktafel an Max von Pettenkofer wird der Präsident der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen Egfried Hanfstaengl in Vertretung von Finanzminister Kurt Faltlhauser  am Mittwoch, dem 8. Mai 2002, um 11 Uhr, im Apothekenhof der Residenz München zusammen mit dem Präsidenten der Bayerischen Landesapothekerkammer, Herrn Johannes M. Metzger, enthüllen.

Initiatoren dieser Gedenktafel sind der Ehrenpräsident der Apothekerkammer Dr. Hermann Vogel und die Lesmüller-Stiftung. Diese hat die Bronzetafel von dem Künstler Prof. Hubertus von Pilgrim anfertigen lassen. Finanzminister Faltlhauser stimmte in seiner Eigenschaft als Hausherr der Münchner Residenz der Anbringung zum Gedenken an Max von Pettenkofer zu.

Mit dem Namen Max von Pettenkofer werden vor allem die Seuchenbekämpfung und die experimentelle Hygiene verbunden. Der in Lichtenhain bei Neuburg an der Donau geborene Pettenkofer studierte in München Pharmazie und Medizin. Approbation als Apotheker und Promotion zum Dr. med. erfolgten 1843. Zu weiteren Studien ging er nach Gießen zu dem damals berühmtesten Chemiker Justus von Liebig. Hier entdeckte Pettenkofer das Kreatinin und entwickelte einen Gallensäurenachweis (Pettenkofer-Reaktion). 

Seine erste Anstellung in München erhielt Pettenkofer am Königlichen Hauptmünzamt. Aus dieser Zeit stammen viele anwendungsorientierte Forschungen zur Münzchemie und chemischen Nachweismethoden. 1847 erfolgte seine Ernennung zum a.o. Professor für Medizinische Chemie. 1850 wurde er zum Vorstand der Königlichen Hofapotheke in Nachfolge seines Onkels Franz Xaver Pettenkofer ernannt. Die große Cholera-Epedemie von 1854 führte zu Pettenkofers breit angelegten, als Pioniertat zu würdigenden Untersuchungen hinsichtlich Grundwasser und Cholera-Ausbreitung in den Wohngebieten. In deren Folge trieb Pettenkofer energisch den Bau der Abwasserkanalisation Münchens und die Versorgung der Stadt mit sauberem Trinkwasser voran. 1865 wurde Pettenkofer auf den weltweit ersten Lehrstuhl für Hygiene an der Universität München berufen. 1879 erfolgte die Fertigstellung des ersten Hygiene-Instituts der Welt.

Die 1997 gegründete Dr. August und Dr. Anni Lesmüller-Stiftung fördert die pharmazeutische Wissenschaft unter besonderer Berücksichtigung des Arzneimittels und der Aufgaben des Apothekers.  


Pressemitteilung 8. Mai 2002


 
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